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Pottwal im Kawasui Aquarium © Katrin Matthes
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WDC in Japan – Teil 2: Digitale Wale

Willkommen zum nächsten Kapitel meiner unglaublichen Reise durch Japan. Wie in meinem letzten Blog versprochen, werde ich Ihnen von meinem Erlebnis einer ganz besonderen Ausstellung berichten. Diese Gelegenheit ergab sich durch eine persönliche Einladung von Haruyoshi Kawai, einem der vielen inspirierenden Menschen, die ich in Japan kennenlernen durfte.

Haruyoshi Kawai ist bekannt für seine digitalen Illustrationen. Dass ich mich − im Ausstellungsraum angekommen − direkt im Herzen des Amazonas Flusses wiederfinden würde, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Der Ausstellungsraum hatte eine rundliche Form und mit 21 Metern Projektionsfläche war der Großteil seiner Wände in die Unterwasserwelt des Amazonas verwandelt worden. Dunkles Licht und eine sanfte Geräuschkulisse machten das Erlebnis perfekt. Wunderschön animierte Delfine, Seekühe und Fische erweckten die Ausstellung zum Leben. Unter ihnen der Star der Ausstellung: der Amazonas-Flussdelfin.

Als wäre das nicht faszinierend genug gewesen, gab es an diesem Tag noch zwei spezielle Präsentationen. Die erste widmete sich dem Amazonas-Flussdelfin (auch Boto genannt) und seinem Ökosystem. Eine Mitarbeiterin der Ausstellung erklärte in Interaktion mit dem liebevoll animierten Flussdelfin interessante Fakten über seine Anatomie, seinen Lebensraum und seine Bedrohungen. Dabei wurde auch das Publikum mit einbezogen, wie beispielsweise beim Vergleich der Körperlänge des Botos mit der eines großen Tümmlers. Besonders gut gefallen hat mir, dass auf die vielen Umwelt-Probleme im Amazonas-Gebiet eingegangen wurde und die Zuschauer:innen zum Schluss ermutigt wurden, weniger Plastik zu benutzen.

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Die zweite Präsentation nahm die Zuschauer:innen mit in den weiten Ozean. Sie widmete sich der Vorstellung einiger Wal-Spezies mit ihren charakteristischen Merkmalen sowie Informationen zu Ihrem Vorkommen auf der Welt. Als die Show begann, war die ganze Projektionsfläche in tiefes Ozeanblau getaucht. Ich hörte immer lauter werdende Klicklaute und Surren und fiel fast von meinem Hocker, als plötzlich eine Gruppe lebensgroßer Pottwale ins Bild schwamm. Es war magisch und das Publikum war sichtlich aus dem Häuschen! Außer der Pottwal-Familie gab es noch einige weitere Arten, wie Buckelwale, Narwale, Orcas oder Glattwale zu bestaunen.

Ausstellungen wie diese machen deutlich, dass es definitiv keine echten Tiere braucht, um etwas über sie und ihre Ökosysteme zu lernen. Sowohl das verantwortungsvolle Whale Watching in freier Wildbahn als auch virtuelle Erlebnisse, wie in dieser Ausstellung, bieten einen respektvolleren und nachhaltigeren Ansatz − davon sind wir überzeugt. Die Digitalisierung ermöglicht es uns, Tiere aus der ganzen Welt aus nächster Nähe zu bestaunen – egal wie abgelegen sie leben, ob tag- oder nachtaktiv, es gibt keine Grenzen. Dank innovativer Technik muss heutzutage kein Tier mehr in Gefangenschaft leiden. Außerdem erfordern virtuelle Ausstellungen, verglichen mit einem konventionellen Zoo oder Aquarium, nur einen Bruchteil der Ressourcen.

Dennoch sind in der traurigen Realität weltweit Tausende Wale und Delfine zu Unterhaltungszwecken eingesperrt. In Japan wurden allein in den vergangenen fünf Jahren mehrere Hundert Kleinwale und Delfine lebend gefangen, um an Delfinarien oder ähnliche Einrichtungen verkauft zu werden. Aktuell werden etwa 280 Kleinwale und Delfine in Meeres-Gehegen in Taiji gehalten. Sie werden ihre Familie und das offene Meer niemals wieder sehen und vermutlich den Rest ihres Lebens damit verbringen, Geld in die Kassen von Delfinarien in China oder dem Nahen Osten zu spülen.

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Aus diesem Grund setzen wir uns bei WDC für ein weltweites Ende der Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen sowie gegen die jährlichen Treibjagden in Japan ein. Wir sind froh, dass es Menschen wie Haruyoshi Kawai gibt, die der japanischen Bevölkerung zeigen, dass man die faszinierenden Meeressäuger auch aus nächster Nähe bestaunen kann, ohne sie dafür einzusperren.

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Über Katrin Matthes

Katrin koordiniert für uns die internationale Arbeit zu Japan. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Beendigung des kommerziellen Walfangs und der Delfinjagden in Taiji. Katrin kümmert sich außerdem um die Bildungs- und Kinderinhalte auf unserer deutschen Website.

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