Pottwale haben das größte Gehirn im Tierreich.
Pottwale unterscheiden sich mit ihrer kräftigen Statur klar von den schlanken, stromlinienförmigen Körpern anderer Wale. Ihr faszinierendes Wesen hebt sie jedoch von anderen Arten ab.

Männlich | Weiblich | Kalb | |
---|---|---|---|
Höchstlänge | 18,0 m | 11,0 m | 3,5 m |
Höchstgewicht | 57.000 kg | 15.000 kg | 1.000 kg |
IUCN-Kategorie: VU (gefährdet)
Wie sehen Pottwale aus?
Kaum ein Wal ist auf dem Meer so leicht zu identifizieren wie der Pottwal. Sein buschiger, schräger Blas ist schon von weitem erkennbar. Das Blasloch der Pottwale liegt weit vorne auf der linken Seite des Kopfes. Aus geringerer Distanz machen ihn sein großer, quadratischer Schädel und seine faltige Haut unverwechselbar. Die Haut ist dunkel- oder braungrau gefärbt und weist rund um den Unterkiefer und an der Unterseite einige weiße Flecken auf. Der große Kopf des Pottwals, der bis zu einem Drittel der Körperlänge einnehmen kann, beherbergt das schwerste Gehirn im Tierreich und, in einem Hohlraum von der Größe eines Autos, ein weißliches Wachs, das als Spermaceti-Öl oder Walrat bezeichnet wird. Vermutlich dient es einerseits der Steuerung des Auftriebs bei Tauchgängen und andererseits als akustische Linse. Pottwale sind die größten Vertreter der Zahnwale (Odontoceti) und tragen 40 bis 52 Zähne in ihrem langen, schmalen Unterkiefer. Die Zähne sind dick und kegelförmig, sie können eine Länge von 20 cm und ein Gewicht von einem Kilo erreichen. Die Brustflossen der Pottwale sind verhältnismäßig kurz. Statt einer Rückenflosse haben sie einen flachen Buckel, von dem sich „Knöchel” den Rücken entlang bis zu ihrer dreieckigen Schwanzflosse ziehen. Die meisten Weibchen, aber wenige Männchen haben Wülste auf ihrem Rückenbuckel. Beim Abtauchen heben Pottwale ihre Fluke über das Wasser.
Wie sieht ihr Alltag aus?
Pottwale orten ihre Beute, ähnlich wie Fledermäuse, mittels Echolokation. Sie gelten als die Säugetiere, die am tiefsten tauchen, und sind unter den Walen die Meister im „Freitauchen”. Typischerweise tauchen sie in Tiefen bis etwa 400 Meter, aber sie können auch zwei bis drei Kilometer tief tauchen. Dabei können sie bis zu zwei Stunden lang ihren Atem anhalten, wenngleich die durchschnittliche Tauchzeit „nur” 45 Minuten beträgt. Pottwale können recht gesellig sein, springen, den Kopf aus dem Wasser stecken oder mit der Schwanzflosse aufs Wasser klatschen. Den Großteil ihres Lebens verbringen Pottwale entweder in „Kinderkrippen-Schulen” (erwachsene Weibchen mit Kälbern), oder in „Junggesellen-Schulen” (junge Männchen von sieben bis 27 Jahren). Ältere Männchen leben häufig allein oder in sehr kleinen Gruppen und gesellen sich in der Fortpflanzungszeit zu den Gruppen der Weibchen. Der einzige natürliche Feind des Pottwals ist der Schwertwal, aber auch seine Attacken enden meist nicht tödlich. Während solcher Angriffe schützen die Weibchen die Kälber, indem sie einen Kreis bilden und die Kälber in ihre Mitte nehmen. Dabei können entweder die Köpfe oder die Schwänze nach außen weisen.
Wovon ernähren sie sich?
Pottwale haben ein breites Spektrum an Beutetieren, sie zeigen aber eine Vorliebe für Tiefseekalmare. Manche Pottwale tragen Narben, die ihnen Riesenkalmare mit ihren Tentakeln zufügen. Neben Tiefseekalmaren ernähren sich Pottwale in erster Linie von kleineren Kalmaren, Oktopussen, Fischen und Schalentieren.
Wo leben sie?
Pottwale sind in den meisten Weltmeeren verbreitet, ausgenommen die Hocharktis, und bevorzugen tiefere Gewässer. Bei reichem Nahrungsangebot und geeigneten Meerestemperaturen sind sie auch in größerer Zahl anzutreffen. Durch den kommerziellen Walfang der Vergangenheit wurde diese Art stark dezimiert. Selbst heute noch stellt die Jagd eine Gefahr dar, vor allem von Japan ausgehend. Weitere Gefährdungsfaktoren für den Pottwal sind Störungen durch Menschen, chemische Verschmutzung, Lärm und Ertrinken in Fischernetzen.
Reise in die Finsternis
Pottwale können auf der Suche nach Nahrung zwei bis drei Kilometer weit abtauchen und dabei ihren Atem bis zu zwei Stunden lang anhalten. Ein durchschnittlicher Tauchgang dauert ca. 45 Minuten.
Lass mal hören
Pottwale können das lauteste Geräusch in der Tierwelt erzeugen. Sie können Klicklaute ausstoßen die 230 Dezibel laut sind. Im Vergleich dazu ist ein Düsenjet beim Start „nur“ 150 Dezibel laut. Der Klicklaut eines Pottwals ertönt jedoch nur etwa 100 Mikrosekunden lang (eine Mikrosekunde ist ein Millionstel einer Sekunde). Der Ruf eines Blauwals mit einer Lautstärke von 188 Dezibel erklingt dagegen ganze 20 – 30 Sekunden lang.
Die Kultur der Pottwale
Die Forschung konnte in den letzten Jahren faszinierende Erkenntnisse über Sozialstrukturen bei Pottwalen gewinnen. Sie leben in kulturellen Gruppen zusammen, bestehend aus unterschiedlichen „Clans“, und verwenden spezifische Mustern von Klicks, die von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich sind.
Ein begehrtes Ziel
Zu den Hochzeiten des Walfangs war der Pottwal sehr begehrt, einerseits wegen der milchig weißen Substanz (spermaceti = Walrat) in seinem Kopf, andererseits wegen der Ambra, einem Eingeweidesekret. Ambra wurde in der Parfumproduktion eingesetzt und es gab eine Zeit, da war sie mehr wert als ihr Gewicht in Gold. Der Walrat im Kopf des Pottwals wurde für Kosmetika, Kerzen und als Schmieröl verwendet. Heute kann er durch synthetische Stoffe oder Jojoba-Öl ersetzt werden.

Pottwale brauchen Ihre Hilfe
Die Zahl der Pottwale wurde durch den Walfang stark dezimiert. Heute erholen sie sich langsam von der Bejagung, doch noch immer lauern zahlreiche Gefahren im Meer, für die größtenteils der Mensch verantwortlich ist.
Hauptbedrohungen...
- Meeresverschmutzung – Giftige Chemikalien aus Plastik, Müll und Öl reichern sich in den Pottwalen an und bedrohen ihre Gesundheit und die Fortpflanzungsfähigkeit
- Fischerei –Pottwale verfangen sich versehentlich in Fischernetzen oder Angelleinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führt
- Unterwasserlärm –Zunehmender Lärm in den Ozeanen durch menschliche Aktivitäten wirkt sich auf das Leben der Pottwale aus.
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