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Küste von Jeju
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WDC in Japan – Teil 3: Abstecher nach Süd-Korea

In meinem letzten Blog habe ich von meiner Begegnung mit digitalen Walen und Delfinen berichtet, in diesem erzähle ich von echten Delfinen, die ich von der Insel Jeju in Süd-Korea aus in freier Natur bestaunen durfte. Das Schönste an der Geschichte: Einige von ihnen sind ehemals in Gefangenschaft gehaltene Delfine, die dank der unermüdlichen Arbeit der Organisation Hot Pink Dolphins erfolgreich ausgewildert werden konnten. In den Gewässern um die Insel Jeju leben sie nun wiedervereint mit ihrer Ursprungsfamilie zusammen.  

Da Süd-Korea von Japan aus nur einen Katzensprung entfernt ist, wollte ich die Gelegenheit das Team von Hot Pink Dolphins persönlich kennenzulernen auf keinen Fall verpassen. In den Gewässern rund um die wunderschöne Insel Jeju in Süd-Korea gibt es eine lokale Population Indopazifischer Großer Tümmler, auch Jeju-Delfine genannt. 

Neben den üblichen Gefahren wie der Fischerei sind durch den wachsenden Tourismus und Veränderungen infolgedessen weitere Bedrohungen für die Delfine entstanden. Anbieter von Delfinbeobachtungen jagen den sensiblen Meeressäugern nach und kommen ihnen so nahe, dass kaum noch ein Blatt Papier zwischen Bug und Delfin passt. Außerdem werden Offshore-Windparks gebaut, die den Lebensraum der Jeju-Delfine weiter einschränken. Die Großen Tümmler vor zahlreichen Bedrohungen wie diesen zu schützen, das hat sich die Organisation Hot Pink Dolphins zur Aufgabe gemacht.

Das Büro der Organisation Hot Pink Dolphins in Südkorea.
Das Büro der Organisation Hot Pink Dolphins in Südkorea. © Katrin Matthes

Und als wenn das nicht schon toll genug wäre, so ist es auch der Arbeit von Hot Pink Dolphins zu verdanken, dass zwischen 2013 und 2022 acht Delfine aus Gefangenschaft erfolgreich wieder in die Freiheit entlassen werden konnten. Entgegen einigen Zweifeln bewies die Organisation, dass es sehr wohl möglich ist, Delfine, die zuvor mehrere Jahre in Gefangenschaft gelebt haben, erfolgreich auszuwildern. Die Delfine wurden ursprünglich illegal in Stellnetzen oder als Beifang gefangen und anschließend einige Jahre zu menschlichen Unterhaltungszwecken in Aquarien eingesperrt. Dadurch, dass sie illegal gefangen worden waren, gelang es Hot Pink Dolphins und anderen Tierschützern, vor Gericht eine Konfiszierung der Tiere zu erwirken. Dank ihnen konnten die gesicherten Tiere in Unterwassergehegen im Meer auf das Leben in Freiheit vorbereitet und schließlich wieder in ihre Heimatgewässer entlassen werden. Heute leben die Delfine glücklich wieder vereint mit ihrer Familie und ihrem eigenen Nachwuchs. 

"Wale und Delfine sind grundsätzlich nicht für Aquarien geeignet, weil sie soziale Tiere sind, die in komplexen sozialen Netzwerken leben. Ihr natürlicher Lebensraum kann nicht künstlich geschaffen werden, da sie sich in der Natur sehr viel bewegen.  Wir fordern alle Einrichtungen auf, die gehaltenen Wale und Delfine wieder in die Natur oder in Schutzgebiete zu entlassen, bevor es zu spät ist", so Joyakgol von Hot Pink Dolphins.

Wellen branden an die raue Küste der südkoreanischen Insel Jeju.
Wellen branden an die raue Küste der südkoreanischen Insel Jeju. © Katrin Matthes

Glücklicherweise sind es nur noch um die 20 Individuen, die in Süd-Korea in Gefangenschaft leben müssen. Ganz aktuell kämpft Hot Pink Dolphins für den Beluga Bella, der schon längst in ein Refugium hätte umziehen sollen. Immer wieder wird der Zeitraum, in dem die Planung diesbezüglich abgeschlossen werden soll, jedoch verlängert und wir bangen gemeinsam mit den Kolleg:innen in Süd-Korea um Bellas Wohl.  

Was das Thema Refugien angeht, so konnte Hot Pink Dolphins dieses Jahr aber auch einen großen Erfolg feiern: die offizielle Zusage für ein Meeresrefugium, in das 2025 sechs Große Tümmler überführt werden sollen. Denn leider können nicht alle Delfine einfach wieder ausgewildert werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Delfine in ihrer ursprünglichen Heimat ausgewildert werden und die Chance besteht, dass sie sich ihrer Ursprungsfamilie wieder anschließen können. Für Delfine, die ursprünglich aus Taiji stammen und deren Familie durch die Delfinfänger in Japan ausgelöscht wurde, ist ein Meeresrefugium also die einzige Option für eine Rückkehr in den Ozean und ein einigermaßen artgerechtes Leben. 

Katrin trifft das Team von Hot Pink Dolphins.
Katrin trifft das Team von Hot Pink Dolphins. © Katrin Matthes

Der Besuch bei Hot Pink Dolphins hat mich tief beeindruckt und mir wieder einmal bewusst gemacht, dass es nicht zwingend eine große Organisation braucht, um etwas bewegen können. Das kleine Team von Hot Pink Dolphins hat zumindest nicht nur auf Jeju, sondern in ganz Süd-Korea bereits unglaublich viel für das Wohl von Walen und Delfinen erreicht. Trotz nicht enden wollender Arbeit und begrenzter Ressourcen scheinen sie immer gut gelaunt und voller Tatkraft zu sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie nur aufs Meer zu schauen brauchen, um zu wissen, warum aller Einsatz sich lohnt. Die Delfine von Land aus dabei zu beobachten, wie sie jagen, spielen, ruhen und unter ihnen diejenigen wiederzuerkennen, die Jahre zuvor noch in Gefangenschaft leben mussten – eine schönere Belohnung für all die harte Arbeit kann es vermutlich nicht geben. 

Lassen Sie sich hier zur ersten Station meiner Japan-Reise mitnehmen.  

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Über Katrin Matthes

Katrin koordiniert für uns die internationale Arbeit zu Japan. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Beendigung des kommerziellen Walfangs und der Delfinjagden in Taiji. Katrin kümmert sich außerdem um die Bildungs- und Kinderinhalte auf unserer deutschen Website.

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