Fischerei
Beifang ist für Wale und Delfine die größte Gefahr weltweit. Die Überfischung der Meere führt außerdem zu Nahrungsknappheit für Delfinpopulationen und schädliches Fischereigeschirr zerstört ihre Lebensräume.
Fressen uns Wale und Delfine die Fische weg?
Immer öfter wird behauptet, dass Meeressäuger für schwindende Fischbestände verantwortlich sind. Gerne wird dies von Walfangnationen als Argument angeführt, aber auch von Fischer:innen, denen Meeressäuger Fische aus Netzen „stehlen“. Jedoch ist die Konkurrenzsituation durch die Überfischung zweifellos menschengemacht. Dass Wale und Delfine auf der Suche nach knapp werdender Nahrung Fische aus Netzen erbeuten, ist eher ein Ausdruck ihrer Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Intelligenz. Es ist auch so, dass Wale mit ihren Ausscheidungen das Wachsen des Phytoplanktons entscheidend fördern, eine Hauptnahrungsquelle für Fische. “Mehr Wale“ bedeutet also eher „mehr Fisch“ - nicht umgekehrt!

Fischerei erzeugt eine Vielzahl von Problemen für Wale und Delfine: einerseits werden wir Menschen durch die Überfischung der Meere zum Nahrungskonkurrenten, andererseits zerstören umweltschädliche Fischereipraktiken wichtige Lebensräume. Außerdem kann über Bord gegangenes Fischereigeschirr jahrelang sein Unwesen im Meer treiben - als sogenannte Geisternetze.
Im Jahr 2018 waren knapp 50 Prozent der europäischen Fisch-Populationen überfischt, obwohl Europa seit langem eine nachhaltige Fischerei anstrebt. Wissenschaftler:innen werden von Politik und Fischereilobby regelmäßig überstimmt, da wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.
Umweltschädliche Fischereiformen
Oft wird mit Fischereigerät gefischt, das massive Umweltschäden hinterlässt. Der Nordseeboden wird z.B. statistisch betrachtet jedes Jahr drei Mal von der bodenberührenden Fischerei umgepflügt: Schwere Grundschleppnetze durchwühlen den Meeresboden und zerstören dabei den Lebensraum.
In der Tiefsee werden ebenfalls schädliche Grundschleppnetzen eingesetzt, die hochsensible Lebensräume zerstören. Auch Stellnetze, die von sehr vielen Fischer:innen in Ost- und Nordsee eingesetzt werden, sind eine Gefahr für Wale und Delfine.
Pinger – Akustische Scheuchvorrichtungen
Sogenannte Pinger sollen Kleinwale bewusst aus bestimmten Gebieten vertreiben. Diese kleinen Geräte senden laute Störgeräusche oder - in einer neuen Variante als PAL („Porpoise Alert“) - auch „Warnsignale“ von Schweinswalen aus. In der westlichen Ostsee und der Nordsee werden PALs bereits in großem Umfang an Netzen angebracht, um Schweinswale fernzuhalten.
Die Wirksamkeit von Pingern ist in der Wissenschaft bisher umstritten. Es gibt sowohl vielversprechende Studien als auch solche, die keine oder kaum Wirksamkeit nachweisen. Ob Pinger langfristig negative Auswirkungen auf Wale und Delfine haben, wurde noch nicht erforscht.
Den Einsatz von Pingern als alleinige Lösung der Beifangproblematik zu sehen wäre falsch. Sie in Meeresschutzgebieten einzusetzen geht am eigentlichen Zweck von Schutzgebieten vorbei, deshalb lehnt WDC dies strikt ab. Pinger müssen nach heutigen Wissensstand als reine Übergangslösung gelten!
Unterwasserlärm
Ihr guter Gehörsinn ist für Wale und Delfine überlebenswichtig: Nahrungssuche, Orientierung, Sozialverhalten, all das geschieht über das Gehör. Einschränkungen des Hörvermögens können das Überleben von Individuen deshalb stark beeinträchtigen.

Munition im Meer: Die explosive Altlast
Schätzungen zufolge liegen im deutschen Bereich der Nord- und Ostsee bis zu 1 Million Tonnen Munitionsaltlasten auf dem Meeresgrund. Das meiste davon wurde dort nach dem Zweiten Weltkrieg absichtlich „entsorgt“. Diese Altlast ist eine tickende Zeitbombe, denn niemand kennt den Zustand der Munition. Wenn alte Munition oder Bomben gefunden werden, werden sie oft direkt an Ort und Stelle zur Detonation gebracht. Die dabei entstehende Schockwelle ist extrem gefährlich für alle Meeresorganismen. Solche Sprengungen dürfen keinesfalls ohne Schallschutz durchgeführt werden. Es gibt heute bereits Technologien, mit denen Sprengungen vermieden werden können.

Alle zehn Jahre verdoppelt sich der Lärmpegel in den Meeren, doch noch immer gibt es kein internationales Schutzabkommen gegen Unterwasserlärm. Selbst in ausgewiesenen Schutzgebieten wird darauf keine Rücksicht genommen. Menschengemachter Lärm im Meer kann verschiedene Ursachen haben: Der stetig zunehmende Boots- und Schiffsverkehr, Schallkanonen zur Suche nach Öl und Gas, militärische Übungen oder auch der Bau von Windkraftanlagen. Diese Aktivitäten sind dabei mitunter so laut, dass ein Wal oder Delfin allein durch den Schalldruck verletzt oder getötet werden kann.
Wenn es zu laut wird, kann man sich nicht mehr unterhalten. Das gilt auch für Wale und Delfine: ihre Verständigung untereinander leidet. Feinde oder Beutetiere können sich unbemerkt nähern oder Mütter und ihr Nachwuchs aufgeschreckt und voneinander getrennt werden. Bei großer Lärmbelastung können Wale und Delfine sogar die Orientierung verlieren, was Strandungen oder Verfangen in Fischereigerät zur Folge haben kann.
Reaktionen von Walen und Delfinen auf Lärm
Ab einem bestimmten Grad der Lärmbelastung flüchten Wale und Delfine vor der Lärmquelle. Dabei verlassen sie ihren bevorzugten Lebensraum und verbrauchen zusätzliche Energie, die sie sich bei der Jagd oder der Suche nach neuen Nahrungsgründen wiederbeschaffen müssen. Das ist besonders bei bedrohten Populationen ein Problem. Aber auch für stabile Populationen wird Lärm zum Bedrohung, wenn wichtige Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Aufzuchtgebiete betroffen sind.
Wenn der Schall lauter wird, können Gehörorgane und andere innere Organe Schaden nehmen. Bei vielen Walen wurde bereits Gehörverlust nachgewiesen, was einem Todesurteil gleichkommt. Im Extremfall können pulsartige Schallschockwellen auch zum sofortigen Tod führen. Bei der manchmal panikartigen Flucht vor Lärm verändert sich das Tauchverhalten. Wenn Wale und Delfine schneller auftauchen als gewohnt, kann das ebenfalls tödlich enden.
Chronische Schäden und Stress durch Lärm
Der negative Einfluss von Lärm auf den Organismus ist - bei Menschen wie bei Walen – längst nachgewiesen. Akuter oder chronischer Lärm führt zu erhöhten Stresshormonwerten im Blut und zu einer Verringerung der Immunabwehr. Deshalb sind gestresste Individuen auf Dauer anfälliger für Krankheiten, vor allem in Kombination mit anderen negativen Umwelteinflüssen wie hohen Schadstoffbelastungen oder Nahrungsarmut durch Überfischung.
Meeresverschmutzung
Es sind nicht nur Ölkatastrophen wie die der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko, die unsere Meere verschmutzen. Stetig gelangen Chemikalien und Abwässer aus der Industrie ins Meer. Die chronische Verschmutzung durch Öl, Plastik und chemische Schadstoffe wirkt sich stark auf Wale und Delfine aus.

Weibliche Wale und Delfine geben Umweltgifte an ihre Nachkommen weiter
Wale und Delfine speichern große Mengen PCB aus ihrer Nahrung in ihrer Fettschicht. In Stresssituationen werden die Fettreserven angebrochen und es gelangen hohe Konzentrationen des Schadstoffs in den Stoffwechsel. Außerdem geben weibliche Wale über die Muttermilch einen Großteil ihrer Umweltgifte an Nachkommen weiter. Für den Nachwuchs kann die schnelle Aufnahme der Giftstoffe einen frühen Tod bedeuten.


Chemische Schadstoffe
PCB (Polychlorierte Biphenyle), POPs (Polyorganische Verbindungen) und Schwermetalle (z.B. Quecksilber) gelangen durch die Industrie in großem Umfang in unsere Umwelt. Zwar verbieten manche Länder mittlerweile die Verwendung solcher Umweltgifte, doch bis sie in der Umwelt abgebaut sind, dauert es sehr lange. Die Stoffe stellen eine ernstzunehmende Gefahr für Wale und Delfine dar. Durch ihre Nahrung nehmen sie große Mengen Umweltgifte auf.
Auswirkungen von Umweltgiften auf Meerestiere
Zu den Folgen von Umweltgiften gehören zum Beispiel Probleme bei der Fruchtbarkeit und Schäden des Immunsystems. Fehlgeburten und Krebserkrankungen können die Folge sein.
Massensterben von Wal- und Delfinpopulationen in den letzten Jahrzehnten stehen mit großer Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit chemischer Meeresverschmutzung. Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass sich die Fortpflanzungsrate von Schweinswalen in britischen Gewässern halbiert hat. Dies wird ebenfalls auf Umweltgifte zurückgeführt.
Ob Belugas im St. Lorenz Golf in Kanada, Orcas an der Westküste der USA oder Große Tümmler und Schweinswale in europäischen Gewässern: Zahllose Studien haben erwiesen, dass Wale und Delfine stets die meisten Umweltgifte in sich tragen. In manchen Regionen müssen tote Wale wegen der hohen Schadstoffkonzentration als Sondermüll entsorgt werden. Selbst die Gesundheitsbehörden in Japan oder auf den Faörer-Inseln, wo traditionell Walfleisch gegessen wird, warnen vor dem Konsum.
Öl
Wale und Delfine sind auf vielfältige Weise von Ölkatastrophen sowie der schleichenden Verschmutzung der Meere betroffen (stetig verlieren Tanker und Ölplattformen weltweit Öl, häufig gelangt es auch über Flüsse ins Meer). Delfine schwimmen auch nicht immer um Ölteppiche herum, sondern mitten hinein. Dann laufen sie Gefahr, es zu verschlucken oder flüchtige Gase einzuatmen, sobald sie zum Luftholen an die Oberfläche kommen. Auch über die Haut können Giftstoffe in den Körper gelangen. Das führt zu Lungen- und Hautkrankheiten. Der Großteil einer Delfinpopulation im Golf von Mexiko wurde nach der Deepwater Horizon-Katastrophe praktisch ausgelöscht, die Überlebenden werden über Jahrzehnte mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen haben.
Das viel länger zurückliegende Tankerunglück der „Exxon Valdez“ vor Alaska 1989 hat noch heute Auswirkungen auf das marine Ökosystem. Es wird vermutet, dass durch diese Ölpest ein Drittel der lokalen Orca-Population gestorben ist, vermutlich weil die Tiere giftige Dämpfe eingeatmet oder mit Öl verschmierte Robben gefressen hatten.
Die Ölverschmutzung bedroht aber auch die Nahrungsgrundlage der Tiere, denn Krill und kleinere Fische sterben durch Ölteppiche oder reichern in ihrem Körper ebenfalls Giftstoffe an. Ein weiteres Problem, dessen endgültiges Ausmaß noch nicht eingehend erforscht wurde, sind so genannte „Disperser“. Sie werden in großen Mengen ins Meer eingebracht, um Ölteppiche zu zerstreuen. Die in Dispersern enthaltenen Chemikalien stehen im Verdacht, die Tiere nachhaltig zu schädigen.
Kollisionen
Schiffe verursachen nicht nur Lärm, sie sind auch eine direkte physische Gefahr für Wale und Delfine. Größe, Schnelligkeit und Anzahl der Schiffe nehmen weltweit zu.

Blauwale in Sri Lanka
Vor der Küste im Süden Sri Lankas liegt eine der verkehrsreichsten Seestraßen der Welt – und gleichzeitig ein wichtiger Lebensraum für Wale. Blauwale versammeln sich im Frühjahr zur Nahrungsaufnahme in der Region vor Mirissa. Hier ist das Schiffaufkommen so groß, dass ein Verkehrstrennungsgebiet für Schiffe eingerichtet wurde. Diese vorgegebene Schiffsroute quert aber direkt das Nahrungsgebiet der Wale. Deshalb werden immer wieder Blauwale und Pottwale mit massiven Verletzungen von Schiffsschrauben an die Küste Sri Lankas gespült. Wie hoch die Zahl der getöteten Wale tatsächlich ist, ist unbekannt, denn nicht alle verletzten oder getöteten Individuen stranden oder werden dokumentiert.
Was kann man also tun, um die letzten Blauwale vor Sri Lanka vor Schiffskollisionen zu bewahren? Wachposten an Bord der Schiffe, Geschwindigkeitsbegrenzung oder die Verlagerung der Verkehrsroute wären möglich.
WDC ruft zu mehr Wachsamkeit bei der Besatzung der Schiffe und einer freiwilligen Geschwindigkeitsreduzierung im Gebiet der Schifffahrtsstraße südlich von Dondra Head auf.

Vor allem großen Walen ist es oft unmöglich, Schiffen rechtzeitig auszuweichen. Ein Zusammenstoß kann zu bedrohlichen Verletzungen oder zum Tod führen.
Wie viele Wale und Delfine jedes Jahr von Schiffen gerammt werden, ist unklar. Es dürften Hunderte sein, vermutlich sind es (viel) mehr. Zusammenstöße mit größeren Schiffen werden oft nicht bemerkt - oder nicht gemeldet. Die Dunkelziffer ist daher sehr hoch.
Studien zeigen, dass in bestimmten Gebieten bis zu ein Drittel der tot aufgefundenen Wale und Delfine Verletzungen aufweisen, die auf einen Zusammenstoß mit einem Schiff oder Boot hinweisen. Diese Verletzungen können unmittelbar tödlich sein, viele Wale und Delfine sterben aber auch später, manchmal erst Jahre nach dem Unfall an den Folgen der Verletzungen – ein langer Leidensweg.
WDC kooperiert mit Behörden und Institutionen, um die Zahl der Kollisionen von Schiffen mit Walen zu verringern. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf Regionen, in denen Wale und Delfine besonders bedroht sind, wie zum Beispiel an der Ostküste der USA.
Was kann getan werden?
Genau wie der Verkehr auf unseren Straßen muss auch die Schifffahrt kontrolliert und überwacht werden. Schiffe sollten in besonders sensible Gebiete bzw. Schutzgebiete nicht oder nur begrenzt fahren dürfen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Geschwindigkeitsreduzierung. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ab einer Geschwindigkeit von zehn bis 14 Knoten (ca. 25 km/h) das Todesrisiko für Wale bei einem Zusammenstoß mit einem Schiff stark ansteigt.
Deshalb wurden entlang der Ostküste der USA saisonale Tempolimits von zehn Knoten eingeführt, um die dort lebenden Nordatlantischen Glattwale zu schützen. Die Zahl der Kollisionen ging deutlich zurück. In der Straße von Gibraltar gibt es eine Empfehlung für Schiffe, zum Schutz der Meeressäuger nicht schneller als 13 Knoten zu fahren. Da es sich jedoch um eine freiwillige Maßnahme handelt, ist sie weniger effektiv als verbindliche Vorgaben.
Bisher gibt es keine wirksamen technischen Mittel, um Kollisionen vollständig zu verhindern. Im nördlichen Mittelmeer gibt es ein System, mit dem nach einer Walsichtung andere Schiffe gewarnt werden können. Vor Boston werden Schiffe mithilfe von fest installierten Unterwassermikrofonen auf die Anwesenheit von Glattwalen hingewiesen. Diese Systeme bedeuten jedoch einen großen finanziellen und administrativen Aufwand.
Eine Datenbank für Kollisionsfälle
Die Internationale Walfang Kommission (IWC) ist federführend bei der internationalen Arbeit zum Thema Kollisionen zwischen Schiffen und Walen. Sie hat eine Online-Datenbank entwickelt, wo Zusammenstöße mit Walen oder Delfinen gemeldet werden können. Es ist wichtig, dass so viele Kollisionen wie möglich erfasst werden, um besonders gefährliche Gebiete zu erkennen und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln. WDC unterstützt die Arbeit der IWC auf diesem Gebiet.
Klimawandel
Der Klimawandel stellt eine der größten Bedrohungen für uns Menschen dar – und für Wale und Delfine. Mit den steigenden Temperaturen ändern sich auch die Gewohnheiten der Wale.

Glattwale in Kanada
Im Jahr 2017 tauchten Glattwale im Sankt-Lorenz-Golf in Kanada auf - so weit nördlich waren sie auf der Suche nach Nahrung noch nie gewandert. 17 von ihnen starben, weil sie sich entweder in Fischereigeschirr verfingen oder von Schiffen gerammt wurden. Dies ist ein trauriges Beispiel dafür, wie Klimawandel mit anderen Bedrohungen in Wechselwirkung stehen kann.

Das Klima ändert sich aber so rasch, dass manche Wal- und Delfinpopulationen wohlmöglich nicht dazu in der Lage sein werden, sich anzupassen. Die polaren Gebiete sind wichtige Nahrungsgründe für Großwale. Doch der Rückgang/das Schmelzen des Eises bedroht Meeressäuger, die in enger Verknüpfung mit der Eisgrenze leben. Dazu zählen Grönlandwale, Belugawale und Narwale. Durch Veränderungen von Temperatur, Salzgehalt und Strömungen leidet das sensible Ökosystem. Auch Überleben, Fortpflanzung und Verbreitung der Beutetiere von Walen und Delfinen sind davon beeinflusst. Schon jetzt müssen sich Wale neu orientieren, um Nahrung zu finden.
Das Gleichgewicht gerät ins Wanken
Da sich viele Delfin- und Walarten innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches aufhalten, kommt es mit steigenden Temperaturen auch zu Veränderungen in der Verbreitung der Meeressäuger. Inzwischen werden Gewöhnliche Delfine und Blau-Weiße Delfine im Norden Schottlands und sogar vor der norwegischen Küste angetroffen – wo sie nie zuvor gesichtet wurden. Orcas folgen den mittlerweile viel weiter in Norden laichenden Heringen bis ans Nordkap. Wale und Delfine reagieren also dynamisch und flexibel auf Veränderungen.
Doch wo sich eine Art ausbreitet, weichen andere zurück und das Gleichgewicht gerät ins Wanken. Oft ist ein Ausweichen in andere Breitengrade nicht möglich, zum Beispiel im Schwarzen Meer oder im Mittelmeer. Schwertwale wandern zum Beispiel wegen des Rückzuges des Polareises immer häufiger in den Lebensraum von Grönlandwalen – und erbeuten diese! Diese Großwale haben es also dem Klimawandel zu verdanken, dass sie inzwischen mit einem neuen Feind konfrontiert sind.
Wechselwirkungen
In Klimamodellen wird eine Zunahme und Verstärkung der Stürme vorhergesagt. Kranke Wale mit einem schwachen Immunsystem sind möglicherweise nicht in der Lage, schwere Stürme zu überleben. Die Hurrikane, die zum Beispiel regelmäßig über die Karibik ziehen, haben nachweislich Todesfälle bei den Delfinpopulationen zur Folge.
In der Arktis kommt hinzu, dass sich durch die Eisfreiheit polarer Gewässer neue, lukrative Schifffahrtsrouten eröffnen und auch für die industrielle Suche nach Öl und Gas dorthin expandiert. Mehr Schiffe und Industrie bringen mehr Lärm in die vormals ruhigen Meere. Gleichzeitig erhöht sich die Gefahr von Havarien, Ölunfällen und Kollisionen.
Die Wale brauchen Ihre Hilfe!
Helfen Sie uns, Wale vor den Bedrohungen wie Walfang, Umweltverschmutzung, Gefangenschaft und der industriellen Fischerei zu schützen.