Ergebnis der Artenschutzkonferenz COP15 in Montreal gibt Hoffnung

Nach vier Jahren der Diskussionen fand vom 7. bis 19. Dezember der zweite und letzte Teil der UN-Artenschutzkonferenz COP15 in Montreal (Kanada) statt. Mehr als 20.000 Teilnehmer:innen aus aller Welt machten sich für ein Abkommen stark, dass das Artensterben aufhalten und uns Menschen wieder in Einklang mit der Natur bringen soll.
WDC war mit Vanesa Tossenberger und Ed Goodall vor Ort, um sich für den größtmöglichen Schutz und strenge Maßnahmen zugunsten von Walen und Delfinen einzusetzen. Unterstützt wurden sie durch ein starkes Team aus Deutschland, England und den USA.
Durch die direkte Zusammenarbeit mit Regierungen können wir mit Stolz sagen, dass das WDC seinen Teil dazu beigetragen hat, die Positionen mehrerer Länder mitzugestalten und die Ambitionen für den Ozeanschutz zu erhöhen. Am Ocean Action Day haben wir gemeinsam mit der Marine Conservation Society und der Blue Marine Foundation eine Veranstaltung durchgeführt, bei der wir dazu aufgerufen haben, bei den Zielen für die Ozeane nicht nachzulassen. Sebastian Unger, der im deutschen Umweltministerium seit kurzem für den Meeresschutz zuständig ist, war anwesend, ebenso alle drei für den Umweltschutz zuständigen Minister:innen des Vereinigten Königreichs sowie Regierungsvertreter:innen aus Panama und Tansania.
Die wichtigsten Ergebnisse für Wale und Delfine
Nach Gesprächen und Diskussionen zwischen den Ländern, die sich über neun Stunden hinzogen, wurde schließlich am 19. Dezember – und quasi in letzter Minute – das "Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework" angenommen. Auch wenn unsere Hoffnungen durch die Kompromisse, die gemacht wurden, geschmälert wurden, ist das Rahmenabkommen, an dem 196 Länder mitgearbeitet haben, ein Erfolg für den weltweiten Schutz der biologischen Vielfalt.
- Das 30x30 Ziel: Das vielleicht wichtigste Ziel des Abkommens ist es, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Bis dahin sind nur noch 8 Jahre Zeit − und das erfordert eine gewaltige globale Anstrengung. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die bei entsprechender Umsetzung auch dazu beitragen werden, dass sich die Wal- und Delfinpopulationen wieder erholen. Besonders freuen wir uns, dass in letzter Minute der Wortlaut der sogenannten "30x30-Initiative" geändert wurde: Die ursprüngliche Formulierung im Abkommen besagte, dass bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresfläche unter Schutz gestellt werden sollen. Der neue Wortlaut gibt nun vor, dass dieses Ziel jeweils 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent des Ozeans umfasst!
- Verpflichtung zum Schutz bedrohter Arten: Mit dem Rahmenabkommen verpflichten sich die Länder, dringend notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um den Verlust besonders bedrohter Arten aufzuhalten. Dazu gehören auch 24 Wal- und Delfinarten, wie z.B. der Vaquita, der Nordatlantische Glattwal, der Rice-Wal und der Australische Buckeldelfin – deren Populationen laut IUCN am Rande des Aussterbens stehen. Aber auch bedrohte Arten wie der Blauwal, Seiwal, Hectordelfine und Irawadi-Delfine. Die Verpflichtung zum Schutz dieser Arten ist vor allem für die internationale Ausweitung der Schutzmaßnahmen und deren Finanzierung wichtig.
- Umfassender Meeresschutz: Bis 2030 setzt das Abkommen außerdem das Ziel, die Verschmutzung der Flüsse und Meere zu reduzieren. Fischereimethoden sollen so angepasst werden, dass sie die Artenvielfalt im Meer nicht mehr gefährden. Außerdem sollen alle Subventionen abgeschafft werden, die der biologischen Vielfalt schaden. All diese Ziele sollen dazu beitragen, dass der Ozean wieder ein gesunder Lebensraum für Wale und Delfine wird und sich die Populationen erholen.
Mit diesem Übereinkommen werden sehr ehrgeizige Ziele für die zahlreichen Länder festgelegt, die sich bisher nicht in dem erforderlichen Maße für die Erhaltung der Artenvielfalt oder den Schutz bedrohter Populationen eingesetzt haben. Die folgenden Monate sind somit von entscheidender Bedeutung: Wir müssen die Länder an ihre Pflichten erinnern und sie mobilisieren.
WDC wird weiterhin mit Regierungen und Partner-Organisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Versprechen, die gemacht wurden und die Ziele, die sich die Länder gesetzt haben, in starken regionalen, nationalen und internationalen Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.
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Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.