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Hector-Delfin

Cephalorhynchus hectori

Der Hector-Delfin ist der seltenste und kleinste Meeresdelfin.

Eine Unterart, der Māui-Delfin, lebt vor der Nordküste der Nordinsel Neuseelands. Von dieser Art existieren nur noch 60 Individuen. Manchmal wird der Hector-Delfin auch als Neuseeland-Delfin bezeichnet.

New Zealand dolphin illustration
Männlich Weiblich Kalb
Maximale Länge 1,4 m 1,5 m 0,8 m
Maximalgewicht 60 kg 57 kg 10 kg

IUCN-Kategorie: EN (stark gefährdet)
Māui-Delfin: CR (vom Aussterben bedroht)

Wie sehen Hector-Delfine aus?

Sie sind kleiner als ein durchschnittlicher erwachsener Mensch, die männlichen Individuen sind etwas kleiner als die weiblichen. Hector-Delfine, die in den Gewässern der Südinsel Neuseelands leben, werden nur ungefähr 1,45 m lang und wiegen zwischen 40 und 57 kg. Ihre Köpfe sind kegelförmig und sie haben eine stumpfe Schnauze. Ihre schwarze Augenmaske reicht bis zu ihren schwarzen, abgerundeten Brustflossen. Ihre Körper sind markant schwarz-weiß-grau gezeichnet, Kehle und Bauch sind weiß, die Schwanzflosse schwarz. Auch die Rückenflosse ist schwarz und hat eine runde Form.

Wie sieht ihr Alltag aus?

Hector-Delfine sieht man normalerweise in Gruppen zwischen zwei und 20 Individuen. Manchmal kommen sie aber auch für kurze Zeit in größeren Gruppen zusammen, die dann sehr aktiv sind. Sie zeigen akrobatische Sprünge, man hört sie kommunizieren und kann Paarungsverhalten beobachten.

Sie leben ähnlich wie andere Delfinarten in einer „Fission-Fusion“-Gesellschaft. Das bedeutet, wenn zwei Gruppen aufeinander treffen, trennen sich ihre Wege nicht zwangsweise wieder in den Original-Zusammensetzungen.

Hector-Delfine leben nahe an der Küste und sind neugierig und gesellig. Sie kommen oft auf Boote zu, um in der Bugwelle zu schwimmen oder surfen auf den Wellen in Buchten.

Wovon ernähren sie sich?

Ihre Nahrung besteht aus einer großen Bandbreite von Küstenfischen, darunter Rotbarsch, Meeräsche, Himmelsgucker und Tintenfisch. Wie andere Zahnwale nutzen sie die Echolokation, um ihre Nahrung zu finden.

Wo leben sie?

Hector-Delfine sind nur in einigen Küstenregionen Neuseelands zu finden, somit haben sie das kleinste Verbreitungsgebiet aller Delfinarten. Sie leben ausschließlich in flachen Gewässern bis zu 100 Metern Tiefe und innerhalb 16 km von der Küste. Ihre Zahl ist stark zurückgegangen und so leben nur noch einzelne Gruppen an der Küste verteilt. Der Lebensraum eines einzelnen Individuums kann sich über 50 km erstrecken. Forscher:innen haben bestimmte Individuen über zwei Jahrzehnte lang im gleichen Gebiet beobachten können.

Der kleinste Delfin

Neugeborene Hector-Delfine sind extrem klein. Sie sind dunkelgrau gefärbt, die Zeichnungen sind aber wie bei den ausgewachsenen Individuen ausgeprägt. Sie werden gesäugt, während sie von der Mutter lernen, wie sie ihre eigenen Fische jagen. Bis zu zwei Jahre lang bleiben sie an der Seite der Mutter.

Verbreitungskarte

Weltbestand geschätzt nur
Individuen
Bis zu
sterben jedes Jahr in Netzen
Es gibt nur noch
Māui-Delfine

Warum sind Hector-Delfine so gefährdet?

Hector-Delfine haben eine langsame Fortpflanzungsrate und im Vergleich zu anderen Arten eine niedrige Lebenserwartung (20 bis 25 Jahre). Die weiblichen Delfine bekommen mit ca. sieben bis neun Jahren ihren ersten Nachwuchs und insgesamt nur vier oder fünf Babys während ihrer Lebenszeit. Dies bedeutet eine Zuwachsrate von nur zwei Prozent. Eine Population von 50 Individuen wächst also maximal um ein Individuum pro Jahr.

Jedes Jahr sterben mehr Hector-Delfine durch Verfangen in Fischereiausrüstung (vor allem Stell- und Schleppnetze) als neue Individuen geboren werden. Somit sinkt ihre Zahl immer weiter. Diese Netze werden vor allem in Küstengebieten genutzt und haben katastrophale Folgen für die Delfine.

Können sie vor dem Aussterben bewahrt werden?

Ja! Hector-Delfine gehören zu den am besten erforschten Arten weltweit und Expert:innen haben klare Empfehlungen gegeben, was für ihre Rettung getan werden muss. Ihre Zukunft liegt in der Hand der neuseeländischen Regierung. Folgende Maßnahmen müssten umgesetzt werden:

  1. Verbot von Stell- und Schleppnetzen in neuseeländischen Gewässern unter 100 m Tiefe
  2. Förderung alternativer Fischfang-Methoden wie Reusen oder Haken-Leinen, die für Delfine ungefährlich sind

So könnten die Todesfälle durch die Fischerei verhindert werden und die Delfinpopulation könnte sich wieder erholen.

WDC-Jahresbericht 2011
Neuseeland-Delfine

Hector-Delfine brauchen Ihre Hilfe

Die Zeit drängt: wenn nicht bald funktionierende Maßnahmen ergriffen werden besteht die Gefahr, dass der Hector-Delfin innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben wird.

Hauptbedrohungen

  • Fischerei: Hector-Delfine verfangen sich versehentlich in Fischernetzen oder Angelleinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führt
  • Meeresverschmutzung: Die Suche nach Öl und Gas bedroht den Lebensraum der Hector-Delfine.

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