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Rice-Wal

Balaenoptera ricei

Der Rice-Wal wurde erst 2020 als eigene Art anerkannt. Zuvor wurde angenommen, bei ihnen handele sich um eine Population von Brydewalen im Golf von Mexico.

Der Schädel eines 2019 gestrandeten Individuums zeigte Merkmale, die auf eine separate Art schließen ließen. Diese wurde dann nach dem verstorbenen Biologen Dale Rice benannt. Er hatte die Population im Golf von Mexico als erster entdeckt.

Bryde's whale illustration
Männlich Weiblich Kalb
Höchstlänge Unbekannt 12,65 m Unbekannt
Höchstgewicht Unbekannt 30.000 kg Unbekannt

IUCN-Kategorie: CR (vom Aussterben bedroht)

Wie sehen Rice-Wale aus?

Über diese neu anerkannte Art ist bisher nur wenig bekannt. Allerdings ähnelt sie Brydewalen sehr stark, weswegen man sie bisher auch für dieselbe Art gehalten hatte. Man weiß jedoch, dass sie einen stromlinienförmigen Körper und einen spitzen, flachen Kopf haben, auf dem sich drei Leisten befinden. Die Barten eines gestrandeten Individuums waren dunkelgrau bis schwarz mit weißen Borsten. Die Rückenflosse ist vergleichsweise groß, der Oberkörper dunkel und der Bauch hell gefärbt, ähnlich wie bei Brydewalen. Weiße, flammenartige Zeichnungen an der Flanke, wie man sie bei einigen anderen Balaenopteriden findet, fehlen bei Rice-Walen.

Wie sieht ihr Alltag aus?

Rice-Wale werden in der Regel allein oder zu zweit gesichtet. Gelegentlich gibt es größere Ansammlungen, die mit der Nahrungsaufnahme in Verbindung gebracht werden. Bei der Nahrungssuche können sie bis ca. 270 Meter tief tauchen, nachts bleiben sie normalerweise im Bereich bis 15 Meter unter der Wasseroberfläche.

Wovon ernähren sie sich?

Wie die anderen größeren Bartenwale ernähren sich die Rice-Wale vermutlich von kleinen Beutetieren. Diese sieben sie mit ihren Barten aus dem Wasser. Obwohl keine Details bekannt sind, fressen sie wahrscheinlich, wie Brydewale, auch kleine Krebstiere (Krill und Ruderfußkrebse) und verschiedene kleinere Schwarmfische.

Wo leben sie?

Vor ihrer Anerkennung als eigene Art wurde angenommen, dass es sich bei den Rice-Walen um eine Population von Brydewalen im Golf von Mexiko handle, die sich nur im Nordosten des Golfs aufhält. In der Vergangenheit zählte möglicherweise der gesamte Golf von Mexiko zu ihrem Verbreitungsgebiet, mittlerweile werden sie allerdings nur noch in einem kleinen Bereich des Golfes gesichtet. Dieses Gebiet zeichnet sich durch einen Kontinentalschelf mit einer Tiefe von 100 bis 400 Metern aus. Im Gegensatz zu anderen Walarten, von denen bekannt ist, dass sie das Gebiet zu verschiedenen Zeiten des Jahres aufsuchen, wandern Rice-Wale nicht sondern bleiben das ganze Jahr über im Golf von Mexico.

Verbreitungskarte

Rice's whale distribution map

Rice-Wale brauchen Ihre Hilfe

Da der Golf von Mexiko stark durch menschliche Aktivitäten geprägt wird, ist diese neu entdeckte Art aufgrund mehrerer Gefahren schon jetzt vom Aussterben bedroht.

Hauptbedrohungen...

  • Schiffskollisionen - Durch den intensiven Schiffsverkehr im Golf von Mexiko besteht ein hohes Risiko, dass die Wale durch Zusammenstöße verletzt oder sogar getötet werden.
  • Unterwasserlärm - Die Kommunikation und Orientierung der Rice-Wale kann durch Lärm von militärischem Sonar, Öl- und Gasbohrungen sowie der Schifffahrt gestört werden und sogar dazu führen, dass sie stranden.
  • Meeresverschmutzung- Giftige Chemikalien aus Abwässern, Plastik, Müll und Öl reichern sich in den Körpern der Wale an und bedrohen ihre Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit.
  • Fischerei - Rice-Wale verfangen sich versehentlich in Fischernetzen oder Leinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann.

Ihr Beitrag zum Schutz der Rice-Wale...

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