Ende der Walfangsaison vor Island: 148 Finnwale getötet

Die isländische Finnwaljagd ist für dieses Jahr beendet. Die traurige Bilanz: 148 Wale wurden seit Juni brutal geschlachtet.
Die Jagden waren die ersten in isländischen Gewässern seit vier Jahren. 2018 wurden 146 Finnwale getötet, darunter mindestens zwei seltene Blauwal-Finnwal-Hybride und ein Dutzend trächtige Weibchen.
Seit 2006 hat das für das Schlachten verantwortliche Unternehmen Hvalur rund 1.000 Finnwale abgeschlachtet. Der Finnwal ist nach dem Blauwal das zweitgrößte Lebewesen auf der Erde und wird von der IUCN (International Union for the Conservation of Nature) als "gefährdet" eingestuft. Angesichts der mangelnden Nachfrage nach Finnwalfleisch im In- und Ausland sowie der zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über die wichtige Rolle der Wale bei der Bekämpfung des Klimawandels, ist das Abschlachten von 148 Großwalen in diesem Jahr umso sinnloser.
Die Hoffnung, dass die grausame Praxis im Jahr 2023 beendet wird, bleibt bestehen, nachdem die Fischereiministerin, Svandís Svavarsdóttir, Zweifel an der Zukunft des isländischen Walfangs geäußert hat. Svavarsdóttir erklärte in ihrem Statement, dass es kaum noch eine Rechtfertigung für die Genehmigung des Walfangs gibt. Sie äußerte auch, dass der Walfang dem Ruf Islands geschadet und sich negativ auf die Exporte ausgewirkt habe − eine Aussage, die vom isländischen Fremdenverkehrsamt aufgegriffen wurde.
Gemeinsam mit unserem NGO-Partner vor Ort, Hard To Port, haben wir kürzlich medienwirksam auf die grausamen Bedingungen des isländischen Walfangs aufmerksam gemacht. Wiederholt dokumentierte Hard to Port Vorfälle, bei denen Finnwale mit Harpunen beschossen wurden, die nicht detonierten und dadurch zu einem unnötigen und qualvollen Herauszögern bis zum Todeseintritt der Wale führten. Ministerin Svavarsdóttir erließ daraufhin eine Verordnung, die zur amtlichen Überwachung der Jagd an Bord verpflichtet.
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