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Bucht von Taiji © Kunito
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Grindwale © Christopher Swann

Gemeinsam für ein Ende der Delfinjagden auf den Färöern

Ein Wandel ist zu spüren: Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache bewusst, dass unser...
© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

Meine unvergessliche Begegnung mit den Walen, für deren Schutz wir uns einsetzen

Seit ich im Juni 2021 WDC beigetreten bin, habe ich ein dunkles Geheimnis bewahrt: Trotz...
Orca Fife (A60) © Jared Towers

Fife – nicht zu übersehen!

Fifes Rückenflosse hat eine einzigartige Form. © Jared Towers Seit Herbst 2022 ist Fife einer...
Springender Schweinswal © Charlie Phillips

Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen

Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt - dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für...

Geliebt und gejagt: Wale und Delfine in Japan

© Katrin Matthes

Wer unsere News und Blogs über Japan verfolgt, der hat meinen Namen sicherlich schon das ein oder andere Mal gelesen. Ich bin inzwischen seit etwas mehr als einem Jahr bei WDC und seit August 2022 in der Verantwortung für unsere Arbeit zu Japan. Da ich bereits mehrere Jahre meines Lebens in Japan verbracht habe und der Sprache mächtig bin, kenne ich mich mit dem Land und der Kultur gut aus. Nichtsdestotrotz hat sich besonders in den letzten Jahren vieles auf der Welt verändert – auch in Japan. Also höchste Zeit sich ein aktuelles Bild von dem Land zu verschaffen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen!

 

Unsere Mission

Wenn wir uns gegen den kommerziellen Walfang und die Jagd auf Delfine in Japan einsetzen, müssen wir zunächst verstehen, welche Rolle die Wal- und Delfinjagd in der japanischen Kultur spielen. Warum wird nach wie vor daran festgehalten? Wie hat sich der Aktivismus innerhalb Japans entwickelt? Was können wir von Gleichgesinnten vor Ort lernen und wie können wir sie unterstützen? Nur ein paar der Fragen, die ich im Gepäck mit nach Japan genommen habe. Mit den Antworten werden wir bei WDC die bestmögliche Strategie für unsere Arbeit zur Beendigung der Delfinjagd entwickeln.

Angesichts der Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs durch Japan im Jahr 2019 und der jährlichen Jagd auf Hunderte Delfine und Kleinwale in Taiji, haben wir keine Zeit zu verschenken. Nicht zur Jagdsaison in Taiji nach Japan zu reisen haben wir bewusst entschieden. Diese findet jedes Jahr zwischen September und März statt. Zu dieser Zeit wäre es schwierig geworden, japanische Aktivist:innen kennenzulernen und sich in Ruhe auszutauschen. Außerdem gibt es vor Ort bereits viele Menschen, die die Jagden dokumentieren und durch ihre Präsenz Stellung beziehen. Mehr ist in manchen Fällen nicht immer besser. Besonders, wenn man als ausländische NGO dort auftaucht.

 

Verhärtete Fronten

Taiji hat durch den Film „Die Bucht“ internationale Bekanntheit für seine grausamen Delfinjagden erlangt. Die Bilder der blutroten Bucht gingen 2009 um die ganze Welt. Infolgedessen tauchten mehr und mehr Aktivist:innen aus Japan und der ganzen Welt dort auf, um gegen die schrecklichen Jagden zu protestieren. Allerdings sind Proteste, öffentliche Meinungsbekundungen und aktive Konflikte etwas, das so gar nicht zur zurückhaltenden japanischen Kultur passt. Scharfe Kritik und Beschimpfungen sorgten bedauerlicherweise schnell für verhärtete Fronten. Aus diesem Grund ist es uns bei WDC wichtig, die an den Jagden beteiligten Personen nicht zu verurteilen oder als Monster darzustellen. Die Jagden sind grausam und die Menschen in der Region sind für ihre Versorgung nicht auf das Fleisch der Delfine angewiesen. Es weist zudem starke Quecksilberwerte auf und der Verzehr ist damit gesundheitsbedenklich. Von den Auswirkungen auf die Delfin-Populationen und die marinen Ökosysteme ganz zu schweigen. Ähnlich verhält es sich aber beispielsweise mit der konventionellen Tierhaltung vor unserer eigenen Haustür. Kühe sind beispielsweise hochsozial und schließen Freundschaften für ihr ganzes Leben. Schweine können ihr eigenes Spiegelbild erkennen, genauso wie Delfine. Die Massentierhaltung bedeutet nicht nur viel Tierleid, sondern befeuert auch die Klimakrise. Bei uns ist niemand auf die Ernährung mit Fleisch angewiesen. Trotzdem sterben täglich Tausende Tiere in deutschen Schlachthäusern – und das nicht auf weniger grausame Art und Weise. Demnach stoßen die Kritik und der Protest gegen die Delfinjagd in Japan zumeist auf Unverständnis. Es ist daher wichtig, dass wir von unseren Emotionen Abstand gewinnen und statt Beschuldigungen und Beschimpfungen besser den diplomatischen Austausch suchen. Denn wir bei WDC sind überzeugt, dass sich nur so die Türen für Dialoge und Veränderungen öffnen lassen.

 

Ein lukratives Geschäft

Die Debatte um das Fleisch als Ernährungsgrundlage ist, wie man sieht, eine schwierige. Nicht zu vergessen ist aber ein weiterer, wenn nicht der wichtigere Motivator für die jährlichen Jagden: der Verkauf lebender Delfine an die Delfinarienindustrie. Delfinshows boomen aktuell besonders in China und im Nahen Osten. Ein Großer Tümmler kann beispielsweise einige Tausend US-Dollar einbringen. Würde Taiji also keine Delfine mehr fangen, dann ginge der Küstenstadt dadurch ein nennenswertes Einkommen verloren. Im Beispiel von Taiji sind also verschiedene Interessen involviert, die in unserer Strategie berücksichtigt werden müssen. Die Situation ist kompliziert.

Fotos © Hans Peter Roth

 

Der Wandel muss von innen kommen

Genau deswegen ist die Arbeit der japanischen Aktivist:innen und Organisationen vor Ort so bedeutend. Niemand aus dem Ausland könnte die japanische Kultur, Gepflogenheiten oder gesellschaftliche Strukturen jemals so durchdringen wie sie. Wir sind überzeugt davon, dass der Wandel in Japan in erster Linie durch die japanische Bevölkerung vorangetrieben werden muss. Unser Ziel ist es, zusammen mit japanischen Aktivist:innen, Organisationen und Gleichgesinnten eine Strategie zu entwickeln und mit gemeinsamen Bildungskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit, Projekten und Finanzierung zu unterstützen. Nur mit gebündelter Kraft können wir uns den Delfinjagden und dem kommerziellen Walfang in den Weg stellen und sie ein für alle Mal beenden.

Helfen Sie mit!

Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, dann besuchen Sie bitte keine Delfinarien oder andere Angebote, für die Wale und Delfine in Gefangenschaft gehalten werden. Wenn Ihnen im Urlaub Walfleisch oder andere Produkte von Walen angeboten werden, dann lehnen Sie bitte höflich ab und lassen sich nicht durch den Vorwand einer ganz besonderen Delikatesse verlocken. Klären Sie Ihre Familie und Bekannten über diese Themen auf, unterschreiben Sie Petitionen und unterstützen Sie Kampagnen, die auf ein Ende der Jagden abzielen. Je mehr die Nachfrage nach Delfin-Shows und Walfleisch schwindet, desto weniger wird es sich lohnen, derartige Angebote aufrechtzuerhalten. Helfen Sie mit, damit Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben können.

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Unterstützen Sie unsere Arbeit!

Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.

Über Katrin Matthes

Katrin koordiniert für uns die internationale Arbeit zu Japan. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Beendigung des kommerziellen Walfangs und der Delfinjagden in Taiji. Katrin kümmert sich außerdem um die Bildungs- und Kinderinhalte auf unserer deutschen Website.

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