Corona & Delfinarien: Welche Folgen gibt es für gefangene Wale und Delfine?

Die Ausgangsbeschränkungen sind für uns Menschen eine Herausforderung, obwohl wir weiterhin einkaufen, spazieren gehen und Zeit mit unserer Familie verbringen dürfen (wenn sie im gleichen Haushalt lebt). Für Wale und Delfine, die in Delfinarien eingesperrt sind, ist das nichts Neues. Ihr Leben in Gefangenschaft ist von vornherein eingeschränkt und fremdbestimmt. Ausflüge ins Meer, Leben im Familienverband oder selbst bestimmen, welche Nahrung sie zu sich nehmen, können sie im Delfinarium nicht.
Es ist erschreckend, dass durch einen temporären Ausnahmezustand die Gesundheit und die Ernährung in Gefangenschaft gehaltener Delfine selbst in einem Land wie Deutschland auf dem Spiel stehen können. WDC sorgt sich um die Großen Tümmler und den Amazonas-Flussdelfin, die in den letzten beiden Delfinarien in Deutschland gehalten werden. Die derzeitige Situation zeigt deutlich, dass die Delfinhaltung in Deutschland endlich beendet werden muss.
Die vorübergehende Schließung der Zoos für Besucher*innen kann sowohl in Deutschland als auch weltweit unter Umständen zu prekären Verhältnissen für die in Gefangenschaft lebenden Tiere führen. So haben die deutschen Zoos vergangene Woche staatliche Hilfen gefordert, da die Einnahmen durch den fehlenden Ticketverkauf eingebrochen sind. Um laufende Kosten vollständig zu decken, sind sie auf die Eintrittsgelder angewiesen.
Zoos erhalten in Deutschland grundsätzlich staatliche Subventionen aus Steuergeldern. Aus Sicht von WDC sollten nun darüber hinausgehende staatliche Hilfen zumindest an konkrete Bedingungen gekoppelt sein:
- Absolute Transparenz, wie finanzielle Mittel eingesetzt werden.
- Ende der Delfinzucht im Nürnberger Tiergarten und im Zoo Duisburg.
- Importstopp für weitere Delfine aus anderen Ländern nach Deutschland.
Wenn Zoos oder Meeresthemenparks längerfristig geschlossen werden, sollten sie Wale und Delfine in Refugien verlegen.
Je länger die Krise dauert, desto größere finanzielle Probleme entstehen für Delfinarien. Sie können sich womöglich schon bald die teure Haltung der Tiere nicht mehr leisten. Selbst große Meeresthemenparks würden wahrscheinlich an der Finanzierung scheitern. Berichten zufolge hat SeaWorld 90 Prozent seiner Belegschaft in Zwangsurlaub geschickt.
WDC hofft, dass die Delfine in Deutschland in den kommenden Monaten bestmöglich versorgt werden und die letzten beiden Delfinarien diese Krise als Weckruf sehen, die Gefangenschaftshaltung der intelligenten Meeressäuger langfristig zu beenden.
[shariff]
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