Orca Moana in Delfinarium in Frankreich gestorben

Am Dienstag, den 17. Oktober 2023, ist der zwölfjährige Schwertwal Moana im Marineland Antibes in Südfrankreich plötzlich verstorben.
Aufschluss über die genaue Todesursache des Orca-Männchens, sollen die Ergebnisse einer Nekropsie geben. Derzeit befinden sich noch Moana’s Mutter Wikie, sein Bruder Keijo sowie sein Onkel Inouk im Marineland Antibes. Die Einrichtung ist in einem schlechten Allgemeinzustand.
WDC engagiert sich in der NGO-Koalition Dolphinaria Free Europe (DFE) für eine EU ohne Delfinarien. Die französische Organisation OneVoice − ebenfalls Mitglied bei DFE − berichtete bereits 2021 über einen schlechten Gesundheitszustand von Moana. OneVoice hatte eine Beschwerde eingereicht, eine unabhängige Untersuchung und eine vorsorgliche Abschottung von Moana gefordert. Am 13. Oktober gab OneVoice bekannt, dass − zwei Jahre nach der ersten Anfrage − eine unabhängige Untersuchung von Inouk und Moana nun gerichtlich durchgesetzt wurde. Zur Unterstützung der gerichtlichen Entscheidung hatten unabhängige Expert:innen einen Bericht eingereicht, der bei allen vier Individuen stereotype Verhaltensweisen, tiefe Hautverletzungen bei Moana und eine schlechte Zahngesundheit bei Inouk feststellte.
Bis 2030 soll die Haltung von Orcas in Gefangenschaft in Frankreich beendet werden. Dies wurde in einem Gesetz von 2020 festgelegt. Marineland steht deshalb im Austausch mit Delfinarien-Betreibern, um die Orcas nach Japan umzusiedeln. Der Transport stößt sowohl in der EU als auch in Japan auf starke Kritik: Eine Gruppe von japanischen Tierschützer:innen hat bereits eine Petition ins Leben gerufen.
Alle Versuche von OneVoice und Partnern, ein Meeresrefugium für die noch verbleibenden Orcas in Frankreich auf den Weg zu bringen, waren bisher erfolglos. Marineland lehnte eine Kooperation und Beteiligung bis heute ab.
"Moana ist bereits der vierte Orca, der innerhalb von drei Jahren in einem Delfinarium in der EU verstorben ist. Es ist höchste Zeit, die Haltung dieser intelligenten und sensiblen Meeressäuger in Betonbecken auslaufen zu lassen. WDC setzt sich seit vielen Jahren für die Errichtung von Meeresrefugien ein, in denen Orcas und andere Delfine in Gefangenschaft ein artgerechteres Leben führen könnten, sofern eine Auswilderung nicht möglich ist. Hierfür ist allerdings eine Kooperation von allen Beteiligten notwendig", sagt Ulla Christina Ludewig, WDC-Koordinatorin Ausstieg aus Delfinarien.
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