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Grindwale © Christopher Swann
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Gemeinsam für ein Ende der Delfinjagden auf den Färöern

Ein Wandel ist zu spüren: Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache bewusst, dass unser Planet und die Arten, mit denen wir ihn teilen, keine endlosen Ressourcen sind. Dieses Erwachen hat bereits in Island Wurzeln geschlagen, eine Mehrheit der Bevölkerung spricht sich heute gegen den Walfang aus. Auf den Färöer-Inseln, wo die jahrhundertealte Tradition der Grindwaljagd noch immer fortbesteht, muss dieser Wandel erst noch Fuß fassen. Unser Ziel ist es, dabei zu helfen, dass die Jagd auf Grindwale ein Ende findet.

Die Grindwaljagd, bekannt als Grindadráp oder Grind, ist eine tief verwurzelte Tradition auf den Färöer-Inseln. Sie findet seit mehr als 1.200 Jahren statt. Doch anders als in der Vergangenheit, als Kleinwale eine wichtige Nahrungsquelle für die Inselbewohner darstellten, dient das Töten von mehreren hundert Grindwalen pro Jahr nur mehr dem Erhalt einer Tradition. Eine große Mehrheit von 83% der Bevölkerung unterstützt die Jagd. Selbst große Empörung aus dem Ausland ändert daran nichts, denn der Grindadráp ist tief in der färöischen Identität verankert.

Ähnlich wie anderenorts Fische oder Wild, werden Grindwale von den Färinger:innen als "natürliche Resource" betrachtet und dementsprechend behandelt. Da sie vor der Jagd ein freies Leben im Meer führen, wird die Jagd als nachhaltige und natürliche dargestellt.

Grindwale sind intelligente, fühlende Lebewesen.

Doch die öffentliche Meinung wandelt sich auch auf Färöern bereits deutlich: Am 12. September 2021 fand die dort größte Delfinjagd aller Zeiten statt, bei der 1.400 Atlantische Weißseitendelfine getötet wurden. Rund 70 % der färöischen Bevölkerung sprach sich gegen die Jagd aus - eine bemerkenswerte Entwicklung!

Delfinschlachtung auf den Färöer Inseln ©WDC

Und genau hier liegt unsere Herausforderung: Während immer weniger Menschen die Delfinjagd unterstützen, hat sich die Sichtweise auf die Grindwaljagd nicht wesentlich geändert. Solange Grindwale in erster Linie als Nahrungsquelle betrachtet werden, wird das vermutlich auch so bleiben. Dabei ist das Fleisch als gesunde Nahrung längst nicht mehr brauchbar: Heute ist es mit Schwermetallen und POPs verseucht und damit für den Verzehr ungeeignet. Die färöische Gesundheitsbehörde selbst empfiehlt, es nicht öfter als einmal im Monat zu essen und würde gerne ein komplettes Ende des Konsums sehen. Der Trend wendet sich also gegen den Verzehr von Walen und Delfinen, und es ist unsere Aufgabe, diese Bewegung zu unterstützen.

Wie können wir helfen, die Jagd zu beenden?

Der Gedanke, dass diese intelligenten und empfindungsfähigen Wale gejagt und dann auf grausame Weise getötet werden, ist schwer zu ertragen. Trotzdem müssen wir erkennen, dass uns die Verurteilung durch uns Außenstehende selten weiterbringt. Wir haben aus jahrzehntelanger Erfahrung auf den Färöern, in Japan, Norwegen und Island gelernt, dass dieser Ansatz nicht funktioniert. Vielmehr eint solche Kritik von außen die Wälfänger:innen und stärkt die Tradition. Ein echter Wandel kann also nur von innen kommen.

Mit diesem Ansatz haben wir in mehreren Ländern bereits Erfolg gehabt und wir sind zuversichtlich, so auch auf den Färöern einen Wandel zu erreichen. Das geht zwar nicht von heute auf morgen, aber langfristig wird es gelingen. Unsere langjährige Kampagne in Island hat dazu beigetragen, dass der Walfang aus Gründen des Tierschutzes vorübergehend ausgesetzt wurde. Die Mehrheit der Isländer:innen lehnt die Jagd auf Finnwale heute ab.

Isländische Demonstrant:innen posieren in Reykjavik mit dem WDC-Banner gegen den Walfang. © WDC

WDC beim Protest gegen Walfang in Island © WDC

Erst Verbindung, dann Schutz  

Unser Ziel ist es, dabei zu helfen, die Wertschätzung für lebendige Wale und Delfine auch auf den Färöer-Inseln zu stärken. Die Grindwale selbst - sozial verbundene und einfühlsame Wesen, die das "Wir" anstatt dem "Ich" verkörpern - lehren uns eine wichtige Lektion: Wir müssen Artenschutz auf globaler Ebene denken. Deshalb unterstützen wir lokales Engagement, um ein Netzwerk zu schaffen, das den Wert von Walen und Delfinen als lebendigen Teil der Natur anerkennt. Denn Klein- und Großwale sind für die Gesundheit der Meeresökosysteme und damit letztlich für das Überleben der Menschheit von entscheidender Bedeutung.

Auf diese Weise begreifen sich hoffentlich bald auch mehr Menschen auf den Färöer-Inseln als Fürsprecher:innen der Wale und Delfine, die um ihre Inselheimat leben.

Grindwale © Christopher Swann

Lokale Bemühungen unterstützen

Wir laden Sie ein, sich unserer Bewegung #BeMorePilotwhale anzuschließen. Helfen Sie mit, Informationen über die lebenswichtige Rolle der Wale und Delfine zu verbreiten. Ihre Unterstützung bei unseren Schutzbemühungen für die Kleinwale um die Färöer Inseln ist entscheidend: Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der die Grindwaljagd nicht länger als akzeptabel gilt und Wale und Delfine sicher und frei leben können.

 

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Über Astrid Fuchs

Astrid Fuchs leitet bei WDC Deutschland den Bereich Policy und strategische Entwicklung. Daneben koordiniert sie die EU-Arbeit und betreut die Bereiche Walfang und Delfinarien.

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