Isländische Tourismusbranche spricht sich für das Ende des Walfangs aus

Kristján Loftsson, CEO von Hvalur hf., hat gegenüber isländischen Medien angekündigt, die Jagd auf Finnwale im Juni wieder aufzunehmen. Islands Fischereiministerin hatte die Erneuerung der Walfanggenehmigungen zuletzt öffentlich in Frage gestellt. Jetzt fordert auch die isländische Tourismusbranche das Ende des Walfangs.
In den letzten drei Jahren wurde in Island kein Walfang mehr betrieben. Svandís Svavarsdóttir, die isländische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei, sagte, dass es kaum noch wirtschaftliche Rechtfertigungen für die Genehmigung des Walfangs gebe. Die aktuellen Jagdgenehmigungen werden im Jahr 2023 auslaufen. Svavarsdóttirs Äußerungen lassen deshalb Zweifel aufkommen, ob die Genehmigungen 2024 erneuert werden.
Jóhannes Þór Skúlason, Direktor des isländischen Fremdenverkehrsamtes, unterstützt die Argumentation der Ministerin. "Die Tourismusbranche ist bekanntermaßen der Meinung, dass der Walfang dem Image Islands als Reiseziel schadet. Man muss sich nur die Berichterstattung über den isländischen Walfang in ausländischen Medien ansehen", sagte Skúlason. "Achtzig Prozent der Touristen, die nach Island kommen, geben an hierher zu kommen, um die Natur zu sehen und zu erleben. Wenn wir das bedenken, ist offensichtlich, dass [eine Wiederaufnahme des Walfangs] weitreichende Auswirkungen haben wird".
Vanessa Williams-Grey, die unsere Kampagne zur Beendigung des Walfangs in Island leitet, kommentierte: "Es ist großartig zu sehen, dass die isländische Tourismusindustrie mit der Fischereiministerin solidarisiert. Die Isländer*innen sind sich der Bedeutung des Tourismus – einschließlich der Walbeobachtung – für ihre Wirtschaft sehr bewusst. Sie wissen, wie wichtig es für Island ist, den Tourismus nach der Pandemie wieder anzukurbeln. Der Finnwalfänger Loftsson wird immer mehr zu einer einsamen, isolierten Figur, indem er versucht die grausame Walfangindustrie aufrechtzuerhalten. Dabei wollen die meisten Isländer*innen – wie auch die Weltbevölkerung, dass der Walfang endlich in den Geschichtsbüchern verschwindet".
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