Aktionärsstreit könnte isländisches Walfang-Unternehmen zu Fall bringen

Das Unternehmen Hvalur hf., welches für den Finnwalfang in Island verantwortlich ist, wird von drei seiner Aktionäre verklagt. Der Fall könnte schon bald die Auflösung des Unternehmens erzwingen.
Berichten aus Island zufolge fordern die drei Aktionärsunternehmen ihre Unternehmensanteile an Hvalur hf. zurück. Die Aktionäre haben einen Anteil von etwas mehr als 5,3%. Die Rede ist von 1.563.000.000 ISK (rund 10 Mio. Euro) plus Zinsen. Der CEO von Hvalur hf. äußerte, dass dies möglicherweise zu einer Unternehmensauflösung führen könnte.
Die drei Aktionäre werfen dem CEO, Kristján Loftsson, vor, gegen das Gesellschaftsrecht verstoßen zu haben: Er soll Aktien des Unternehmens zu einem ermäßigten Satz gekauft und so "unangemessene Zinsen" auf Kosten anderer Aktionäre erworben haben. Infolgedessen glauben die drei Anteilseigner nun, ihre Aktien rechtsmäßig abgeben zu können.
Wenn das Gericht zu Gunsten der Aktionäre entscheidet, könnte das dazu führen, dass andere Aktionäre Auszahlungen zum gleichen Preis fordern. Dies würde das Walfangunternehmen Hvalur hf. zum Zusammenbruch bringen.
Der Prozess wird voraussichtlich im September beginnen.
Im Frühjahr kündigte Hvalur hf. an, den Walfang an den gefährdeten Finnwalen in diesem Jahr aufgrund der “erschwerten Marktbedingungen in Japan” auszusetzen. Auch in Island bleibt der Walfang nach wie vor unprofitabel und wird zunehmend unbeliebt.
Zuletzt wurden vor der isländischen Küste über 146 Finnwale geschlachtet, darunter mindestens zwei seltene Hybride aus Finn- und Blauwalen und zwölf trächtige Weibchen.
[shariff]
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