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Schiffskollision tötet vom Aussterben bedrohten Nordkaper

Ein männlicher Nordatlantischer Glattwal, 20 Jahre alt und 13 Meter lang, wurde am 12. Februar 2023 tot in Virginia Beach (USA) angespült. © Center for Biological Diversity
Ein männlicher Nordatlantischer Glattwal, 20 Jahre alt und 13 Meter lang, wurde am 12. Februar 2023 tot in Virginia Beach (USA) angespült. © Center for Biological Diversity

Ein Nordatlantischer Glattwal, der am Sonntag tot an die Küste gespült wurde, wurde durch eine Schiffskollision getötet, teilte die US-Behörde NOAA Fisheries mit. Die Ergebnisse einer Nekropsie ergaben als Todesursache ein "katastrophales Trauma durch stumpfe Gewalt", was darauf hindeutet, dass der Wal von einem vorbeifahrenden Schiff angefahren wurde.

"Die ständigen Verzögerungen bei der Verbesserung der Schutzmaßnahmen sind der Grund dafür, dass wir Glattwale verlieren", sagt Regina Asmutis-Silvia, Geschäftsführerin von Whale and Dolphin Conservation. "Genauso wie das Versprechen von Nahrung einen nicht vor dem Verhungern bewahrt, können diese Wale nicht in der Hoffnung auf zukünftige Maßnahmen überleben. Sie brauchen jetzt Schutz."

Der Wal, ein 20-jähriges Männchen, wurde in der Nähe einer Hafeneinfahrt gefunden, wobei unklar ist, wo genau er sich befand, als es zu dem Zusammenstoß kam. Für das Hafengebiet gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 Knoten (18 km/h), aber die geltende Geschwindigkeitsregelung erstreckt sich nur auf eine Entfernung von 20 Meilen (32 km) von der Hafeneinfahrt – Militärschiffe und Schiffe mit einer Länge von weniger als 65 Fuß (19 m) sind von dieser Beschränkung jedoch ausgenommen.

"Der Tod dieses Wals ist eine tragische Erinnerung an die ständige Gefahr, der die Nordatlantischen Glattwale ausgesetzt sind", sagt Kristen Monsell, Leiterin der Rechtsabteilung des Center for Biological Diversity. "Glattwale brauchen dringend und sofort mehr Schutz vor Schiffsunfällen und all den anderen vom Menschen verursachten Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind. Andernfalls wird diese Art wahrscheinlich aussterben."

Im November 2022 reichten Naturschutzgruppen bei der NOAA Fisheries einen Antrag auf eine Dringlichkeitsregelung ein: Dabei sollten Nordatlantische Glattwale davor geschützt werden, vor der Südostküste der USA, wo die Wale ihre Jungen aufziehen, von Schiffen angefahren und getötet zu werden. Am 20. Januar lehnte die Behörde den Dringlichkeitsantrag ab und erklärte, dass sie beabsichtige, die Regelung im kommenden Jahr zu verbessern.

"Seit 2017 sind mindestens 95 vom Aussterben bedrohte Glattwale durch vermeidbare menschliche Ursachen getötet oder verletzt worden", sagt Erica Fuller von der Conservation Law Foundation. "Dennoch wurde nichts unternommen, um tödliche Schiffskollisionen zu reduzieren. Glattwale gibt es seit Millionen von Jahren auf diesem Planeten – und wir laufen Gefahr, diese gesamte Art wegen bürokratischer Vorschriften zu verlieren. So kann es nicht weitergehen."

Der Zusammenstoß mit Schiffen ist eine der beiden Hauptbedrohungen für diese Art, zusammen mit Verwicklungen in kommerziellen Fischereigeräten. Glattwale bringen ihre Jungen zwischen Mitte November und Mitte April zur Welt. Sowohl die Mütter als auch die Jungtiere in den südöstlichen Gewässern sind in dieser Zeit besonders gefährdet.

"Der Tod dieses Glattwals durch stumpfe Gewalteinwirkung eines Schiffes unterstreicht, dass der Mensch für all diese vermeidbaren Todesfälle verantwortlich ist", sagt Jane Davenport, leitende Anwältin bei Defenders of Wildlife. "Es ist immer noch Zeit, diese Art zu retten, indem wir bewährte, vernünftige Maßnahmen wie saisonale Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe ausweiten, aber die Uhr des Aussterbens wird jedes Mal schneller gestellt, wenn wir einen weiteren Wal töten."

Mit einer schrumpfenden Population von 340 Individuen und nur 70 gebärfähigen Weibchen wird der Nordatlantische Glattwal ohne wichtige Schutzmaßnahmen mit ziemlicher Sicherheit aussterben. Die derzeitigen Vorschriften reichen nicht aus, um die Wale zu schützen – und die von NOAA Fisheries im vergangenen August vorgeschlagenen Änderungen werden wahrscheinlich nicht vor Ende der diesjährigen Geburtensaison in Kraft treten.

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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