SeaWorld beendet Zuchtprogramm – was bedeutet das genau?
Am 17. März hat SeaWorld in den USA bekannt gegeben, dass sie ihr Orca-Zuchtprogramm beenden werden. Die Schwertwale, die sich momentan im Besitz des Unternehmens befinden (inklusive sechs Orcas im Loro Parque auf Teneriffa in Spanien), sollen also die letzte Generation sein, die in den Delfinarien den Besuchern präsentiert werden. Das sind durchaus gute Nachrichten und ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch ist der jüngste Orca bei SeaWorld gerade mal knapp über ein Jahr alt und es gibt Gerüchte, ein weiterer Schwertwal sei bereits schwanger. Dies bedeutet, dass das Unternehmen noch 20 Jahre oder mehr von den sensiblen Meeressäugern profitieren wird. Wildfänge oder den Import von wildgefangenen Schwertwalen soll es aber weder vor noch nach dieser Zeit geben, so das Statement auf der Webseite des Unternehmens.
In den letzten Jahren hatte SeaWorld mit viel Kritik von Behörden sowie Besuchern zu kämpfen: Strafen der US-Behörde für Sicherheit am Arbeitsplatz (OSHA), Gerichtsverfahren von Besuchern sowie Investoren, zurückgehende Besucherzahlen und fallenden Aktienkurse. Dies wurde noch verstärkt, als 2013 der Film BLACKFISH die Geschichte vom Tod der Trainerin Dawn Brancheau und dem Schicksal von Orca Tilikum in die Kinos und die Wohnzimmer der Menschen brachte. Gegenstand dieser Kritik waren nicht selten die mit lauter Musik und vielen zirkusähnlichen Tricks gestalteten Orca-Shows in den Parks. Auch diese sollen nun umgestellt werden: die Showbecken und der Bereich, in dem die Besucher die Schwertwale sehen können, werden umgestaltet und die Shows (nach wie vor vor Publikum und zu bestimmten Zeiten) sollen sich mehr auf natürliche Verhaltensweisen konzentrieren. – sofern dies in Gefangenschaft überhaupt möglich ist. Die Umbauten sollen in San Diego im nächsten Jahr starten, in San Antonio sowie Orlando im Jahr 2019.
Auf die Frage, was denn mit den anderen Meeressäugern in ihren Parks sei, antwortete der Chef Joel Manby: „Bitte haben Sie etwas Geduld. Wenn wir eine geeignete Vorgehensweise gefunden haben, können wir diese auch in anderen Bereichen umsetzen.“
Weltweit werden derzeit über 3000 Wale und Delfine in mindestens 300 Delfinarien in Gefangenschaft gehalten.
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