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Beifang – Der stille Verlust

Nur wenige wissen, dass nahezu jedes aus dem Ausland importierte Fischprodukt in den USA mit seiner Einführung gegen geltendes Recht  verstößt. Vom Kabeljau in Fischstäbchen für Kinder bis zum Wolfsbarsch in feinen Restaurants. In die USA importierter Fisch ist meist illegal. Warum?

Der Grund ist einfach: Das Gesetz zum Schutz von Meeressäugern (Marine Mammal Protection Act, MMPA) schreibt vor, dass alle eingeführten Fischprodukte mit einem Zertifikat ausgewiesen sind, welches belegt, dass beim Fang dieser Fische keine Technik eingesetzt wurde, durch die Wale, Delfine oder andere Meeressäuger zu Schaden gekommen oder gar getötet wurden. Leider wird dieses Gesetz seit mehr als 40 Jahren nicht streng genug durchgesetzt:  Ausländische Fischereien investieren nicht in Fangtechniken, die den Beifang eingrenzen, währenddessen  Fischer aus den USA benachteiligt sind, die solche Verbesserungen umsetzen. Am Ende konsumieren amerikanische Bürger unwissentlich Fisch oder Fischprodukte, die mit Techniken gefangen wurden die nebenbei jedes Jahr eine Vielzahl mariner Säuger töten.

Wissenschaftler schätzen die Zahl der im Beifang getöteten Meeressäuger auf 650.000 im Jahr. Das ist der Grund dafür, dass viele Arten am Rande des Aussterbens stehen. Eine unakzeptable Situation, vor allem vor dem Hintergrund, dass neue Fangtechniken und ein rücksichtsvoller Umgang mit unseren Ressourcen den Beifang stark verringern bzw. vermeiden könnten.

Das Ziel des Marine Mammal Protection Act (MMPA) ist nicht nur, für mehr für den Schutz von Walen und Delfinen in amerikanischen Gewässern zu sorgen, sondern auch andere Länder dazu zu animieren, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Um die Macht der amerikanischen Wirtschaft zu nutzen, sollten entsprechend nur Fischprodukte eingeführt werden dürfen, die dem US Standard für Beifang entsprechen.

Folgende Punkte sprechen unter anderem  deutlich dafür:
•    Beifang tötet jedes Jahr hunderte, wenn nicht tausende, Delfine und Wale

•    Beifang gefährdet das Überleben zahlreicher Wal- und Delfinpopulationen weltweit, beispielsweise Pottwale im Mittelmeer, Kalifornische Schweinswale oder den Zwergwale in Asien (J-Stock). Wenn der Beifang nicht reduziert wird, ist das Aussterben dieser Arten besiegelt

•    Fischereien, die zum Beifang Problem beitragen, findet man nicht nur in armen Ländern, sondern weltweit

•    Die viele Millionen Dollar schwere Fischereiindustrie hat sehr wohl die Ressourcen, den Beifang zu reduzieren

•    Bemühungen der USA, den Beifang zu reduzieren, sind auf vielen Ebenen erfolgreich. Die USA hat den Beifang in knapp zwei Jahrzehnte um 30 Prozent senken können.  Lösungen für dieses Problem sind also durchsetzbar

•    Indem man Beifang reduzierende Techniken der USA auf Fischereien überträgt, die in die USA exportieren, kann weltweit etwas bewirkt werden

Um die Erfüllung der MMPA-Richtlinien zu sichern, müssen unter anderem folgende Punkte umgesetzt werden:
•    Nationen, die Fisch in die USA exportieren, müssen sich an geltende US Standards halten

•    Alle Nationen, die in die USA exportieren, müssen gleich behandelt werden

•    Es muss weltweit darüber aufgeklärt werden, dass diese Gesetze nun verstärkt durchgesetzt werden

•    Das Wissen der amerikanischen Fischer, Behörden und Wissenschaftler, das über Jahrzehnte weiterentwickelt wurde, muss genutzt werden

Zur Lage in Europa:
2014 soll für die Fischereiindustrie in der EU das bereits vor einem Jahr beschlossene Gesetz in Kraft treten, dass ein Rückwurfverbot für Beifang vorsieht. Dieses Rückwurfverbot soll schrittweise bis 2017 umgesetzt werden. Dann gilt ein ausnahmsloses Rückwurfverbot für die EU Fischerei. Fischer in Europa werfen bisher fast ein Viertel ihres Fanges wieder zurück ins Meer, entweder um Quoten einzuhalten oder weil der Fisch keinen Handelswert hat. Um diese verschwenderische Praxis zu beenden, sollen ab 2014 das Rückwurfverbot für alle fischereilich genutzen und regulierten Arten gelten. Dieser an Land gebrachte Fisch ist für den menschlichen Konsum ausgeschlossen und wird z.B. zur Produktion von Fischmehl herangezogen. Doch eine reines Rückwurfverbot geht für den Schutz der Meeresumwelt nicht weit genug. Wichtig ist vor allem, dass gleichzeitig Fischereimethoden zum Einsatz kommen, die den Beifang von Fischen, aber auch Seevögeln, Robben, Walen und Delfinen vermeiden.

Quelle: NRDC Report NET LOSS: The Killing of Marine Mammals in Foreign Fisheries

OCEAN2012

Über Laura Zahn

Unternehmenskooperationen - Laura Zahn ist bei WDC Deutschland verantwortlich für die Kooperationen mit Unternehmen.