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Weißflankenschweinswal

Phocoenoides dalli

Weißflankenschweinswale werden auch Dall-Hafenschweinswale genannt. Sie sind die größten Schweinswale und können bis zu 54 km/h schnell schwimmen.

Dall-Hafenschweinswale wurden nach dem Naturforscher W.H. Dall benannt, der diese Art als Erster dokumentierte.

Dall's porpoise illustration
Männlich Weiblich Kalb
Höchstlänge 2,4 m 2,2 m 1,0 m
Höchstgewicht 200 kg 200 kg unbekannt

IUCN-Kategorie: LC (nicht gefährdet)

Wie sehen Weißflankenschweinswale aus?

Der Dall-Hafenschweinswal ist die größte Schweinswalart und hat einen kräftigen, kompakten Körper, der schwarz-weiß gefärbt ist. Der größte Teil des Körpers ist schwarz, Bauch und Seiten sind weiß gefärbt. Sie haben einen kleinen Kopf und keinen Schnabel. Die nach vorne geneigte, dreieckige Rückenflosse hat eine breite Basis und manchmal eine Hakenspitze. Ihr oberer Teil trägt einen grau-weißen Fleck, der nur bei dieser Art vorkommt. Die kleinen Brustflossen sind nahe am Kopf und die gekerbte Schwanzflosse hat oberseits manchmal eine weiße Hinterkante.

Es gibt zwei Unterarten: der True-Weißflankenschweinswal (Phocoenoides dalli truei) kommt nur im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes vor, die andere Unterart (Phocoenoides dalli dalli) ist dagegen weiter verbreitet. Die Färbung ist bei den beiden Unterarten verschieden: P. d. dalli ist schwarz mit einem leuchtend weißen Fleck, der sich an Seiten und Bauch von der Höhe der Rückenflosse bis zum Schwanzansatz erstreckt. Bei der Unterart P. d. truei beginnt der weiße Fleck weiter vorne, knapp vor den Brustflossen. Aufgrund ihrer charakteristischen Färbung sind Weißflankenschweinswale kaum mit anderen Arten zu verwechseln.

Wie sieht ihr Alltag aus?

Meist sind Weißflankenschweinswale in Gruppen von bis zu zwölf Individuen zu beobachten, es wurden aber auch Gruppen mit mehreren Hundert gesichtet. Sie zeigen ein für Schweinswale völlig untypisches Verhalten. Die meisten Mitglieder dieser Familie sind still und scheu und meiden Boote, diese Art hingegen sucht gezielt große, schnell fahrende Schiffe auf, um in deren Bugwellen zu reiten. Sie sind zwar sehr aktive Schwimmer, springen aber kaum und zeigen auch kein sonstiges akrobatisches Verhalten an der Wasseroberfläche. Weißflankenschweinswale werden oft zusammen mit Pazifischen Weißstreifendelfinen  und Langflossen-Grindwalen  gesichtet.

Weißflankenschweinswale werden Schätzungen zufolge im Alter zwischen vier und sieben Jahren geschlechtsreif. Schwangerschaften dauern zwischen zehn und zwölf Monaten, die Babys bleiben dann bis zu ein Jahr bei der Mutter.

Kreuzungen zwischen Weißflankenschweinswalen und Gewöhnlichen Schweinswalen kommen im Nordostpazifik recht häufig vor, wurden aber auch schon an anderen Orten gesichtet.

Wovon ernähren sie sich?

Dall-Hafenschweinswale sind nicht wählerisch, was ihre Beute betrifft. Sie sind opportunistische Jäger und ernähren sich sowohl von verschiedenen Fischarten wie Sardellen, Hering oder Seehecht sowie Tintenfischen und gelegentlich auch von Krabben und Garnelen.

Vermutlich sind Weißflankenschweinswale auch dazu in der Lage, in tiefen Gewässern zu jagen, dies konnte aber noch nicht dokumentiert werden.

Wo leben sie?

Weißflankenschweinswale leben im Nordpazifik und den angrenzenden Meeren von Südkalifornien und Süd-Japan bis zum zentralen Beringmeer in Alaska im Norden. Sie sind ozeanische Kaltwasser-Schweinswale und bevorzugen tiefe Küsten- und Hochsee-Lebensräume.

Verbreitungskarte

Dall's porpoise distribution map

Charakteristische Schwarz-Weiß-Färbung

Neugeborene Weißflankenschweinswale sind noch grau-schwarz gefärbt. Die charakteristische schwarz-weiße Färbung entwickelt sich erst mit zunehmendem Alter.

Komplett weiße sowie komplett schwarze Individuen wurden zwar bereits gesichtet, kommen aber selten vor.

Manchmal werden Weißflankenschweinswale für Baby-Schwertwale gehalten. Ihre Rückenflossen sind jedoch im Gegensatz zu denen der Orcas dreieckig und sie haben keine Augen- oder Sattelflecken.

Bedrohungen für Weißflankenschweinswale

Bejagung

In zentralen und westlichen Nordpazifik vor Japan werden die Schweinswale in großer Zahl mit Handharpunen gejagt. Das Ausmaß der Jagd gilt als nicht nachhaltig und führt wahrscheinlich zu einem Rückgang der Population. Die Jagd begann um 1910 und erreichte ihren Höhepunkt 1988, als schätzungsweise 45.600 Weißflankenschweinswale harpuniert und getötet wurden. Noch heute werden jährlich etwa 18.000 bis 20.000 Individuen getötet.

Beifang

Eine weitere große Bedrohung für diese Schweinswal-Art ist das Verfangen in Ausrüstung der kommerziellen Fischerei wie Treib-, Kiemen- und Schleppnetzen. Oft können sich die Schweinswale nicht mehr befreien und ertrinken. In anderen Fällen bleiben Teile der Netze oder Leinen an ihnen hängen, was zu Verletzungen, Ermüdung beim Schwimmen, Beeinträchtigung bei der Jagd und auch zum Tod führen kann.

Meeresverschmutzung

Pestizide und andere Schadstoffe, die ins Meer gelangen, werden von den Weißflankenschweinswalen durch die Nahrung aufgenommen und wurden bereits in ihrer Fettschicht nachgewiesen. Diese Stoffe können negative Auswirkungen auf das Immunsystem und die Fortpflanzungsfähigkeit der Schweinswale haben.

Unterwasserlärm

Unterwasserlärm stört die Weißflankenschweinswale in ihrem natürlichen Verhalten und wirkt sich negativ auf deren Kommunikation aus.

 

Weißflankenschweinswale brauchen Ihre Hilfe

Hauptbedrohungen...

  • Bejagung – In Japan werden jährlich bis zu 20.000 Weißflankenschweinswale getötet.
  • Meeresverschmutzung –Giftige Chemikalien aus Plastik, Müll und Öl reichern sich in den Schweinswalen an und bedrohen ihre Gesundheit und die Fortpflanzungsfähigkeit.
  • Fischerei – Weißflankenschweinswale verfangen sich versehentlich in Fischernetzen oder Angelleinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führt.

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