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Die Ursache für das größte Massensterben von Bartenwalen gefunden?

Das größte je dokumentierte Massensterben von Bartenwalen, das sich 2015 in Südchile ereignete, wird gemäß einer neuen Studie mit dem Auftreten einer giftigen Algenblüte in Verbindung gebracht. Die Algenblüte ereignete sich während des El Niño 2015.

Massenstrandungen – wie die tragischen Strandungen mehrerer Hundert Grindwale an der Küste Neuseelands im Februar 2017 – treten wesentlich häufiger bei Zahnwalen auf, als bei Bartenwalen.

Obwohl der Grund für ein Massensterben selten einem einzigen Faktor zugeschrieben werden kann, verbinden Wissenschaftler bisher aufgetretene Massensterben bei Bartenwalen oft mit biologischen oder ozeanographischen Faktoren, wie beispielsweise einer giftigen Algenblüte.

Wissenschaftler unterschiedlicher Länder führen das Ereignis vom März 2015 – das bisher bei weitem größte Massensterben hunderter Bartenwale im Golf von Südchile – gemäß neu zusammengetragener Forschungsergebnisse, auf das plötzliche Auftreten einer Algenblüte zurück.

In Südchile werden Algenblüten regelmäßig durch das Phänomen El Niño ausgelöst. El Niño ist eine Klimaanomalie, die sich hauptsächlich im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum (Indonesien, Australien) ereignet. Hier kommt es seit mehr als 150 Jahren in zwei- bis siebenjährigen Abständen zu Umkehrungen der normalen Strömungsverhältnisse im Ozean. 

Die Studie beschreibt, dass der zeitgleiche Tod von mindestens 343 Walen, die meisten davon Seiwale, auf das Auftreten einer giftigen Algenblüte zurückgeführt werden kann.

Obwohl Seiwale sich meist auf hoher See aufhalten, wurden sie beim Fressen in der Nähe der Küste beobachtet. Seiwale gehören zur Familie der Balaenopteridae, sie nehmen beim Fressen gewaltige Mengen an Wasser in ihr Maul auf und pressen es danach durch ihre Barten hindurch wieder heraus, um ihre Nahrung aus dem Wasser zu filtern.

Dies führte laut der Wissenschaftler dazu, dass die Tiere große Mengen der giftigen Algen mit ihrer Beute aufnahmen. Offenbar hatten sie sich zuvor neue Habitate für die Nahrungsaufnahme erschlossen, was sich allerding später als tragische Fehlentscheidung herausstellte.

Die Untersuchung sowohl  älterer als auch frischer Kadaver in derselben Gegend zeigte zudem, dass solche Massenstrandungen in den letzten Jahren häufiger als nur einmal auftraten.

„Die giftigen Algen treten unter bestimmten Bedingungen massenhaft auf, die unter anderem mit dem Klimawandel oder auch den riesigen Fischzuchten in den chilenischen Fjorden zusammen hängen könnten“, so Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC. „Insofern kommen auch anthropogene Einflüsse dafür in Frage, die Algenblüten ausgelöst zu haben.“

Über Ruth Schloegl

Leiterin Bildung - Als Bildungsreferentin kämpft Ruth Schlögl gemeinsam mit den jüngsten Umweltschützer*innen für den Schutz von Walen und Delfinen.