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Walfang stoppen

Walfang trotz internationaler Verbote

Walfang bezeichnet die Jagd auf Wale durch den Menschen, meist von Booten oder Schiffen aus. Kommerzieller Walfang und der Handel mit Walprodukten sind weltweit verboten. Die Nachfrage nach Walfleisch sinkt seit Jahren - dennoch töten Japan, Norwegen und Island jährlich etwa 1.500 Wale bei ihren grausamen Jagden. Doch nicht nur Großwale sind davon betroffen: Auch Delfine und Kleinwale sterben Jahr für Jahr in blutigen Jagden.

Wie werden Wale gejagt?

Zwischen den Eisbergen der Antarktis taucht ein Zwergwalweibchen auf, um Luft zu holen. Als sie das ruhige Oberflächenwasser durchbricht, hört sie ein lautes Geräusch. Eine Harpune fliegt durch die Luft und bohrt sich etwa einen halben Meter tief in ihren Kopf.

Als das verängstigte Weibchen in Todesangst versucht, sich loszureißen, explodiert die Granate in der Harpune. Metallsplitter durchdringen ihren Körper. Wenn das Walweibchen Glück hat, stirbt es unmittelbar - wenn nicht, kann ihr Todeskampf mehrere Stunden dauern.

Ein ähnliches Schicksal erleiden Wale bis heute in allen Weltmeeren.

Warum jagen Menschen bis heute Wale?

Der Handel mit Walprodukten ist streng verboten, doch noch immer widersetzen sich einige Länder diesem Verbot. Profitgier und finanzielle Interessen spielen nach wie vor eine Rolle. Öl, Fett und Knorpelmasse werden in pharmazeutischen Produkten und als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Walfleisch landet als „traditionelles Gericht“ auf dem Teller von Tourist:innen oder wird zu Tiernahrung weiterverarbeitet. In Japan bekommen sogar Schulkinder Walfleisch in der Kantine vorgesetzt – obwohl es oft mit Umweltgiften wie Quecksilber belastet ist! Japan, Norwegen oder Island berufen sich außerdem auf Walfang als Tradition, obwohl heute bei der Jagd kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen.

Warum wird das internationale Walfangverbot nicht eingehalten?

Der kommerzielle Walfang wurde 1986 verboten. Dennoch machen Japan, Norwegen und Island weiterhin Jagd auf Finnwale, Zwergwale und Seiwale. Die Walfangländer glauben, dass sie das Recht dazu haben. Norwegen hat gegen das Moratorium einen Widerspruch eingelegt und Island beruft sich auf einen zweifelhaften Vorbehalt gegen das von der IWC verhängte Jagdverbot. Japan verließ 2019 sogar die IWC und nahm in Folge dessen den kommerziellen Walfang in den eigenen Gewässern wieder auf. Damit untergraben die Walfangländer den internationalen Walschutz und haben eine vollständige Umsetzung des Moratoriums von Anfang an verhindert. Leider ist die IWC bisher ein „zahnloses“ Abkommen, da es keine Möglichkeiten vorsieht, Länder für Verstöße gegen die Regeln zu bestrafen. An einer Änderung dieser Situation wird momentan gearbeitet.

Warum werden Delfine gejagt?

Obwohl es heutzutage in den meisten Ländern illegal ist, werden Delfine (und Kleinwale) an vielen Orten auf der Welt gejagt. Die Gründe sind oft dieselben wie bei der Jagd auf Großwale: finanzielle Interessen und der Verkauf von Walfleisch und anderen Walprodukten. Die wohl bekanntesten und blutigsten Jagden finden in Taiji (Japan) und auf den Färöer-Inseln statt. Delfine und Kleinwale werden in kleine Buchten getrieben und brutal getötet. In Taiji werden außerdem junge Delfine ausgewählt und an die Delfinarienindustrie verkauft. Die Treibjagden in Japan werden bereits seit Jahren massiv von der Öffentlichkeit kritisiert. Damit die grausame Jagd von Land aus nicht dokumentiert werden kann, errichten die Delfinfänger:innen Absperrungen.

Unsere Arbeit zum Walfang

Informieren Sie sich über die aktuellen Nachrichten zum Walfang weltweit sowie zu unserer Arbeit, um die Jagden zu beenden.

Unser Einsatz

  • Die Öffentlichkeit über das Leid der Wale informieren – Wir machen die Jagd auf Wale öffentlich und fordern bei den Regierungen der Walfangländer ein Ende des Walfangs!
  • Keine Nachfrage nach Walfleisch erzeugen – Wir informieren Tourist:innen, wo das Walfleisch auf ihrem Teller herkommt.
  • Wir machen uns für den Schutz der Wale stark – Wir üben Druck auf Regierungen aus, Sanktionen gegen Walfangländer einzuleiten, und treten für die Rechte der Wale ein!
  • Wale sind für die lokale Wirtschaft lebendig mehr wert – Wir fördern Bildungsprojekte in Walfangländern. Whale Watching anzubieten ist eine bessere und nachhaltigere Einkommensquelle als der Verkauf von Walfleisch!

Erfolge

  • Keine Walfleischtransporte durch EU-Häfen – Mit tausenden Unterschriften konnten wir das EU-Parlament davon überzeugen, sich klar gegen den Handel mit Walprodukten auszusprechen. EU-Häfen sollen in Zukunft nicht mehr als Zwischenstopp für den Transport von Walprodukten genutzt werden.
  • Gesetzesänderung erwirkt – WDC überprüfte die Gesetze zum Import von Walfleisch nach Dänemark und fand Verstöße gegen EU-Regularien. Dies führte zu einer Änderung der dänischen Gesetze, die Importe sind nun viel strenger reguliert.
  • Perspektiven geändert – Immer mehr Island-Tourist:innen meiden Walfleisch: WDC informiert über die grausame Industrie und rät vom Walfleischverzehr ab. Vor zehn Jahren probierten fast 40 Prozent der Tourist:innen Walfleisch, heute sind es nur noch ca. 12 Prozent.

Unsere Kampagnen gegen den Walfang

Wale werden trotz internationalen Verboten noch immer gejagt. Mit Ihrer Unterstützung können wir gegen den Walfang vorgehen.

Kein Walfleisch für Tourist:innen

In Norwegen, Island und Grönland konsumieren Tourist:innen einen Großteil des Walfleischs. Sie glauben, dass sie so der lokalen Kultur näher kommen können. Mit Bildungsprojekten für Urlauber:innen können wir die Nachfrage senken.

Stoppt die Wilderei!

Weil die Meere von großen Fischfangflotten der Industrienationen leer gefischt werden, decken immer mehr Menschen in armen Ländern ihren Proteinbedarf mit dem Fleisch von Meeressäugern.

Walfang: ein weltweites Problem

Informationen zum Walfang in Japan, Norwegen, Island sowie zu indigenem Subsistenzwalfang und Kleinwaljagden.

Whaling in Japan

Walfang in Japan

Japan tötet unter dem Deckmantel des "wissenschaftlichen Walfangs" noch immer Wale.

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Walfang in Norwegen

In Norwegen werden jedes Jahr hunderte Zwergwale getötet - und das Walfleisch an Tourist:innen verkauft.

Wal wird in Island zerlegt

Walfang in Island

Island hat seit Inkrafttreten des Walfangmoratoriums über 1700 Wale getötet, weil es das Verbot nicht anerkennt.

Taiji Treibjagd

Kleinwaljagden

Noch immer finden in Japan und auf den Färöer-Inseln grausame Treibjagden statt, bei denen jährlich hunderte Delfine sterben.

(C) Henning Werth

Subsistenzwalfang

Trotz des internationalen Walfangverbots dürfen bestimmte indigene Völker eine begrenzte Anzahl von Walen jagen.

Auf internationaler Ebene

Abkommen zum Schutz von Walen und Delfinen

Wal wird in Island zerlegt

Internationale Abkommen

Wie hilft WDC Walen und Delfinen in internationalen Abkommen?

IWC 2016

Die Internationale Walfangkommission (IWC)

Wir setzen uns bei der IWC gegen Walfang und illegale Jagden ein.

Das können Sie tun

Verzichten Sie auf Ihrer Reise von dem Verzehr von Walfleisch oder dem Kauf von Produkten, die aus getöteten Walen hergestellt wurden. Informieren Sie auch Ihre Familie und Bekannten über das unglaubliche Leid, das Wale durch die Jagd ertragen müssen.

Unterstützen Sie die Arbeit von WDC. Damit sorgen Sie dafür, dass Wale und Delfine in Sicherheit leben. Gemeinsam beenden wir den Walfang!