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Schutz für die Nordkaper

Nordkaper stehen kurz vor dem Aussterben. Weniger als 340 Individuen dieser Art leben noch an der Ostküste der USA und Kanadas.

Nordkaper (auch Nordatlantische Glattwale genannt) wurden seit dem 11. Jahrhundert gejagt und waren fast ausgestorben, als die Jagd im Jahr 1935 endlich verboten wurde. Trotzdem kämpft die Population bis heute ums Überleben, denn die Wale sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Schiffskollisionen, das Verfangen in Fischereigerät und der Verlust und die Verschmutzung ihres Lebensraums setzen den Nordkapern zu.

Seit April 2017 sind mindestens 92 Wale verstorben – eine Zahl, die Walschützer:innen auf der ganzen Welt alarmiert hat. Mittlerweile gehen Expert:innen davon aus, dass nur noch etwa 340 Individuen dieser Art überlebt haben.

Die Erholung der Großwale ist der Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Rettung unserer eigenen Zukunft. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Wale als Ökosystemingenieure fungieren und die dringend benötigten Nährstoffe für das Phytoplankton liefern. Das sind winzige Meerespflanzen, die mindestens 50 % unseres Sauerstoffs erzeugen, jährlich Hunderttausende von Tonnen Kohlenstoff binden und die Grundlage für das marine Nahrungsnetz bilden, das zu reichhaltigen Fischbeständen führt. Wir brauchen Glattwale zum Überleben - unsere Zukunft hängt von ihnen ab.

Als Reaktion auf den Klimawandel haben Glattwale seit 2010 ihre Lebensraummuster verändert, was das Risiko von Verfangen in Fischereigerät und Schiffskollisionen erhöht hat.

Weibliche Glattwale leben nicht so lange wie die männlichen, so dass weniger geschlechtsreife Weibchen Nachwuchs bekommen und zur Populationsgröße und zum langfristigen Überleben der Art beitragen können. Es gibt nur noch etwa 70 fortpflanzungsfähige Weibchen.

Was macht WDC?

WDC ist in mehreren Fachgruppen aktiv, die sich auf verschiedenen Ebenen für den Schutz der Nordkaper einsetzen. Außerdem wurden wir von der US-Regierung in das "Atlantic Large Whale Take Reduction Team" berufen, eine Gruppe von Interessenvertretern auf Bundesebene, die sich für einen besseren Schutz der Glattwale einsetzt. WDC arbeitet mit Vertreter:innen aus der Industrie zusammenarbeiten, um nachhaltige Fischereimethoden zu entwickeln, bei denen sich die Wale nicht in Langleinen oder Netzen verfangen können. Außerdem sorgen wir dafür, dass der Schutz von Nordkapern von Gesetzgeber:innen bei der Planung von neuen Projekten in ihrem Lebensraum beachtet wird. Mit Bildungskampagnen versuchen wir, so viele Menschen wie möglich zu erreichen – von Student:innen über Familien bis zu Bootseigner:innen.

Erfolge

Seit 2005 kämpft das WDC-Büro in Nordamerika für den Schutz der Nordkaper. Wir konnten uns bei der Erarbeitung neuer Richtlinien einbringen, die von den Behörden vor Ort rechtlich bindend umgesetzt wurden. Seither wird in dieser Region ein Großteil der Schiffskollisionen erfolgreich vermieden: Die Zahl der Kollisionen mit schwerwiegenden Folgen für die Wale entlang der US-Ostküste sank um 80-90 Prozent. Außerdem konnten wir erreichen, dass die Schutzzone an der US-Ostküste auf mehr als 100.000 km² ausgeweitet wurde.

Nordkaper-Fakten

  • Weniger als 340 Individuen sind noch am Leben.
  • Die Todesursachen sind fast immer das Verfangen in Fischereigerät oder Schiffskollisionen.
  • Der Kopf macht bei den Glattwalen ein Drittel der Körperlänge aus.
  • Individuen können anhand von Schwielen am Kopf identifiziert werden.
  • Neugeborene sind ungefähr 4,5 Meter lang und wiegen ca. 900 Kilogramm.
  • Die Glattwale ernähren sich von Krebstieren, die ungefähr die Größe von Reiskörnern haben.

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