Die Buckelwale im Golf von Maine sind eine der am besten untersuchten Buckelwalpopulationen der Welt. Auch durch die WDC Buckelwal-Patenschaften werden die Wale in diesem wichtigen Nahrungsgebiet seit mehr als 20 Jahren geschützt.
Die Wale wandern jedes Jahr in den Wintermonaten zur Fortpflanzung in die Karibik und kehren in den Sommermonaten in das nahrungsreiche Gebiet im Golf von Maine zurück. Dabei legen sie eine Strecke von 2400 km zurück.
Die Forschung von WDC
Mithilfe von Foto-Identifikation erforscht WDC die Buckelwalpopulation. Dabei können Individuen, wie etwa unsere Patenbuckelwale Salt und Coral, identifiziert werden. Gleichzeitig wird mit nicht-invasiven Forschungsmethoden ihre Gesundheit überprüft und die Populationsgröße geschätzt. Außerdem können die jährlichen Wanderungen der Buckelwale nachvollzogen werden. Wir konnten herausfinden, dass etwa 70% der neugeborenen Wale wieder in dieses Nahrungsgebiet zurückkehren.
Gefahr durch den Menschen
Auf ihrer Reise entlang der Ostküste der USA sind die Buckelwale verschiedenen Gefahren ausgesetzt, die nicht selten zum Tod führen. Dazu gehören Unterwasserlärm, Schiffskollisionen und das Verfangen in Fischereigerät. Außerdem können Buckelwale während der Nahrungsaufnahme im Meer Müll verschlucken, der letztendlich ihren Verdauungstrakt blockiert und giftige Schadstoffe abgibt.
Der Einsatz von WDC zum Schutz der Buckelwale
Zwischen Januar 2016 und Januar 2023 starben fast 200 Buckelwale im Nordatlantik. Untersuchungen ergaben, dass bei etwa 40% der obduzierten Wale die Todesursache auf eine Interaktion mit dem Menschen zurückzuführen war.
WDC sammelt Daten, die Aufschluss über Verbreitung und Verhalten der Wale geben. Diese Informationen sind wichtig, um entsprechende Schutzmaßnahmen entwickeln zu können.
Datensammlung zu Walsichtungen
Gemeinsam mit verantwortungsvollen Whale Watching-Unternehmen in Massachusetts sammelt und verarbeitet WDC Daten über Buckelwal-Sichtungen. Dabei werden Fotos und Daten zu den Sichtungen aufgenommen und in die Datenbank übertragen. Außerdem erhalten die Teilnehmer:innen der Whale Watching-Touren wichtige Informationen zu den Schutzmaßnahmen und der Arbeit von WDC. Jedes Jahr unterstützen sechs bis zehn WDC-Praktikant:innen die Datensammlung.
Erforschung der Lebensräume
Einige Wale bleiben auch während der Wintermonate zur Nahrungsaufnahme in der Nähe der US-Ostküste, und treten die Reise in die Karibik nicht an. Gemeinsam mit ortansässigen Forschungspartner:innen und verantwortungsvollen Whale Watching-Unternehmen erforscht WDC, wie Buckelwale diese verschiedenen Lebensräume nutzen und wie lang sie sich dort aufhalten. Dadurch können entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um den Gefahren für die Wale entgegenzuwirken.
Verhaltensforschung
Die Population der Buckelwale im Golf von Maine hat eine besondere soziale Struktur und einzelne Wale haben sogar spezielle Jagdtechniken. Sie lernen das sogenannte „kick-feeding“ von anderen Mitgliedern der Population. Dabei perfektioniert jeder Buckelwal diese Technik eigenständig.
WDC analysiert Videoaufnahmen des Verhaltens der Buckelwale, um mehr über die soziale Struktur und die Lernprozesse der Population zu erfahren.
Statistiken zu Schiffskollisionen
WDC untersucht das Ausmaß der Kollisionen von Schiffen mit Buckelwalen und führt darüber eine Statistik. Die Untersuchungen ergeben, dass jeder zehnte Buckelwal im südlichen Golf von Maine mindestens einmal in seinem Leben mit einem Schiff zusammenstößt. Diese Statistik unterstreicht noch einmal wie wichtig es ist, entsprechende Richtlinien und Geschwindigkeitsbegrenzungen für den Schiffsverkehr durchzusetzen.
WDC nutzt die Daten und Forschungsergebnisse um Bundes- und Landesbehörden zu informieren und kommentiert geplante Projekte, die die Wale und ihren Lebensraum gefährden könnten.
Mit Ihrer Hilfe
kann WDC auch in Zukunft die Buckelwale im Golf von Maine erforschen und schützen.