Viele Wal- und Delfinarten sind bedroht
Aktuell sind ca. 90 Wal- und Delfinarten bekannt. Viele Arten sind jedoch stark dezimiert und ihre Überlebenschancen ungewiss. Einige Arten bzw. Populationen sind sogar akut vom Aussterben bedroht, wie etwa der in Mexiko lebende Vaquita, der Maui Delfin vor Neuseeland und die Schweinswal-Population der zentralen Ostsee. Dieses traurige Schicksal hat den Baiji oder Chinesischen Flussdelfin bereits ereilt. Er gilt seit 2007 als ausgestorben.
Was bedeutet Artenschutz?
Unter Artenschutz versteht man die Bewahrung der auf der Erde wildlebenden biologischen Spezies durch den Menschen. Die Rote Liste Bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN ist ein Register, das Auskunft zum Status von Arten gibt. Diese Liste beinhaltet Arten als Ganzes, lässt aber Populationen, d. h. kleinere, abgrenzbare Gruppen einer bestimmten Art, außer Acht. Das Spektrum des Schutzstatus einer Art reicht dort von „Gering gefährdet“ bis zu „Vom Aussterben bedroht“. Bei vielen Wal- und Delfinarten fehlen jedoch schlicht die Daten, um eine konkrete Einschätzung der Bedrohung angeben zu können. Deshalb werden sie entweder als „Nicht gefährdet“ oder mit dem Vermerk „Keine ausreichenden Daten“ versehen. Dies birgt die Gefahr, dass diese Arten nicht ausreichend geschützt werden - und vernachlässigt zudem den Blick auf Populationen und einzelne Individuen von Walen und Delfinen.
Wale und Delfine verstehen, um sie zu schützen
Um Wale und Delfine schützen zu können, müssen wir wissen, wie und wo sie leben, wo ihre Wanderrouten verlaufen, wo sie ihre Babys und Kinder großziehen, wovon sie sich ernähren und wie sie auf Bedrohungen durch den Menschen reagieren: Etwa, wenn Schiffsrouten ihre Lebensräume durchschneiden, Müll und chemische Stoffe ihre Gesundheit bedrohen, die Suche nach Rohstoffen ihre Orientierung einschränkt oder ihr Leben durch Fischernetze in Gefahr gerät.
Erst wenn wir all das verstehen, können praktische Schutzmaßnahmen ergriffen oder Schutzgebiete ausgewiesen werden. Mit ausreichenden Forschungsdaten lassen sich die Bedrohungslage bzw. der Status der jeweiligen Art oder Population realistisch einschätzen. Nicht-invasive Forschung steht dabei für WDC im Mittelpunkt. So erforschen und schützen wir z. B. Orcas mit dem „Far East Russia Orca Project“ bereits seit 1999 in den Gewässern vor Kamtschatka im Osten Russlands. Wir setzen auch auf die Einbeziehung der Bevölkerung mit sogenannten „Citizen Science“-Projekten: zum Beispiel mit unserem Shorewatch Programm vor der schottischen Küste und mit einer Sichtungs-App in Neuseeland.
Artenschutz durch Bildung
Einen zweiten Schwerpunkt bildet Artenschutz durch Bildung. Wir arbeiten mit Schulen und Bildungseinrichtungen oder entwickeln Kunstprojekte und Ausstellungen, um auf die vielfältigen Bedrohungen für Wale und Delfine aufmerksam zu machen. Solche Projekte haben wir zum Beispiel zum Schutz des bei uns heimischen Schweinswals ins Leben gerufen. Bei einem anderen Projekt zum Schutz des Boto, dem im Amazonas und Orinoco beheimateten Flussdelfin, werden in Südamerika Umweltpädagog:innen ausgebildet.
Unser Einsatz
- Nur wenige Prozent der Meere stehen effektiv unter Schutz. Wir setzen uns weltweit für Meeresschutzgebiete ein.
Wir fordern strenge Gesetze und dass menschliche Aktivitäten in Schutzgebieten auf ein Minimum reduziert werden. - Wal- und Delfinpopulationen vor dem Aussterben bewahren
Wir setzen uns für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Maui-Delfin oder den Nordatlantischen Glattwal ein. Diese Wal- und Delfinarten sind einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt, von denen Beifang und Kollisionen mit Schiffen unbedingt sofort gestoppt werden müssen, damit sie eine Chance haben zu überleben. - Das Individuum zählt
Beim Artenschutz geht es nicht nur um Spezies als Ganzes, sondern gerade auch um spezifische Populationen bzw. einzelne Individuen. Wale und Delfine sind intelligente, hochsoziale, mitfühlende und leidensfähige Lebewesen. Sie bilden Persönlichkeiten aus und besitzen Selbstbewusstsein. Deshalb geht es für uns auch darum, jedes einzelne Tier zu bewahren – einfach um seiner selbst willen. - Forschung und Aufklärung
Zusammen mit Partnerorganisationen, Universitäten und Wissenschaftler:innen vor Ort erforschen wir Jagdverhalten und Ernährung von Orcas in den Gewässern vor Kamtschatka, bilden wir Umweltpädagog:innen zum Schutz des Boto im Amazonasgebiet aus und erforschen die flinken Commerson-Delfine in Chile und Argentinien.
Erfolge
- Wichtige Lebensräume von Walen und Delfinen als Schutzgebiete ausgewiesen.
Im Mündungsgebiet des Port River bei Adelaide in Australien wurde mit Hilfe der Forschungsarbeit von WDC ein Schutzgebiet für die dort ansässigen Großen Tümmler geschaffen, die von Kollisionen mit Booten und Beifang in Fischernetzen bedroht waren. - Einsatz für die Schweinswale in Deutschland
Der in Nord- und Ostsee heimische Schweinswal ist vielerlei Gefahren ausgesetzt. Wir setzen uns seit vielen Jahren auf politischer Ebene und durch öffentliche Bildung dafür ein, dass ihr Lebensraum bewahrt und die speziell für sie eingerichteten Schutzgebiete wirksam sind. - Schutz für Südliche Glattwale
Dank langjähriger Feldstudien konnte WDC erreichen, dass die südamerikanischen Glattwale, die von einstmals 250.000 auf 12.000 Individuen dezimiert wurden, in Patagonien zum Naturerbe erklärt wurden. Aufklärung und Forschung gehen weiter. - Beifang in den USA reduziert
Wir haben es geschafft, dass an der US-Ostküste weniger Fischereigerät eingesetzt wird, in denen sich die Großwale verfangen.
Eintauchen
Tauchen Sie ein in die Welt der Wale und Delfine!

Unsere Projekte
Eine Übersicht der Forschungs- und Schutzprojekte von WDC.

Flukenidentifikation
Die Flukenidentifikation führt zu wichtigen Forschungsergebnissen.

Strandungen
Immer wieder stranden Wale und Delfine. Was sind die Gründe dafür?

Wale und Delfine in deutschen Gewässern
Auch in Deutschland kommen Wale und Delfine vor.
Helfen Sie, Wale und Delfine zu schützen!
Mit Ihrer Spende und Ihrer Patenschaft helfen Sie, bedrohte Arten und die Meere zu schützen.

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Schützen Sie Große Tümmler, Buckelwale, Orcas und die Meere mit Ihrer Patenschaft!

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