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Schwarzdelfin

Lagenoryhnchus obscurus

Schwarzdelfine sind für ihre Sprünge und Saltos bekannt. Sie sind wahre Meister-Akrobaten und sehr aktiv an der Wasseroberfläche.

Oft springen mehrere Schwarzdelfine gleichzeitig aus dem Wasser!

Dolphin illustration
Männlich Weiblich Kalb
Höchstlänge 2,1 m 2,1 m 1,0 m
Höchstgewicht 85 kg 85 kg unbekannt

IUCN-Kategorie: LC (nicht gefährdet)

Unterart vor Peru: VU (gefährdet)

Wie sehen Schwarzdelfine aus?

Der Rücken der Schwarzdelfine ist dunkelgrau bis blauschwarz. Die Rückenflosse ist an der Vorderkante wie der Rücken gefärbt und wird dann verlaufend heller bis zum Hellgrau der Hinterkante. Die dunkle Melone verläuft in ein helleres Gesicht und einen stumpfen, kurzen, dunklen Schnabel. Die Zeichnung besteht in einem zweizackigen weißen Feld vom Schwanzansatz bis auf Höhe der Rückenflosse, sowie einem grauen Bereich, der sich vom Gesicht die unteren Flanken entlangzieht. Die dunklen Brustflossen kontrastieren mit dem Weiß von Bauch und Kehle. Schwarzdelfine sind mittelgroß und kräftig gebaut. Ihre Rückenflosse ist groß und sichelförmig, die langen Brustflossen sind zugespitzt und haben eine gebogene Vorderkante, die Schwanzflosse ist in der Mitte gekerbt und hat eine gewölbte Hinterkante. Der Schwarzdelfin ähnelt dem Pazifischen Weißstreifendelfin, aber die Verbreitungsgebiete dieser Arten überlappen sich nicht.

Wie sieht ihr Alltag aus?

Expert:innen haben Schwarzdelfine als aktivste Delfinart überhaupt bezeichnet. Sie sind sehr gesellig und schnell. Man kann sie oft bei hohen Sprüngen, Saltos und Drehungen beobachten. Meistens sind sie neugierig und nähern sich Booten und Schiffen.

Normalerweise werden Schwarzdelfine in Gruppen von 20 oder mehr Individuen gesichtet, gelegentlich auch in Gruppen zwischen 500 und 1000 Individuen. Vor der Küste von Kaikoura (Neuseeland) konnten im Frühjahr bereits Gruppen von bis zu 2000 Schwarzdelfinen beim Jagen beobachtet werden. Bei der Jagd nach kleinen Fischen arbeiten die Delfine zusammen. Ihre spektakulären Sprünge helfen dabei, die Jagd zu koordinieren und die Fische zusammenzutreiben. Die Delfine befinden sich ständig in Interaktion miteinander. Die gemeinsamen Sprünge erfordern ein hohes Maß an Kommunikation und Koordination.

Weibliche Schwarzdelfine bekommen zwischen 4,3 und 6,3 Jahren zum ersten Mal Nachwuchs, wobei die Schwangerschaft im Durchschnitt 12,9 Monate dauert. Die Babys werden ungefähr ein Jahr lang gesäugt und die Weibchen werden nach einer drei- bis viermonatigen Pause wieder schwanger.

Wovon ernähren sie sich?

Zur Nahrung der Schwarzdelfine gehören eine Vielzahl von Fischen, darunter Schwarmfische wie Sardellen, Makrelen und Sardinen und Tiefseefische wie Seehecht, Laternenfische und eine Reihe von Tintenfischarten. Ihre Jagdmethoden scheinen sich der jeweiligen Beute anzupassen. Vor Neuseeland ruhen die Delfine meist tagsüber, während sie nachts in tieferen Gewässern auf die Jagd gehen. Wenn jedoch genügend Beute verfügbar ist, jagen die Delfine auch tagsüber gemeinsam in küstennahen Gewässern.

Wo leben sie?

Schwarzdelfine leben weit verteilt auf der Südhalbkugel in kühlen und gemäßigten Küstengewässern oder in tieferen Gewässern, die sich in Küstennähe befinden. Sie kommen in Neuseeland, Südamerika, Südwestafrika und vor einigen ozeanischen Inselgruppen vor. Es gibt vier Unterarten, die geographisch voneinander getrennt sind, manchmal durch einen kompletten Ozean. Es gibt große Unterschiede in der Körpergröße zwischen den Unterarten. Die größten Individuen leben vor Peru.

Paarung mit anderen Delfinarten?

Es gab bereits mehrere Sichtungen von Delfinen, die wahrscheinlich Hybride (Kreuzungen) zwischen Schwarzdelfinen und Südlichen Glattdelfinen oder auch Gemeinen Delfinen sind. Merkmale beider Arten sind bei diesen Individuen erkennbar.

Verbreitungskarte

Dusky dolphin distribution map
Lebenserwartung
Jahre

Orcas und verschiedene Hai-Arten jagen Schwarzdelfine. Es konnte beobachtet werden, dass sich die Delfine in flacheren Gewässern aufhalten und näher zusammen schwimmen, wenn Orcas in der Nähe sind.

Durch ihre akrobatischen Sprünge und ihr aktives Verhalten sind Schwarzdelfine sehr beliebt bei Whale-Watching-Tourist:innen in Argentinien, Neuseeland und Südafrika.

Oft kann man diese Art zusammen mit anderen Delfinen beobachten. Sie jagen auch zusammen mit Seevögeln und anderen Meeressäugern wie zum Beispiel Neuseeländischen Seebären. Es ist spektakulär zu beobachten, wenn die Delfine die Fische an die Oberfläche treiben und bei der Jagd aus dem Wasser springen, während die Seevögel von oben nach den Fischen tauchen.

In der Vergangenheit wurden einige Schwarzdelfine gefangen und in Gefangenschaft gebracht. Nachdem sie sich dort aber nicht fortpflanzten, verlor die Delfinarienindustrie das Interesse an dieser Art.

Wissenswertes

In Patagonien (Argentinien) wurde in der 1970er-Jahren eine der ersten Foto-Identifikations-Studien durchgeführt. Durch die Erkennung einzelner Individuen können Forscher:innen viel über das komplexe Sozialleben und den Alltag von Delfinen herausfinden.

Schwarzdelfine brauchen Ihre Hilfe

Vor allem in Südamerika sind die Schwarzdelfine vielen Gefahren ausgesetzt.

Hauptbedrohungen...

  • Bejagung - In Chile und Peru wurden zehntausende Schwarzdelfine getötet und als Fischköder oder zum menschlichen Verzehr verwendet. Die Population wurde dadurch drastisch reduziert und wird nun von der IUCN als gefährdet eingestuft. Trotz eines gesetzlichen Verbotes geht die Jagd jedoch weiter, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Doch auch diese Jagden haben vermutlich negative Auswirkungen auf die Stabilität der Populationen.In den 90er Jahren wurden zwischen 15.000 und 20.000 Delfine pro Jahr getötet und fast 79% davon waren Schwarzdelfine.
  • Fischerei - Viele Schwarzdelfine verfangen sich in Südamerika versehentlich in Fischernetzen oder Angelleinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führt.
  • Störungen -In Neuseeland und Argentinien gibt es Bedenken, dass die ganzjährige Anwesenheit von Walbeobachtungsbooten sowie das Angebot, dass Tourist:innen mit Delfinen schwimmen können, die Schwarzdelfine stören. Die Delfine werden in ihren Ruhephasen unterbrochen, was negative Auswirkungen auf ihre körperliche Verfassung haben kann.

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