Omurawal ist ein relativ kleiner, stromlinienförmiger Bartenwal. Auffällig sind die einzigartigen, asymmetrischen, schwarz-weißen Markierungen auf Kopf und Kiefer: Der Unterkiefer ist rechts weiß und links schwarz gefärbt.
Erst im Jahr 2003 wurde diese Art durch Todfunde entdeckt und im Jahr 2015 wurde die erste Sichtung dokumentiert. Vorher wurden Omurawale mit Brydewale verwechselt, da sie ähnlich aussehen und beide in tropischen Gewässern leben. Mittlerweile ist bekannt, dass es sich um eine eigenständige Art handelt.

Männlich | Weiblich | Kalb | |
---|---|---|---|
Höchstlänge | 12,0 m | 12,0 m | Unbekannt |
Höchstgewicht | 20.000 kg | 20.000 kg | Unbekannt |
IUCN-Kategorie: DD (ungenügende Datengrundlage)
Wie sehen Omurawale aus?
Durch ihre schlanke Körperform unterscheiden sich Omurawale von einigen anderen Bartenwalen. Ihre Oberseite ist dunkelgrau, der Bauch hell gefärbt. Wie bei den Finnwalen ist der Unterkiefer auf der rechten Seite fast weiß. Vier schwarze Streifen befinden sich auf der rechten Seite des Kopfes. Auf dem Rücken befinden sich asymmetrische Muster. Wie der Seiwal haben sie eine einzelne Kopfleiste. Sie gehören zu den Furchenwalen. Die namensgebenden Kehlfurchen sind Längsfalten, die sich von der Brust bis zur Körpermitte ziehen. Ihre Rückenflosse ist klein und hakenförmig oder gebogen. Die Brustflossen sind recht lang und zugespitzt. Die breite Schwanzflosse ist breit und hat eine gerade Hinterkante.
Wie sieht ihr Alltag aus?
Omurawale werden meist allein oder zu zweit gesichtet. Es wurden aber bereits Gruppen von bis zu sechs Individuen in einem kleinen Gebiet beobachtet. Die Wale halten sich in Hördistanz voneinander auf, dennoch halten sie eine gewisse Distanz zueinander. Grund für diese Ansammlungen, die über mehrere Stunden stabil bleiben, ist wohl die Jagd nach gemeinsamer Beute oder Paarungsverhalten.
Sie singen eine tiefe, sich wiederholende Melodie, die sie eine Stunde oder länger wiederholen können. Gelegentlich singen mehrere Individuen zusammen. Forscher:innen vermuten, dass sich mehrere männliche Individuen um ein Weibchen versammeln und mit ihrem Gesang um sie werben.
Die Gesamtpopulation an Omurawalen weltweit ist nicht bekannt. Die Verbreitung, Populationsgrößen und eventuelle Varianten im Erscheinungsbild müssen erst noch genauer erforscht werden.
Wovon ernähren sie sich?
Omurawale ernähren sich vermutlich überwiegend von Schwarmfischen und Krill, die sie aus dem Meerwasser filtern. Bei der Nahrungsaufnahme werden die Kehlfurchen am Halst weit ausgedehnt. Dadurch können sie große Mengen an Wasser aufnehmen und filtern mit den Barten die Beute aus dem Wasser.
In ihrem tropischen Lebensraum gibt es kein reichliches Nahrungsangebot, trotzdem wandern Omurawale wohl nicht in kältere Gewässer, wo mehr Beute zur Verfügung steht.
Wo leben sie?
Trotz weniger Sichtungen werden Omurawale immer noch an neuen Orten entdeckt. Es ist möglich, dass sie in tropischen und gemäßigten Gewässern auf der ganzen Welt leben. Bisher wurden sie in allen Ozeanen gesichtet, mit Ausnahme des mittleren und östlichen Pazifiks. Sichtungen vor Madagaskar gibt es das ganze Jahr über, die Wale wandern also nicht.
Ein Bartenwal, der nicht wandert
Die meisten Bartenwale legen jedes Jahr große Distanzen zwischen Fortpflanzungsgebieten in wärmeren und Nahrungsgebieten in kälteren Regionen zurück. Omurawale hingegen scheinen diese Wanderungen nicht zu vollziehen und haben somit auch keine begrenzte Zeit, in der sie Nachwuchs bekommen.
Verbreitungskarte
Über das Verbreitungsgebiet des Omurawals ist nur wenig bekannt. Die bisher einzige eindeutig genetisch identifizierte Population lebt vor der Küste Nordwest-Madagaskars.
Omurawale - was ist bisher bekannt?
- Omurawale sind nach dem japanischen Wissenschaftler Dr. Hideo Omura benannt.
- Sie können bis zu zwölf Stunden ohne Pause in niederen Frequenzen singen. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass fünf bis sechs Individuen gemeinsam singen.
- Die asymmetrische Färbung der Omurawale ist außergewöhnlich. Nur der viel größere Finnwal hat ähnliche asymmetrische Markierungen.
- In Madagaskar werden die Omurawale oft beim Fressen in flacheren Gewässern beobachtet, also zehn Meter Wassertiefe oder sogar weniger.
- Omurawale zeigen beim Abtauchen nicht ihre Schwanzfluke
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