Diese seltene Schnabelwal-Art wurde noch nie lebend gesichtet. Alle Erkenntnisse stammen von Strandungen.
In den letzten 50 Jahren sind sieben Deraniyagala-Zweizahnwale auf abgelegenen tropischen Inseln im Pazifik und Atlantik gestrandet. 1963 fand ein Forscher mit dem Namen Deraniyagala ein weibliches Individuum an einem Strand nahe Colombo, Sri Lanka und gab der neuen Schnabelwal-Art seinen Namen. Später jedoch wurde die Art mit einer anderen seltenen Schnabelwalart, dem Japanischen Schnabelwal, zusammengefasst. Ein Irrtum, wie sich 51 Jahre später aufgrund einer genetischen Studie herausstellen sollte. Nun hat der Deraniyagala-Schnabelwal seinen ursprünglichen Namen zurück.

Männlich | Weiblich | Kalb | |
---|---|---|---|
Höchstlänge | 4,8 m | 4,8 m | Unbekannt |
Höchstgewicht | Unbekannt | Unbekannt | Unbekannt |
IUCN-Kategorie: DD (ungenügende Datengrundlage)
Wie sehen Deraniyagala-Zweizahnwale aus?
Deraniyagala-Zweizahnwale sind mit einer Maximallänge von fünf Metern eine kleine Schnabelwal-Art. Der Körper ist blau-grau gefärbt und hat die für Schnabelwale typische Spindelform. Sie haben einen kleinen Kopf und im Mund befinden sich zwei große, ungewöhnlich geformte Zähne, die an Stoßzähne erinnern. Die Rückenflosse ist klein und befindet sich im hinteren Drittel des Körpers. Die kleinen, kurzen Brustflossen können wie bei anderen Schnabelwalen in Einkerbungen an der Seite des Körpers gelegt werden, um die Stromlinienform des Körpers für tiefe Tauchgänge zu optimieren.
Sie haben weiße Narben auf dem Körper, die von Kämpfen mit Artgenossen stammen können. Die Anzahl dieser Narben ist beim Deraniyagala-Zweizahnwal jedoch geringer als bei anderen Arten. Somit wird vermutet, dass männliche Individuen dieser Art nicht ihre Zähne einsetzen, um die Konkurrenz um Weibchen auszufechten.
Wie sieht ihr Alltag aus?
Es gibt nur wenige Informationen zur Verbreitung, Populationsgröße und Verhalten der Deraniyagala-Zweizahnwale. Alle Erkenntnisse stammen von lediglich sieben Individuen, die auf abgelegenen Inseln in Äquator-Nähe gestrandet sind.
Vermutlich trifft aber wie bei allen Schnabelwalen auch bei dieser Art zu, dass sie in tiefen, langen Tauchgängen nach Tintenfischen jagen und wenig Zeit an der Wasseroberfläche verbringen.
Es gibt keine Schätzungen über die Gesamtpopulation der Deraniyagala-Zweizahnwale. Entweder es gibt nur sehr wenige Individuen oder sie sind sehr scheu.
Wovon ernähren sie sich?
Vermutlich ernähren sie sich wie andere Schnabelwale vorwiegend von Tintenfischen.
Wo leben sie?
Bisher gibt es keine Sichtungen von Deraniyagala-Zweizahnwalen auf dem offenen Meer. Es ist möglich, dass diese Art im Gegensatz zu anderen Schnabelwalen näher an den Küsten von tropischen Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean lebt. Ihr Verbreitungsgebiet wäre dann jedoch sehr unregelmäßig. Es gibt akustische Aufnahmen und Schnabelwal-Sichtungen aus der Gegend um das Palmyra-Atoll im Pazifischen Ozean. Forscher:innen vermuten, es handelt sich dabei um Deraniyagala-Schnabelwale.
Woher kommt der Name?
Der lateinische Name des Deaniyagala-Zweizahnwals ist Mesoplodon hotaula. Hotaula ist aus den singhalesischen Wörtern für „Schnabel“ (= hota) und „spitz“ (= ula) zusammen gesetzt. Es ist die einzige Walart mit einem singhalesischen Namen.
Verbreitungskarte

Wie wird eine neue Wal- oder Delfinart entdeckt?
2014 wurde der Deraniyagala-Zweizahnwal als 22. Schnabelwal-Art anerkannt. Einige dieser Arten sind nur von Strandungen bekannt und vermutlich könnte es noch weitere Arten geben.
Für genetische Untersuchungen der Deraniyagala-Zweizahnwale standen Gewebeproben von sieben Strandungen aus den letzten 50 Jahren zur Verfügung. Die Individuen wurden an verschiedenen Orten im tropischen Indischen und Pazifischen Ozean gefunden: Sri Lanka, Gilbertinseln (Inselstaat Kiribati), Palmyra-Atoll, Malediven und Seychellen.
Wissenschaftler:innen verwendeten eine Kombination aus DNA-Analysen und körperlichen Merkmalen, um die sieben Individuen von bis dato bekannten Schnabelwal-Arten zu unterscheiden. Allerdings war nur die DNA-Probe von einem Exemplar von hoher Qualität. Bei den anderen wurden die Knochen angebohrt, um die „alte DNA“ zu analysieren. Diese wissenschaftliche Technik wird üblicherweise für fossile Materialien von ausgestorbenen Arten verwendet.
Deraniyagala-Zweizahnwale brauchen Ihre Hilfe
Hauptbedrohungen...
- Walfang – Deraniyagala-Schnabelwale werden im Rahmen des indigenen Subsistenzwalfangs auf den Gilbertinseln gejagt. Dies wurde durch Gespräche mit der lokalen Bevölkerung und durch die Entdeckung von Knochen herausgefunden.
- Unterwasserlärm – Wie andere Schnabelwale sind Deraniyagala-Zweizahnwale durch Lärm von Militärsonar und seismischen Untersuchungen gefährdet.
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