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Der Grüne Wal

Der Grüne Wal ist der riesigste Klimaschützer unseres Planeten.

Er repräsentiert alle 92 Wal- und Delfinarten, denn sie alle sind wichtig für das Gleichgewicht im Ozean. Der Grüne Wal ist der Gärtner der Ozeane und somit unser Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel.

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IUCN-Kategorie: DD (ungenügende Datengrundlage)

Gesamtpopulation: Zählung in Arbeit

Wie sieht der Grüne Wal aus?

Die meisten Wale und Delfine haben eine gräuliche Farbe, können aber zum Beispiel auch rosa (Amazonas Flussdelfine) oder sogar ganz weiß (Belugas oder auch seltene Albino-Wale) sein. Doch der Grüne Wal ist grün, denn genauso wie Bäume an Land, helfen Wale dem Meer, Kohlenstoff zu binden, was sich wiederum positiv auf unser Klima auswirkt. Um diese wichtige Funktion zu symbolisieren und die untrennbare Verbindung von Land und Ozean zu verdeutlichen, hat er die gleiche Farbe wie die Blätter der Bäume.

 

Wie sieht ihr Alltag aus?

Im Ozean leben in den oberen Meeresschichten mikroskopisch kleine Pflanzen – das Phytoplankton. Wie die Pflanzen an Land, nimmt das Phytoplankton Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und produziert Sauerstoff. Das Phytoplankton ist die Basis aller Nahrungsnetze im Meer: Der von ihm aufgenommene Kohlenstoff wird durch die verschiedenen Nahrungsnetze durchgereicht und aus dem Kreislauf entfernt. Der Grüne Wal unterstützt durch drei besondere Fähigkeiten tagtäglich diesen Prozess: Düngen, Mixen und Speichern.

  • Düngen
    Wale finden ihre Nahrung oft in tieferen Meeresschichten – Pottwale können dabei sogar bis zu drei Kilometer tief tauchen. Doch um zu atmen sowie um ihr "Geschäft" zu verrichten, kommen sie regelmäßig an die Wasseroberfläche. Die Ausscheidungen von Walen enthalten viele Nährstoffe, welche die oberste Meeresschicht düngen. Dabei ist zu beachten, dass Wale ja sehr große Tiere sind – Blauwale können über 30 Meter lang werden – und dementsprechend groß und nährstoffreich ist auch ihr "Geschäft". Die oberste Meeresschicht ist oft nährstoffarm – gleichzeitig herrscht dort die höchste Konzentration an Phytoplankton, das viele Nährstoffe zum Wachsen braucht. Durch die Nährstoffe, die der Grüne Wal aus der Tiefe bringt, wächst das Phytoplankton effektiver. Dadurch kann es auch mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre binden und mehr Sauerstoff produzieren. Der Grüne Wal ist also praktisch ein Gärtner, der den Ozean düngt.
  • Mixen
    Die langen Wanderungen von Walen und Delfinen bringen sie von polaren Gewässern (wo sie fressen) in tropische Gefilde (wo sie sich fortpflanzen). Dabei sorgen sie für einen erheblichen horizontalen Stofftransport in den Meeren. Außerdem durchmischen die Meeressäuger beim Auf- und Abtauchen die verschiedenen vertikalen Meeresschichten und können so wichtige Nährstoffe aus der Tiefe in Richtung Wasseroberfläche transportieren.
  • Speichern
    Die beindruckende Größe der Wale macht sie auch zu einem effektiven Kohlenstoff-Speicher. Wenn ein Wal stirbt, sinkt er auf den Meeresgrund und mit ihm all der im Körper gebundene Kohlenstoff. Am Meeresgrund wird der Walkadaver von anderen Meeresbewohnern zersetzt – sie nehmen einen Teil des Kohlenstoffs auf und ein weiterer Teil wird im Sediment gespeichert. So bleibt der Kohlenstoff oft für Jahrhunderte in der Tiefsee und kann nicht mehr als Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangen, was gut für unser Klima ist. Für Tiefseebewohner stellen Walkadaver eine wichtige Nahrungsquelle sowie einen reichhaltigen und einzigartigen Lebensraum dar.

Verbreitungskarte

Kleine Schwertwale (C) Peter Jucker Swiss Whale Society

 

Der Ozean speichert dank des Phytoplanktons und der Unterstützung des Grünen Wals jährlich 25% der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen.

Außerdem produziert das Phytoplankton, unter anderem durch die vom Grünen Wal transportierten Nährstoffe, über 50% des Sauerstoffs in der Atmosphäre.

Somit ist Walschutz auch Klimaschutz und je größer und gesünder die Walpopulation, desto besser für unseren blauen Planeten.

Wovon ernähren sie sich?

Die Walarten dieser Welt werden in Bartenwale und Zahnwale (zu denen auch alle Delfinarten zählen) unterteilt – der Grüne Wal steht symbolisch für sie alle. Bartenwale ernähren sich vor allem von Krill und kleinen Schwarmfischen, während Zahnwale sich meist von größeren Fischen und anderen Meeressäugern ernähren. So fressen Pottwale gerne Tiefseekalmare und einige Orca-Populationen auch Robben und andere Warmblüter. Das Nahrungsspektrum des Grünen Wals ist somit sehr vielfältig.

 

Wo leben Sie?

Von den endemischen Walarten der Arktis (Belugas, Narwale und Grönlandwale), bis zu den Bewohnern des Antarktischen Ozeans (z.B. Blauwale und Antarktische Zwergwale) düngen und mixen die Wale die Ozeane auf der ganzen Welt. Während Schweinswale nur in Küstengebieten der nördlichen Halbkugel vorkommen, sind Orcas in allen Ozeanen weit verbreitet. Einige der großen Bartenwal-Arten, wie der Buckelwal, sind dafür bekannt, jedes Jahr zwischen wärmeren tropischen Gewässern und den kühleren polarnahen Nahrungsgründen zu wandern: Dabei legen sie im Jahr bis zu 22.000 Kilometer zurück. Der Grüne Wal ist somit in allen Meeren vertreten und ein echter "Weltbürger".

Spannende Grüne Wal Fakten

  • Der Grüne Wal repräsentiert alle existierenden Wal- und Delfinarten und ist somit in allen Weltmeeren vertreten.
  • Der Grüne Wal bringt durch seine Ausscheidungen sowie durch seine horizontalen (Wandern) und vertikalen Bewegungen (Tauchen) wichtige Nährstoffe in nährstoffarme Gebiete. An der Meeresoberfläche führt das z.B. dazu, dass das Phytoplankton mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre binden kann.
  • Die Pottwal-Population im Südlichen Ozean, bestehend aus ungefähr 12.000 Individuen, entfernt 200.000 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr.
  • Wenn ein Wal stirbt, sinkt er auf den Grund des Ozeans. Jeder Großwal bindet  durchschnittlich 33 Tonnen an Kohlenstoffdioxidund entzieht der Atmosphäre diesen Kohlenstoff über seinen Tod hinaus für Jahrhunderte.
  • Die Pottwal-Population im Südlichen Ozean, bestehend aus ungefähr 12.000 Individuen, veratmet rund 200.000 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr.

Der Grüne Wal braucht Ihre Hilfe

Hauptbedrohungen...

  • Wale und Delfine sind durch zahlreiche menschliche Aktivitäten bedroht: von Überfischung, Schiffsverkehr und der immer stärkeren Meeresverschmutzung, bis hin zum ungewollten Beifang und gezielten Walfang. Nicht zuletzt sind Wale und Delfine auch vom Klimawandel bedroht.
  • Auch der Grüne Wal ist von all diesen Gefahren bedroht. Welche Folgen der menschengemachte Rückgang der Wal-Populationen hat, zeigt die Geschichte: Der jahrhundertlang betriebene, kommerzielle Walfang hat viele Wal-Populationen stark dezimiert und dazu geführt, dass die heutigen Bartenwal-Populationen schätzungsweise 9,1 Mio. Tonnen weniger Kohlenstoff speichern als vor dem Walfang.

Ihr Beitrag zum Schutz der Grünen Wals...

  • Übernehmen Sie eine Patenschaft für Buckelwal SALT und schützen Sie damit die Gründerin einer ganzen Familien-Dynastie. SALT sorgt für den Fortbestand ihrer Artgenossen im Golf von Maine. All ihre Nachkommen schützen als Ökosystem-Ingenieure das Meer, mitsamt seiner Funktion als Klimapuffer. Das zeigt, welchen Unterschied es machen kann, ob ein Wal überlebt oder stirbt.
  • Helfen Sie uns bei der "Populationszählung": Mit nur einem Klick können Sie Ihren selbst benannten Wal der symbolischen Grünen Wal-Population hinzufügen und damit ein Statement für den Wal- und Meeresschutz setzen. (Beginnt in Kürze)