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Commerson-Delfin

Cephalorhynchus commersonii

Commerson-Delfine haben eine einzigartige schwarz-weiße Körperzeichnung, die ihnen den Spitznamen “Panda-Delfin” eingebracht hat. Die Babies sind erst komplett grau und bekommen die markante Färbung mit zunehmendem Alter.

Sie sind sehr neugierig und nähern sich oft Booten und Schiffen, um in deren Bug- oder Heckwellen zu schwimmen. An der Wasseroberfläche sind sie sehr aktiv: Sprünge, Surfen in Wellen und Drehungen unter Wasser gehören zu ihrem Repertoire.

Commerson's dolphin illustration
Männlich Weiblich Kalb
Höchstlänge 1,8 m 1,8 m 0,65 m
Höchstgewicht 86,0 kg 86,0 kg 5,5 kg

IUCN-Kategorie: LC (nicht gefährdet)

Die Unterart am Kerguelen-Archipel wird in der regionalen Roten Liste der IUCN für die französischen Süd- und Arktisgebiete unter EN (stark gefährdet) geführt.

Wie sehen Commerson-Delfine aus?

Commerson-Delfine haben eine stämmige Körperform, einen gerundeten, kegelförmigen Kopf und keinen Schnabel. Gut zu erkennen sind sie an ihrer charakteristischen Schwarz-Weiß-Färbung: Kopf, Gesicht, Brustflossen, Rückenflosse und Schwanzflosse sind schwarz, während Rücken und Bauch weiß gefärbt sind. Die Brustflossen sind klein und paddelförmig und die Schwanzflossen haben abgerundete Kanten. Sie haben eine große, runde Rückenflosse.

Der Nachwuchs ist bei der Geburt grau, schwarz und braun. Diese Färbung ändert sich erst mit zunehmendem Alter in schwarz und grau und später bekommen sie die charakteristische schwarz-weiß Färbung.

Bei den Kerguelen-Inseln im südlichen Indischen Ozean leben die größten Commerson-Delfine. Sie können bis zu 1,8 m Körperlänge erreichen. Die Kleineren in Südamerika werden dagegen bis zu 1,46 m lang. Auch das Gewicht unterscheidet sich: 86 kg bei der Kerguelen-Unterart, 45 kg in Südamerika.

Wie sieht ihr Alltag aus?

Commerson-Delfine werden in der Regel in flachen Küstengewässern in kleinen Gruppen von bis zu zehn Individuen gesichtet. In Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten konnten saisonal auch Gruppen von bis zu 100 Individuen beobachtet werden.

Sie können sehr schnell schwimmen und sind sehr aktiv an der Wasseroberfläche. Sie reiten gern in Bugwellen von Booten und Schiffen, schwimmen auf dem Rücken und drehen sich um die eigene Achse. Sie springen regelmäßig aus dem Wasser und surfen in Wellen nahe der Küste.

Commerson-Delfine sind sehr gesellig und werden auch mit anderen Delfinarten wie Peale-Delfinen, Burmeister-Schweinswalen und Weißbauchdelfinen gesichtet.

Wovon ernähren sie sich?

Commerson-Delfine ernähren sich von Fischen wie Seehechten, Sardinen und Sardellen, aber auch Tintenfischen, Meereswürmern, Garnelen und gelegentlich Seetang. Sie sind nicht wählerisch, sondern nehmen, was gerade saisonal in ihrem Lebensraum verfügbar ist.

Wo leben sie?

Commerson-Delfine kommen in kaltem Wasser an offenen Küsten, in geschützten Fjorden, Buchten, Häfen und Flussmündungen, gelegentlich auch im Unterlauf von Flüssen vor. Sie bevorzugen Wasser mit einer Tiefe von weniger als 200 m.

Es gibt zwei anerkannte Unterarten. Der südamerikanische Commerson-Delfin lebt in Küstengewässern Argentiniens und Süd-Chiles sowie den Falkland-Inseln. Die zweite Unterart kommt nur in den Küstengewässern der Kerguelen-Inseln im südlichen Indischen Ozean vor. Zwischen den Lebensräumen dieser Gruppen liegen 8.500 Kilometer Ozean.

Langstreckenschwimmer

Am 13. November 2004 wurde ein Commerson-Delfin allein vor der Küste Südafrikas entdeckt. Dies ist über 4.000 km von den Kerguelen-Inseln und 6.000 km von Südamerika entfernt. Es bleibt ein Rätsel, warum dieser Delfin so weit entfernt von seinem eigentlichen Lebensraum gesichtet wurde. Wissenschaftler:innen bezeichnen solche Individuen als “Vagabunden”.

Verbreitungskarte

Commerson's dolphin distribution map
Lebenserwartung
Jahre

Commerson-Delfine verdanken ihren Namen dem französischen Naturforscher Dr. Philibert Commerson, der sie 1767 in der Magellanstraße bei Chile entdeckte.

Jeder Delfin hat eine einzigartige Zeichnung und so können Individuen identifiziert werden. Narben auf dem Körper oder Einkerbungen an der Rückenflosse werden auch als Merkmale zur Identifizierung herangezogen.

Es ist nicht bekannt, wie viele Commerson-Delfine es weltweit gibt. Ihr Lebensraum ist begrenzt und sie sind sehr anfällig für Störungen durch menschliche Aktivitäten.

Die beiden Unterarten des Commerson-Delfins leben 8.500 km voneinander entfernt in Südamerika und den Kerguelen-Inseln. Zwischen diesen beiden Orten, zum Beispiel bei den Crozetinseln, der Amsterdam-Insel, den Heard- und McDonaldinseln oder der Sankt-Paul-Insel gab es jedoch bisher keine Sichtungen oder Funde von Skeletten.

Um die Falkland- und Kerguelen-Inseln herum, sowie vor dem argentinischen Festland, wurden Commerson's Delfine beim Schwimmen in oder an den Rändern von Kelpwäldern gesehen. Bei der Nahrungssuche in diesen Gebieten oder Flussmündungen, beobachtet man die Delfine meist allein oder in kleinen Gruppen.

Commerson-Delfine brauchen Ihre Hilfe

Hauptbedrohungen...

  • Fischerei – Commerson-Delfine verfangen sich versehentlich in Fischernetzen oder Angelleinen, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führt. Große Gefahren für die Delfine stellen senkrecht aufgestellte Netze (Kiemennetze) nahe an der Küste dar sowie die Schleppnetzfischerei. Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Verluste durch Beifang nicht nachhaltig sind und somit die Anzahl der Commerson-Delfine abnimmt.Die Population bei den Kerguelen-Inseln hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet und besteht aus nur wenigen Individuen. Sie ist besonders anfällig für Bedrohungen, die vom Menschen verursacht werden.

    In der Vergangenheit wurden Commerson-Delfine gejagt und getötet, um als Köder für die Krabbenfischerei verwendet zu werden. Glücklicherweise ist diese Praxis heute weniger verbreitet. 

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