Belugas sind eine der kommunikativsten Wal- und Delfinarten.
Belugas kommunizieren viel und ihre Rufe sind oft auch über Wasser und sogar durch den Rumpf eines Bootes zu hören. Deshalb wurden sie von frühen Seefahrer:innen auch “Kanarienvögel der Meere” genannt. Belugas und Irawadi-Delfine sind die einzigen Meeressäuger, die ihren Gesichtsausdruck deutlich verändern können.

Männlich | Weiblich | Kalb | |
---|---|---|---|
Höchstlänge | 5,5 m | 4,3 m | 1,6 m |
Höchstgewicht | 1.600 kg | Unbekannt | Unbekannt |
IUCN-Kategorie: LC (nicht gefährdet)
Cook Inlet Population: CR (vom Aussterben bedroht)
Wie sehen Belugas aus?
Belugas können mit keiner anderen Wal- und Delfinart verwechselt werden. Bei der Geburt sind die dunkelgrau, manchmal mit einer bläulichen oder bräunlichen Tönung. Zwischen dem fünften und zwölften Lebensjahr wechselt die Färbung auf reines Weiß. Erwachsene Belugas haben manchmal einen Gelbstich, wenn auf ihrer Haut Kieselalgen wachsen. Diese Tönung verschwindet aber wieder mit der Sommerhäutung - einem für Wale und Delfine sehr ungewöhnlichen Vorgang. Der kräftige Körper der Belugas ist mit einer dicken Fettschicht (Blubber) umgeben, die sie vor den arktischen Temperaturen schützt. An den Körperseiten und am Bauch bildet dieser Blubber oft dicke Falten.
Wie sieht ihr Alltag aus?
Belugas sind oft in großen Gruppen unterwegs und wechseln diese regelmäßig. Männliche Individuen schließen sich in Gruppen zusammen, genau wie die Weibchen mit ihrem Nachwuchs. Sie wurden in der Vergangenheit stark bejagt und Jagden finden auch heutzutage noch statt. Ihre natürlichen Feinde sind Orcas und Eisbären.
Wovon ernähren sie sich?
Belugas bevorzugen eine Vielzahl von Fischen (Kabeljau, Hering, Lachs) sowie Tintenfische, Garnelen und Krebse. Obwohl sie Zähne haben, schlucken sie ihre Nahrung meist in einem Stück hinunter.
Wo leben sie?
Belugas leben in den hohen Breiten der nördlichen Hemisphäre in kalten arktischen und subarktischen Gewässern. Es gibt residente Populationen, zum Beispiel im Cook Inlet in Alaska, während andere saisonale Wanderungen zu und von bevorzugten Nahrungs- und Aufzuchtgebieten unternehmen, die sie mehrere hundert Kilometer flussaufwärts führen können.
Der bewegliche Wal
Die Halswirbel sind, anders als bei den meisten anderen Meeressäugern, nicht verschmolzen. Dadurch hat ihr Hals eine höhere Flexibilität..
Belugas in Gefangenschaft
Belugas werden bereits seit 1961 in Gefangenschaft gehalten. Damals wurden einige Individuen in kanadischen Gewässern gefangen und im Barnum`s American Museum in New York einem zahlenden Publikum präsentiert. Im Jahr 1865 brannte das Museum ab, die zwei noch verbleibenden Belugas starben bei dem Brand. Zwischen 1967 und 1992 wurden 68 Individuen in kanadischen Gewässern gefangen, 1992 wurde der Fang dort verboten.
Seit dem Fangverbot in Kanada wurden Belugas für die Delfinarienindustrie ausschließlich in Russland gefangen, sowohl im Weißen Meer als auch im Ochotskischen Meer. Die meisten Belugas, die sich heute in Delfinarien weltweit befinden, sind Wildfänge.
Während der Fangaktionen wurden die Belugas mit Netzen in flachen Gewässern zusammengetrieben und von Booten eingekreist. Dies bedeutet enormen Stress für die Wale und viele werden verletzt oder sterben. Nach dem Fang wurden sie manchmal monatelang in Zwischenstationen gehalten, bevor sie per Flugzeug oder Schiff über lange Strecken in das Delfinarium transportiert wurden, das sie bestellt hatte. Zusätzlich zum physischen Stress erleiden die sensiblen Meeressäuger nicht selten emotionale Traumata, da sie ihrer natürlichen Umgebung entrissen und von ihrer Familiengruppe getrennt wurden. Auch für die zurückgebliebenen Individuen bedeutet es einen großen Verlust.
Schätzungsweise weit über 300 Belugas werden in mindestens zehn Ländern in Gefangenschaft gehalten, die meisten in Kanada, China, Japan, Russland, der Ukraine und den USA. Belugas in freier Wildbahn werden ca. 60 Jahre alt, in Gefangenschaft sterben sie häufig schon vor dem 30. Lebensjahr, manchmal auch viel früher.
Ein Refugium für gefangene Belugas
Im Juni 2018 wurde das erste Refugium für gefangene Belugas angekündigt, das vom Sea Life Trust in Zusammenarbeit mit WDC entwickelt wurde. Es entsteht in einer natürlichen Bucht in Heimaey auf den Westmänner-Inseln vor der Südküste Islands. Die zwei Belugas Little Grey und Little White haben seit 2019 nach der Fertigstellung des Refugiums dort ein neues Zuhause gefunden.

Belugas brauchen Ihre Hilfe
Belugas werden noch immer gejagt und gefangen. Außerdem bedrohen Meeresverschmutzung und Klimawandel ihren Lebensraum.
Hauptbedrohungen...
- Bejagung – in einigen Ländern wie Grönland, Russland, Kanada und den USA werden Belugas nach wie vor gejagt und getötet.
- Meeresverschmutzung - Giftige Chemikalien aus Plastik, Müll und Öl reichern sich in den Belugas an und bedrohen ihre Gesundheit und die Fortpflanzungsfähigkeit
- Unterwasserlärm – Lärm von militärischem Sonar, Öl- und Gasbohrungen und Schiffsverkehr stört die Orientierung und Kommunikation der Belugas und kann sogar zu Strandungen führen.
- Delfinarien – Mehr als 300 Belugas werden weltweit in Betonbecken gehalten. Dort werden sie in Unterhaltungsshows einem zahlenden Publikum präsentiert. Viele von ihnen wurden in freier Wildbahn gefangen, vor allem in russischen Gewässern.
Ihr Beitrag zum Schutz der Belugas
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