Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen
Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt – dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für ein gesundes Ökosystem Meer. Ist ihre Zukunft in Gefahr, dann ist es auch unsere. Dabei geht es nicht nur um Großwale, wie die faszinierenden Buckelwale, sondern auch um die kleinen Meeressäuger. Auch Delfine, Schweinswale und andere Kleinwalarten sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt und sind bedeutsam für unseren Planeten.
WDC nimmt daher regelmäßig an einem Treffen teil, bei dem Länder zusammenkommen, um Schutzmaßnahmen für Kleinwale zu vereinbaren.
Um welches Treffen geht es?
Nächste Woche fahren wir nach Bonn zur Jahrestagung eines Meetings mit sehr langem Namen: dem "Agreement for the Conservation of Small Cetaceans of (Northern) Europe", auch bekannt als ASCOBANS. Als "Wale" werden alle Wale, Delfine und Schweinswale mit einer Art Sammelbegriff zusammengefasst. Allerdings gibt es eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinwalen. Zu den letzteren gehören die Delfine, Schweinswale und andere kleine Walarten. ASCOBANS beschäftigt sich mit dem Schutz dieser kleinen Meeressäuger.

Im Wesentlichen handelt es sich um eine Gruppe nordeuropäischer Länder, die jährlich zusammenkommen, um die Bedrohungen für Delfin-, Schweinswal- und Kleinwalarten zu bekämpfen. Zu diesen Bedrohungen gehören Umweltverschmutzung, Unterwasserlärm und allem Voran der Beifang in Fischereigeräten. WDC gehört dem sogenannten Advisory Committee an, eine Art beratender Wissenschaftsausschuss, der die notwendigen Schritte zur Lösung der Bedrohungen, Forschungsarbeiten und Fortschritte von bereits beschlossenen Schutzmaßnahmen erörtert. Gemeinsam verpflichten sich die teilnehmenden Länder, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Kleinwalarten besser zu schützen.
Um was geht es bei ASCOBANS genau?
Im Laufe der Jahre wurden mehrere spezifische Erhaltungspläne für bestimmte Arten aufgestellt, darunter auch Initiativen zum Schutz des Gewöhnlichen Schweinswals. Diese Art mag zwar unscheinbar wirken, aber in den nordeuropäischen Gewässern sind sie so zahlreich vertreten, wie keine andere Wal-, Delfin oder Schweinswalart. Jedoch ist der Lebensraum des Gewöhnlichen Schweinswals stark gefährdet und er braucht dringend Schutz.
Schätzungen zufolge kommen jedes Jahr 1.500 Schweinswale durch Beifang in Stellnetzen ums Leben. Diese Netze hängen wie riesige Wände im Meer, können jedoch nicht durch die Echolotung der Schweinswale erkannt werden – tödliche Verstrickungen sind unvermeidlich. In der zentralen Ostsee ist die Schweinswal-Population mit nur noch rund 450 Individuen vom Aussterben bedroht. Jeder weitere Wal, der stirbt, ist mehr, als die Population verkraften kann.

Um den verheerenden Auswirkungen von Beifang auf die Populationen entgegenzuwirken, besteht eine der wichtigsten ASCOBANS-Vereinbarungen darin, zu verhindern, dass Wale, Delfine oder Schweinswale in den Mitgliedsländern in Stellnetzen verenden.
Halten sich die Länder auch an die Vereinbarungen?
ASCOBANS versammelt und ermutigt die Mitgliedsländer regelmäßig, sich zu den Vereinbarungen zu bekennen: Denn was zählt, ist die Umsetzung der vereinbarten Schutzmaßnahmen. Leider tun sich die Länder damit – trotz der Verabschiedung detaillierter und verbindlicher Erhaltungs- und Maßnahmenpläne, in denen genau festgelegt ist, was zu tun ist – schwer. Ein eklatantes Beispiel ist die Überwachung der Beifangzahlen, die für die Bewältigung des Problems von entscheidender Bedeutung ist, jedoch kaum stattfindet.


Es muss mehr getan werden. Politik und fehlende Mittel für den Meeresschutz hindern die Mitgliedstaaten daran, das Ziel den "Beifang auf Null zu setzen" zu erreichen. Zwar gibt es viele Forschungsansätze, aber wissenschaftliche Studien allein reichen für einen echten Schutz nicht aus – was fehlt ist der politische Wille, wirklich etwas zu verändern.
Was können wir tun?
An dieser Stelle kommen Organisationen wie WDC ins Spiel. Wir nehmen aktiv an Treffen wie diesem teil und bringen unser Fachwissen mit ein. Wir setzen uns mit den Vertreter:innen der Mitgliedsländer auseinander und machen konkrete Vorschläge oder Forderungen, um sicherzustellen, dass die Länder ihre Verpflichtungen einhalten. Das ist manchmal schwierig und mühsam, aber wir sind für unsere Beharrlichkeit bekannt!
Wir werden weiterhin unsere eigenen Dokumente, Analysen und Forschungen einbringen, bis Wale den Schutz erhalten, den sie brauchen und verdienen. Unsere Bemühungen werden von ASCOBANS sehr geschätzt und unsere Arbeit wird hoch anerkannt. Vor ein paar Jahren wurden wir für unsere entscheidende Rolle sogar ausgezeichnet und erhielten den Umweltpreis des Übereinkommens.
Nächste Woche werden wir uns bei der Jahrestagung von ASCOBANS erneut mit Regierungsvertreter:innen, Wissenschaftler:innen und anderen NGOs an einen Tisch setzen. Wir werden eine wirksamere Regulierung der Fischerei fordern und Vorschläge für Schutzmaßnahmen einbringen. Wir werden dabei sein, um den Delfinen, Schweinswalen und Kleinwalen eine Stimme zu geben und die Regierungen der Mitgliedsstaaten genau im Auge behalten, damit wir sie im Namen unserer Unterstützer:innen an ihre Versprechen erinnern können.

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