WDC veröffentlicht Bericht zur dramatischen Meeresverschmutzung vor Großbritannien

Der neue WDC-Bericht zeigt eine düstere Zukunft für Wale, Delfine und Schweinswale, die in britischen Gewässern leben.
Der Kontakt mit toxischen Schadstoffen (vor allem Chemikalien und Schwermetalle) führt bei den Meeressäugern zu Krebs, Fehl- und Totgeburten. Außerdem schwächen die Schadstoffe das Immunsystem und die Widerstandsfähigkeit der Tiere, wodurch es zu einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten kommt und Infektionen einen schlimmeren Verlauf nehmen.
Besonders besorgniserregend ist die fehlende Regulierung der Produktion und Verwendung von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen), die als "forever chemicals" bekannt sind. PFAS werden seit den 1950er Jahren in vielen Konsumgütern verwendet, darunter fettbeständiges Papier, Lebensmittelverpackungen aus Karton und Körperpflegeprodukte wie Shampoo, Zahnseide, Nagellack und Augen-Make-Up.
Sogenannte PCB (polychlorierte Biphenyle – die in elektronischen Geräten, Farben, Zement, Dichtungsmitteln, Klebstoffen und Pestiziden verwendet werden), wurden bereits vor Jahrzehnten verboten; aber noch heute belasten sie die Umwelt. Der WDC-Bericht macht deshalb die dramatische Lage deutlich, dass PFAS noch immer nicht verboten sind, sich aber bereits hartnäckig in unserer Umwelt halten und ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf das Leben in den Meeren und auf den Menschen dadurch vor allem auf lange Sicht unklar sind.
Wir fordern die britische Regierung auf, bei der Veröffentlichung ihrer bevorstehenden Chemikalienstrategie entscheidende Schritte zu unternehmen, da das Vereinigte Königreich in alarmierendem Tempo von den EU-Standards abweicht.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das Vereinigte Königreich einen soliden Plan aufstellt, um die Meere, die Tierwelt und die Menschen vor gefährlichen Chemikalien zu schützen und künftige Verschmutzungen zu verhindern", sagt Sonja Eisfeld-Pierantonio, Koordinatorin für den Bereich Meeresverschmutzung bei WDC. "Diese langlebigen Chemikalien befinden sich bereits in unserer Meeresumwelt – die Regierung muss sich jetzt dringend darauf konzentrieren, den Fortschritt der Verschmutzung zu verhindern".
Unser Bericht ist die umfassendste und aktuellste Analyse der Auswirkungen von Chemikalien auf Wale und Delfine. Er fordert unter anderem folgende Maßnahmen:
- Schärfere Regulierung
- Verbesserte Abfallbewirtschaftung
- Strengerer Ausstieg aus bekannten giftigen Chemikalien
- Finanzierung gezielter Forschung
- Erziehung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Die Orca-Population an der schottischen Westküste ist bereits vom Aussterben bedroht, da sie seit über 30 Jahren keine Jungtiere mehr zur Welt gebracht hat und inzwischen nur noch zwei Orcas übrig sind. Dieser Verlust stellt die Zukunft der verbleibenden drei britischen Orca-Populationen in Frage.
"Die Regierung muss unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Meeressäuger im Vereinigten Königreich vor der massiven Bedrohung durch die chemische Verschmutzung zu schützen", sagt Eisfeld-Pierantonio. "Aufgrund mangelnder Maßnahmen ist die Regierung auf dem besten Weg, die gleichen Fehler zu begehen wie bei den PCBs, die noch heute die Umwelt belasten, obwohl sie schon vor Jahrzehnten verboten wurden. Wir fordern von der Regierung Dringlichkeit und eine klare und entschlossene Chemikalienstrategie, die darauf abzielt, die biologische Vielfalt zu schützen – da der Artenverlust in einem Tempo zurückgeht, das in der Geschichte der Menschheit beispiellos ist".
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