Hunderte Grindwale stranden vor Schottland und Australien

Über 150 Grindwale sind im Juli insgesamt an der Küste der Äußeren Hebriden vor Schottland sowie am australischen Cheynes Beach gestrandet und gestorben.
Nur wenige Tage lagen zwischen den beiden Massenstrandungen von Grindwalen vor Schottland und Australien. An der schottischen Küste versuchten Rettungskräfte der BDMLR (British Divers Marine Life Rescue), der Polizei und der örtlichen Feuerwehr stundenlang, die Wale bei Traigh Mhor auf der Isle of Lewis wieder ins Wasser zu bringen. Leider waren die Versuche erfolglos, alle 55 Wale starben. Auslöser war vermutlich ein Weibchen, das beim Versuch, ihr Kind auf die Welt zu bringen, gestrandet ist. Die anderen Grindwale folgten ihrem Gruppenmitglied ins flache Gewässer.
Der enge Gruppenzusammenhalt war auch der Grund für das Ereignis vor Australien: Etwa 100 gestrandete Wale lagen im seichten Gewässer, während die Rettungskräfte versuchten, die noch etwa 50 lebenden Wale zurück ins Wasser zu ziehen. Grindwale sind durch ihre soziale Verbundenheit die Wal-Art, die am häufigsten von Massenstrandungen betroffen ist.
"Grindwale leben in sehr engen Familienverbänden und bleiben ein Leben lang zusammen. In diesen Verbänden gibt es Leittiere − und zwar die älteren Weibchen, die Großmütter. Wenn diese Individuen sterben, krank werden oder sonst irgendwie in Schwierigkeiten kommen, ist es durch den sozialen Zusammenhalt oft so, dass die gesamte Gruppe folgt und stirbt", erklärt Fabian Ritter, Meeresbiologe bei WDC Deutschland.
Sowohl in Schottland als auch in Australien mussten einige Wale nach vergeblichen Rettungsversuchen von ihrem Leid erlöst und eingeschläfert werden.
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