Delfinmütter sprechen Babysprache mit ihrem Nachwuchs

Eine neue Studie zeigt, dass Delfin-Mütter die Frequenz ihrer Signaturpfiffe erhöhen, wenn sie mit ihrem Nachwuchs interagieren.
19 Delfin-Mütter der Großen Tümmler-Population, die sich in der Sarasota Bay an der Westküste Floridas aufhält, wurden über 30 Jahre lang beobachtet und ihre charakteristischen Pfiffe (auch Signaturpfiff genannt) aufgenommen und analysiert. Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass die charakteristischen Pfiffe von Müttern mit Jungtieren von den Pfiffen mit gleichaltrigen Artgenossen unterscheiden. Die Signaturpfiffe von Delfin-Müttern haben eine höhere und variablere Tonlage, wenn sie mit ihrem Nachwuchs kommunizieren.
Bei uns Menschen ist dieses Phänomen, bei dem Erwachsene ihre Stimme gegenüber Babys und Kleinkindern verändern, seit langem als „Babysprache“ bekannt und gut erforscht. Die Stimmanpassung soll die Aufmerksamkeit der Kinder erwecken, ihre Bindung zu den Eltern stärken und beim Spracherwerb helfen. So wird bei Delfin-Babys vermutet, dass die höheren Pfiffe der Mutter auch ihre Aufmerksamkeit steigert, der emotionalen Bindung und/oder dem Erlernen von Lauten helfen soll.
Dass Delfin-Mütter Babysprache benutzen, ist ein weiterer Beweis für die enge Mutter-Kind-Bindung und Kultur bei Delfinen. Die neue Studie zeigt, wie sozial und komplex die Welt der Delfine ist und dass wir Menschen vieles mit den intelligenten Meeressäugern gemeinsam haben. So wie wir Menschen, sollten auch alle Wale und Delfine ein Recht haben, in Freiheit und Sicherheit leben zu dürfen.
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