Mehr Schutz für Wale, unsere Klimahelden: Wir erhöhen den Druck auf die Regierungen
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für alles Leben auf der Erde. Doch es gibt Hoffnung − Wale sind unsere Verbündeten und für den Kampf gegen die Krise unverzichtbar. Je mehr Wale es gibt, desto mehr Kohlenstoff wird gebunden und kann sich folglich nicht zu CO2 verbinden. Ed Goodall von WDC nimmt an der Klimakonferenz in Bonn teil, um die internationalen Regierungen dazu aufzufordern, dem Wal- und Meeresschutz mehr Priorität einzuräumen − bevor es zu spät ist.
Wir wollen mehr von Ed hören...
WDC nimmt an vielen hochrangigen, zwischenstaatlichen Treffen teil. Einige davon sind Ihnen vielleicht bekannt, wie die Klima-COPs der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change), bei denen die Länder zusammenkommen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Wir gehen zu solchen Treffen, um mit den Regierungen zusammenzuarbeiten, um den Klimaschutz zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Manchmal kann es lange dauern, bis Erfolge erzielt werden, solange Organisationen wie WDC der Natur eine Stimme geben, können wir eine Welt schaffen, in der wir alle besser zusammenleben.

Ed Goodall bei einem Vortrag auf der UN Ocean Conference, in Lissabon 2022. © WDC
Die Bonner Klimakonferenz ist das jährliche Treffen zwischen den großen Klima-COPs im UNFCCC-Kalender. Bei diesen "Zwischentreffen" wird ein Großteil der Arbeit, vor dem Haupttreffen der COP später im Jahr, geleistet. Die Zwischentreffen sind technischer und weniger politisch als die COP-Hauptsitzung und geben uns die Möglichkeit, unser spezifisches und einzigartiges Fachwissen einzubringen, um Regierungsdelegierte aus den teilnehmenden Ländern zu inspirieren, sich für Wale und Delfine einzusetzen.
Als Teil unserer langfristigen Strategie innerhalb der UNFCCC gehen wir nach Bonn, um die Rolle der Wale und Delfine als Lösung für die Klimakrise hervorzuheben. Wir müssen das Bewusstsein für die Bedeutung der Wale und Delfine schärfen, damit wir die Länder mit Nachdruck dazu bewegen können, den Schutz von Walen und Delfinen zu verbessern. Dabei werden uns auch die Ergebnisse unseres Forschungsprogramms helfen, mit denen wir die bestehenden Wissenslücken zur Rolle der Wale im Klimasystem schließen wollen.
Sie und ich wissen, dass wir die Wale und Delfine sowieso retten sollten, weil sie unglaublich faszinierende Lebewesen sind. Aber die Menschen, die in den "Hallen der Macht" Entscheidungen treffen, brauchen Zeit und Daten − also müssen wir schnell handeln.
Auf der COP26 in Glasgow im Jahr 2021 wurde angekündigt, dass bei den Zwischentreffen auch ein jährlicher "Ozeandialog" der Delegierten stattfinden soll. Endlich, nach fast 30 Jahren, in denen wir über das globale Klimaproblem gesprochen haben, beschloss die UNFCCC, auch den Lebensraum einzubeziehen, der zwei Drittel des Planeten ausmacht ...

Der Ozean nimmt zwei Drittel unserer Erde ein.
Das war also unser Türöffner, um die Entscheidungsträger:innen dazu zu bringen, über Wale als unsere Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise nachzudenken. Für die meisten Menschen in dieser politischen Arena ist die Idee der Wale als "Klimahelden" sehr abstrakt. Doch die Uhr bis 2030 tickt: Daher müssen wir jetzt alles tun, um das Problem zu lösen. Das bedeutet, dass wir alle Maßnahmen ergreifen müssen, um die natürlichen Kohlenstoffsenken zu schützen und dadurch die Bindung von Kohlenstoff in den natürlichen Kreisläufen der Ökosysteme zu erhöhen. Das gelingt uns aber nur, wenn wir gesunde Ökosysteme und reiche Artenvielfalt schaffen − Wale helfen uns bei beidem ungemein. Die Tatsache, dass wir einen Ozean-"Dialog" führen, ist ziemlich frustrierend, da das Reden über Dinge sehr selten eine Lösung bringt.
A little less conversation, a little more action
Was wir brauchen, ist schnelles und sinnvolles Handeln. Die Länder müssen anfangen, aktiv zu werden und wichtige Abkommen, die es braucht, um die Welt zu retten, endlich zu integrieren. Beispielsweise muss die UNFCCC mit dem Übereinkommen der UN-Artenschutzkonferenz zusammenarbeiten, das darauf abzielt, bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresflächen zu schützen und wiederherzustellen. Die UNFCCC muss auch das Hochsee-Abkommen berücksichtigen, um das Meer großflächig und fernab der Ländergrenzen zu schützen. Wir fordern, dass die Länder sich verpflichten, in Daten und Wissenschaft zu investieren, damit wir den aktuellen Zustand vieler Arten besser verstehen, was sie beeinflusst und wie wir den Rückgang der Populationen umkehren können.

WDC bei einer Demonstration in London. © WDC
Bisher hat der Meeresschutz nur in den Randbereichen stattgefunden – es gibt Schutzmaßnahmen für Seegras- und Salzwiesen, Mangrovenwälder und Korallenriffe. All das brauchen wir auch, aber wenn wir den Rest des Ozeans und das Leben, das er zu bieten hat, nicht mit einbeziehen, werden wir das Problem nicht lösen. Wir können das Klima nicht retten, wenn wir den Ozean nicht retten können − und wir können den Ozean nicht retten, ohne Wale und Delfine zu retten. Es ist alles miteinander verknüpft. Es ist alles sehr komplex, aber es gibt nur einen Weg, das Problem anzugehen: Wir brauchen etwas weniger Gerede und ein ganzes Meer von Taten. Denn Worte bedeuten nichts auf einem Planeten ohne Natur, wenn unsere Zeit zum Handeln abgelaufen ist.
WDC ist Gastgeber einer Nebenveranstaltung auf der Bonner Klimakonferenz, die wir gemeinsam mit dem Climate Action Network International und dessen Mitgliedern EcoAction, AirClim sowie unseren Partnern bei Ocean Conservancy und der Southern Connecticut State University organisieren. Die Veranstaltung soll den Entscheidungsträger:innen die Notwendigkeit verdeutlichen, den Meeresschutz (und Walschutz!) auszubauen und Ozean beim Klimaschutz mitzudenken. Wir werden außerdem als offizielle Beobachter am Ozeandialog teilnehmen, wo wir vielleicht die Möglichkeit haben, einen Beitrag zum Verfahren zu leisten und Wale und Delfine als Klimaschützer hervorzuheben.
Was kommt als Nächstes?
Nach Bonn folgt die COP28, das wichtigste Klimatreffen des Jahres, das vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai stattfindet. WDC wird vor Ort sein, um sich für den Schutz der Wale einzusetzen.

© Christopher Swann
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