Die Mehrheit der Isländer:innen fordert ein Ende des Walfangs

Eine aktuelle Meinungsumfrage zeigt, wie die Isländer:innen zum Walfang stehen: Die vom Maskina-Institut durchgeführte Umfrage ergab, dass aktuell 51 Prozent der Befragten gegen die Jagd sind – vor vier Jahren waren es noch 42 Prozent.
Der Druck auf die isländischen Behörden, den Walfang zu beenden, wächst damit stetig. Kurz nach Veröffentlichung der Umfrage-Ergebnisse fand in Reykjavik am Wochenende eine neue Demonstration gegen den Walfang statt. Dem Protest schlossen sich Hunderte isländische Bürger:innen, lokale Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen sowie bekannte Musiker:innen, wie Björk und Sigur Rós an. Auch WDC nahm daran teil.
Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Hard To Port, die den Walfang in Island im letzten Jahr dokumentiert hat, haben wir auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei der Finnwaljagd aufmerksam gemacht. Wir hatten Regierungsvertreter:innen mit Beweisen konfrontiert, dass in vielen Fällen die Sprengladungen der Harpunen nicht detonieren, wenn sie auf die Finnwale abgefeuert werden. Die isländische Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir erließ daraufhin eine Verordnung, die die Überwachung der Walfänge durch Veterinärbeamte von Bord aus verpflichtend machte. Der Bericht der Veterinärbehörde MAST wurde inzwischen veröffentlicht. Er enthüllt erschreckende Zahlen und beweist durch Videomaterial die enorme Grausamkeit der Jagd – unter anderem leiden einige Wale nach dem Beschuss mit einer Harpune noch bis zu zwei Stunden.
Die erschreckenden Ergebnisse des Berichts und die Arbeit von Hard To Port zur Aufdeckung dieser Tierschutz-Verstöße geben Anlass zur Hoffnung, dass die aktuellen Genehmigungen für die Waljagd 2023 entzogen werden. Wir werden über den weiteren Verlauf der Ereignisse berichten.
Finnwale werden von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "gefährdet" eingestuft. Trotzdem wurden im vergangenen Jahr 148 Finnwale bei der isländischen Jagd getötet. Angesichts der geringen Nachfrage nach dem Fleisch und der wissenschaftlichen Belege für die wichtige Rolle der Wale bei der Bekämpfung des Klimawandels macht es keinen Sinn, mit diesem grausamen Abschlachten fortzufahren.
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