Rätsel um viele Walstrandungen in den USA

Innerhalb weniger Wochen, seit dem 1. Dezember 2022, sind an den Küsten von New Jersey und New York etwa zwölf tote Wale (darunter Buckelwale und Pottwale) angespült oder auf offenem Meer entdeckt worden. Expert:innen sind besorgt über diese ungewöhnliche Häufung.
In der Region wurde ein vorübergehender Stopp der Arbeiten am Meeresboden gefordert. Aktuell wird dort die Installation eines Offshore-Windparks vorbereitet. Man befürchtet, dass die Lärmbelästigung unter Wasser, die durch solche Projekte verursacht wird, das Verhalten von Walen und Delfinen stören und in einigen Fällen sogar zu deren Tod führen kann.
Vorläufigen Berichten zufolge wiesen jedoch mindestens zwei (möglicherweise drei) der Wale Verletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung auf. Möglicherweise handelt es sich hierbei um Verletzungen, die durch Zusammenstöße der Wale mit vorbeifahrenden Schiffen entstanden sind. Den gestrandeten Walen wurden Proben entnommen. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis die tatsächlichen Todesursachen geklärt sind.
Eine ungewöhnlich hohe Sterberate von Buckelwalen wurde seit 2016 in dem Gebiet dokumentiert. Als möglicher Grund werden Schiffskollisionen genannt, die in Verbindung mit einer Verbesserung der Wasserqualität und einem gesteigerten Fischvorkommen stehen könnte. Das könnte die Wale dazu veranlassen, sich länger in Zonen mit hohem Schiffsverkehr aufzuhalten, um nach Nahrung zu suchen.
Schiffe müssen ihre Fahrt verlangsamen und ausweichen, wenn sich Wale in einer Entfernung von weniger als 200 Fuß (ca. 61 Metern) befinden. Manchmal können große Schiffe aber nicht rechtzeitig reagieren, um den Walen auszuweichen – und es kommt zu Kollisionen. Und auch die Wale können nicht immer schnell genug ausweichen.
WDC hat die aktuellen Vorfälle aktiv verfolgt und sich an die zuständigen US-Behörden gewandt, um herauszufinden, ob es in letzter Zeit Aktivitäten gegeben hat, die zum Tod der Wale beigetragen haben könnten. Als Organisation, die faktenbasierte Entscheidungen trifft, hoffen wir, aus den Berichten mehr über diese Todesursachen zu erfahren.
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