Nicht Urlaub, sondern Abenteuer!
Im vergangenen November veranstaltete WDC zusammen mit M.E.E.R. und OCEANO Whale Watching erstmals eine Erlebnisreise auf La Gomera für Wal- und Delfin-Fans. Eine der neun Teilnehmer:innen war Carolin Vetter. Mit ihrem Gastblog gibt sie uns ihre ganz persönlichen Eindrücke und beschreibt, was die Reise mit ihr gemacht hat. Lassen wir "Caro" also am besten selbst sprechen …
Delfine und Wale haben mich schon immer fasziniert. Vermutlich war es "Free Willy", der den Funken damals auf mich überspringen ließ. Im Teenageralter habe ich von WDC erfahren und erhielt seitdem den Newsletter. Jetzt, etwa 15 Jahre später, las ich "Nur noch 6 Plätze frei!". So erfuhr ich von dem Pilotprojekt der WDC-Erlebnisreise und war sofort begeistert. Ich hatte natürlich auch ein paar Gedanken wie "Soll ich mich wirklich alleine auf diese 12-tägige Reise trauen?", "Was für Leute nehmen an so einer Reise teil?" und "Würde ich auch Anschluss finden und nicht jeden Abend alleine verbringen müssen?". Aber die Vorfreude darauf, meine Lieblingstiere endlich wieder in Echt und vor allem in freier Wildbahn zu sehen, hat mich überzeugt und ich buchte die Reise. Ich konnte sie mir einfach nicht entgehen lassen.
Diese 12 Tage haben mich in jeglicher Hinsicht positiv überrascht. Nicht, weil ich wenige Erwartungen an die Reise hatte, sondern weil ich mich nur auf die Wale und Delfine gefreut und mir ansonsten kaum Gedanken dazu gemacht hatte. Allerdings wurde es nicht "einfach Whale Watching", sondern eine wirkliche Lebenserfahrung.
Unsere zwei Reiseleiter, Fabian Ritter und Ulla Ludewig, haben ihre große Liebe für das Meer und die Tiere genauso auch in das Gelingen der Reise, also unser Abenteuer, gesteckt. Bei jedem Vortrag, jeder Ausfahrt und jeder Frage, die wir stellten, haben wir die Faszination der beiden gespürt, und wurden angesteckt. Durch ihre Motivation war es wirklich ein Lernen ohne das Gefühl, im Unterricht zu sitzen und zuhören zu müssen. Es hat einfach nur Spaß gemacht und wir konnten kaum genug Informationen aufsaugen.
Auch die Gruppe an sich hat mich begeistert.
Vor der Reise hatte ich mir noch eingeredet, "alleine" zu verreisen und sicher auch viel Zeit so zu verbringen. Allerdings war letzteres wirklich eine Ausnahme. Obwohl (oder gerade weil?) die Gruppe bunt gemischt war, was Alter, Job, Herkunft, Erfahrung mit Walen und Delfinen anging, haben wir uns super verstanden und waren ein tolles Team. So verbrachte ich die Zeit bei jedem Essen in einer anderen Konstellation und habe immer sehr schöne, bereichernde Gespräche geführt. Wir hatten unfassbar viel Spaß zusammen!
Was die sechs Ausfahrten aufs Meer angeht, so hatten wir sehr viel Glück, da wir bei jeder Ausfahrt mindestens einmal Wale oder Delfine gesehen haben. Insgesamt konnten wir vier verschiedene Arten beobachten: Grindwale, Zügeldelfine, Schnabelwale und Große Tümmler. Die Schnabelwale haben sich nur ganz kurz in großer Entfernung gezeigt, aber die anderen Arten konnten wir intensiv erleben. Die eher ruhigen und gemächlichen Grindwale waren unsere ständigen Begleiter und haben bei uns allen bei jeder Begegnung den Atem stocken lassen, sodass wir ihren Blas beim Auftauchen richtig gut hören konnten. Ihre gelassene Art schien sich auf uns zu übertragen. Bei unserer Zügeldelfinsichtung hingegen gab es richtig Tempo. Ich konnte erleben, wie mehrere Delfine nur ein paar Meter entfernt nebeneinander auf einer Welle ritten oder sich unter meinen Füßen von der Bugwelle des Bootes durchs Meer "schieben" ließen. Über 200 Delfine gleichzeitig – das war einfach atemberaubend! Ähnlich war es bei den Großen Tümmlern, die ihrem Namen alle Ehre gemacht haben. Erstens durch ihre Körpergröße im Vergleich zu den kleineren und schlankeren Zügeldelfinen, und zweitens, weil sie sich ganz schön "tümmelten" – zumindest sah ihr Liebesspiel für uns über Wasser so aus.
Unterm Strich kann ich diese Reise jedem empfehlen, der für Wale und Delfine brennt, viel über diese wunderschönen, intelligenten Wesen erfahren und sie in einem verantwortungs- und respektvollen Rahmen erleben möchte, offen für neue Menschen ist und vielleicht dem Alltag mal etwas in eine magische Welt entfliehen möchte. Zur Insel La Gomera sei noch gesagt, dass sie uns ihre Magie hat spüren lassen – einfach eine wunderschöne, einzigartige Welt. Wer den Trip nutzen möchte, mehr zu sich selbst zu finden und viel Zeit allein in der Natur zu verbringen, findet dafür sicher auch die Möglichkeit. Generell war uns viel Spielraum auch bei der Gestaltung des Tages und der "Intensität" der zwischenmenschlichen Begegnungen gegeben.
Vielen Dank an WDC, M.E.E.R e.V. und Oceano Whale Watching La Gomera für dieses Abenteuer! ❤
Ich wäre jederzeit bei einer Wiederholung dabei.
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Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.