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Walfleisch für Rekordpreis in Japan versteigert

Japanische Medien berichteten, dass bei einer Auktion in Shimonoseki am 14. November ein Kilogramm Seiwal-Fleisch für einen Rekordpreis von 500.000 Yen (etwa 3.500 Euro) verkauft wurde.

Das rohe Fleisch, das diese Woche in Shimonoseki versteigert wurde, stammt von zwei männlichen und einem weiblichen Seiwal, die zwischen dem 4. und 7. November in den Gewässern vor Ost-Hokkaido erlegt wurden.

Im Jahr 2021 erzielte ein Kilogramm des seltenen Seiwal-Fleisches einen Preis von 120.000 Yen (ca. 830 Euro). Der bisherige Rekord lag bei 250.000 Yen (ca. 1.700 Euro) pro Kilogramm für das Schwanzfleisch eines Brydewals, das am 14. Oktober 2022 auf dem Osaka Central Wholesale Market versteigert wurde. Der neue Rekordpreis für das Seiwal-Fleisch ist also doppelt so hoch wie der bisherige.

Dies zeigt einmal mehr, dass die Walfangindustrie trotz sinkender Nachfrage und sehr geringem Interesse am Verzehr von Walfleisch alles daran setzt, den Appetit der Bevölkerung (sowie den der Tourist:innen) anzuregen. Der Walfang in Japan soll langfristig in eine gewinnbringende Industrie verwandelt werden. Um den Präsidenten von Kyodo Senpaku (dem einzigen kommerziellen Offshore-Walfänger in Japan) zu zitieren: "Wir wollen die Nachfrage steigern und den Großhandelspreis erhöhen, indem wir den hohen Nährwert und die Köstlichkeit von rohem Walfleisch bekannt machen."

Parallel dazu arbeiten Japans Walfangbefürworter daran, das alternde, industrielle Walfangschiff Nisshin Maru durch ein moderneres und noch effektiveres "schwimmendes Schlachthaus" zu ersetzen.

"Es ist unverständlich und geradezu paradox, wie viel Aufwand Japan in die Ausweitung seines kommerziellen Walfangs steckt, während überall auf der Welt deutlicher denn je betont wird, dass wir Menschen endlich begreifen müssen, dass die fortschreitende Zerstörung der Umwelt und das Aussterben zahlreicher Lebewesen unwiderrufliche und schwerwiegende Folgen für die globalen Ökosysteme, das Klima und auch die Zukunft der Menschheit haben werden", sagt Katrin Matthes, WDC Policy-Expertin für Japan.

Bevor Japan im Jahr 2019 offiziell aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) austrat, erlegte es im Rahmen seines "wissenschaftlichen" Walfangprogramms im Nordpazifik jedes Jahr über Hundert der gefährdeten Seiwale. Einige Körperteile, wie die Augen, Hoden und Eierstöcke der Wale, wurden für die wissenschaftliche Forschung konserviert. Der Großteil der Wale − etwa 12 Tonnen − wurde jedoch eingefroren und vakuumverpackt, um in Japan für den menschlichen Verzehr verkauft zu werden.

Nun, da Japan an seine eigenen Gewässer gebunden ist, hat sich der Schwerpunkt auf andere Arten verlagert. Zwischen Juni und November 2021 haben japanische Walfänger:innen 187 Brydewale, über 100 Zwergwale und 25 Seiwale getötet.

Man geht davon aus, dass die weltweite Population der Seiwale in den 1900er Jahren um bis zu 80 Prozent zurückgegangen ist, was die IUCN (die Internationale Union für die Erhaltung der Natur) dazu veranlasste, sie als gefährdete Spezies auf die Rote Liste der bedrohten Arten zu setzen. Seiwale sind auch in "Anhang I" des Übereinkommens über wandernde Arten (CMS) sowie in "Anhang I" des Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) aufgeführt. Letzteres bedeutet, dass der internationale kommerzielle Handel mit ihren Produkten verboten ist − die Jagd auf Seiwale wurde 2018 von CITES für illegal erklärt.

Während der neue Rekordpreis für Walfleisch für Aufmerksamkeit in den Medien sorgt, zerbrechen sich Vertreter:innen aus der ganzen Welt derzeit bei der Klimakonferenz COP27 und der CITES COP19 den Kopf darüber, wie sich das Artensterben und die Klimakrise aufhalten lassen.

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Über Katrin Matthes

Seit August 2022 setzt sich Katrin als Referentin für Kommunikation und Kampagnen bei WDC dafür ein, den kommerziellen Walfang und Kleinwaljagden vor Japan zu beenden. Außerdem betreut sie unseren Bildungs- und Kids-Bereich.

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