Unterwasserlärm hält Wale und Delfine von der Nahrungssuche ab

Eine Studie bringt neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Unterwasserlärm auf das Verhalten von Meeressäugern. Die Untersuchungen zeigen, dass Wale, Delfine und Schweinswale durch übermäßigen Lärm vor die Entscheidung zwischen Flucht und Fortsetzung der Nahrungssuche gestellt werden.
Forscher*innen der Universität St. Andrews (UK) haben herausgefunden, dass alle vier untersuchten Walarten – Nördlicher Entenwal, Buckelwal, Pottwal und Gewöhnlicher Grindwal – sich dafür entschieden, die Futtersuche einzustellen, sobald sie die Geräusche von militärischen Sonaren hörten.
Das zeigt, dass menschlicher Lärm ähnliche Verhaltensweisen bei den Meeressäugern hervorruft, wie die Annäherung von Raubtieren: In der Regel geben die Meeressäuger die Nahrungssuche auf und entscheiden sich für die Flucht.
Die ähnliche Reaktion auf menschlich verursachten Unterwasserlärm erklärt, warum einige Arten besonders sensibel auf anhaltende Lärmbelästigung reagieren: Durch die gestörte Nahrungsaufnahme werden die Meeressäuger schwächer und verwundbarer.
Wale, Delfine und Schweinswale leben in einer akustischen Welt: Sie orientieren sich und jagen mit Hilfe von Echolokation und sie kommunizieren über Rufe mit Ihren Familienmitgliedern. Jeglicher Lärm stört ihre Wahrnehmung und kann zu gefährlichen Situationen führen. Auch die Aufzucht von Jungtieren oder soziale Interaktionen mit Artgenossen werden durch menschlichen Unterwasserlärm gestört. Viele Meeresschutzgebiete bestehen lediglich auf dem Papier und haben weder ein effektives Management noch Kontrollsysteme. WDC setzt sich weltweit dafür ein, dass Meeresschutzgebiete zu echten Ruhezonen für Wale, Delfine und Schweinswale werden, in denen sie ihrem natürlichen Verhalten ungestört nachgehen können.
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