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Show-Ende für Orca Lolita im Miami Seaquarium

Lolita © Rob Lott

Lolita, der Orca, der seit 1970 im Miami Seaquarium in Florida gehalten wird, wird nicht mehr in den Shows des Themenparks auftreten.

Die neuen Manager der Einrichtung in Florida haben angekündigt, dass Lolita, die vielen auch als Tokitae bekannt ist und auf ein Alter von etwa 56 Jahren geschätzt wird, nicht mehr in Shows auftreten wird.

Vor kurzem kündigte das mexikanische Themenparkunternehmen "MS Leisure" (eine Tochtergesellschaft von The Dolphin Company) an, die Leitung des Seaquariums zu übernehmen. Mit dem Besitzerwechsel wurde auch bekanntgegeben, dass Lolita und Lii, der Pazifische Weißseitendelfin, mit dem sich Lolita ihr Becken teilt, nicht mehr im Showprogramm vorgeführt werden. Das Delfinarium wird für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sein.

Dass Lolita nicht mehr für sogenannte "Unterhaltungszwecke" auftritt, ist eine erfreuliche Nachricht, aber ihre Geschichte ist traurig. Sie wurde über 50 Jahre lang in einem kleinen Becken gefangen gehalten (42 Jahre davon allein) und ist weit von dem Leben entfernt, das sie in Freiheit im Meer geführt hätte.

Ihre täglichen Shows wurden vor kurzem eingestellt, nachdem die Anlage, in der Lolita in einem nur sechs Meter tiefen Becken lebt, nach einer Inspektion durch das US-Landwirtschaftsministerium zeitweise geschlossen wurde. Die Inspektion deckte zahlreiche Mängel in Bezug auf Wartung, Wasserqualität und Tierschutz auf und ordnete entsprechende Reparaturen an.

Lolita steht auf der Liste der gefährdeten Arten für die Southern Resident Orca-Population, die vor der Nordwestküste der USA lebt. Lolita wurde dieser Population 1970 während der grausamen und berüchtigten Wildfänge in Penn Cove (Washington) entrissen, bei denen mehrere Orcas ums Leben kamen. Lolita ist nach Corky der am zweitlängsten in Gefangenschaft überlebende Orca.

"Die Shows sind endlich vorbei, aber wie geht es mit Lolita weiter?", sagt Rob Lott, Kampagnenleiter bei WDC für die Beendigung der Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen. "Wir begrüßen diesen positiven Schritt, aber Tatsache ist, dass Lolita weiterhin im kleinsten Orca-Becken der Welt gehalten wird. Sie hat im Laufe der Jahrzehnte Millionen für das Miami Seaquarium verdient und wird nun nicht länger Teil dieses lukrativen Geschäftsmodells sein. Wir fordern die neuen Parkbetreibenden auf, sich mit US-Tierschutzorganisationen in Verbindung zu setzen und sich auf das zu konzentrieren, was im besten Interesse von Lolita ist. Es müssen alle Optionen, die ihr eine bessere Zukunft bieten, einbezogen werden – einschließlich ihrer Überführung in ein Meeresrefugium. Nach einem halben Jahrhundert, in dem sie zur Unterhaltung zahlender Parkbesucher*innen aufgetreten ist, ist dies sicherlich das Mindeste, was Lolita verdient".

Derzeit ist noch nicht geklärt, was der neue Parkbetreiber mit Lolita vorhat. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Bedenken zu ihrem Gesundheitszustand laut und ihr Becken ist immer noch reparaturbedürftig. Das Orca Network hat einen Plan entwickelt, um Lolita in ein Meeresrefugium in ihren Heimatgewässern im Bundesstaat Washington zu bringen − allerdings müsste diese Einrichtung erst erbaut werden. Auch der Stamm der Lummi Nation hat Pläne, Lolita nach Hause zu holen.

Mehr zu Orcas in Gefangenschaft finden Sie hier.

 

*** Update, 28.03.2022 ***

Der neue Besitzer des Miami Seaquariums, The Dolphin Company, hat zugestimmt, Orca Lolita (Tokitae) von einem unabhängigen Team von Tierärzt*innen untersuchen zu lassen. Dies wurde in einer gemeinsamen Pressekonferenz von öffentlichen Behörden der zuständigen Gemeinde, Vertretern der Dolphin Company sowie Mitgliedern der NGO-Koalition "Friends of Lolita" bekannt gegeben. Der Bericht wird der Öffentlichkeit über die lokalen Behörden zugänglich gemacht. Fragen zu einem eventuellen Transport von Lolita in ein Refugium wurden nicht beantwortet, der Fokus läge nun auf dem ersten Schritt − dem Gesundheits-Check.

Wir werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten.

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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