Neue Studie zeigt: Immer mehr Wal- und Delfinarten von Plastik im Meer bedroht

Die Anzahl an Wal- und Delfinarten, die von den schädlichen Auswirkungen des Meeresmülls betroffen sind, hat sich in den letzten 25 Jahren fast verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie unter der Leitung von WDC-Mitarbeiterin Sonja Eisfeld-Pierantonio. Die Corona-Pandemie könnte die Situation weiter verschlimmern.
In den letzten Jahren litten immer mehr Wal- und Delfinarten unter dem Einfluss des Plastiks in den Weltmeeren. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass etwa 68 Prozent der Wal- und Delfinarten von den negativen Folgen des Mülls betroffen sind. 1997 waren es noch 37 Prozent. Aktuelle Vorhersagen deuten darauf hin, dass in Zukunft sogar mit einer weiteren Zunahme von Plastik im Meer zu rechnen ist und dadurch weitere Wal- und Delfinarten bedroht werden könnten.
„Die negativen Folgen des Plastiks können nicht nur die Ernährung beeinflussen, sondern auch die Geselligkeit, die Paarung und das Wohlbefinden der Wale und Delfine stark beeinträchtigen“, erklärt Studienleiterin Sonja Eisfeld-Pierantonio. “Stirbt ein Leitindividuum an den Folgen von Plastikmüll, kann dies zu einem Zusammenbruch der Sozialstruktur, Verlust von sozialem Wissen oder zur Zersplitterung der Gruppe führen, was schließlich ganze Populationen prägen kann“.
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Produktion von Kunststoffabfällen weltweit zugenommen. Besonders der Verbrauch an Atemschutzmasken und Einweghandschuhen führt zu erheblichen Mengen an Müll.
Die Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass die COVID-19-Pandemie auch eine Möglichkeit bietet, die direkten Verbindungen zwischen der Industrie, dem menschlichen Verhalten und den Auswirkungen von Meeresmüll auf Wale und Delfine zu untersuchen. Dies könnte dazu beitragen, Informationen über das Management und die Präventionsbemühungen zu erhalten, Wissenslücken zu beschreiben und die Forschungsbemühungen voranzutreiben. Die langfristigen Auswirkungen von Müll auf die Populationen von Walen und Delfinen sind seit 50 Jahren nicht untersucht worden und werden beim Artenschutz kaum berücksichtigt.
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