Russische Marineübungen vor der irischen Küste bedrohen Wale und Delfine

Im Februar sollen rund 240 Kilometer vor der Südwestküste Irlands militärische Übungen der russischen Marine stattfinden. Der Einsatz von Sonargeräten könnte zum Tod zahlreicher Wale und Delfine führen.
Die Gewässer vor Irland sind bekanntermaßen wichtig für Meeressäuger, insbesondere für die gefährdeten Schnabelwale. Jede militärische Aktivität, die Unterwassersonare oder Sprengungen beinhaltet, könnte dazu führen, dass viele Wale und Delfine an der Küste stranden und den Verletzungen ihrer sensiblen akustischen Organe erliegen.
Die Lärmbelästigung bedroht die Wal- und Delfinpopulationen, unterbricht ihr normales Verhalten, vertreibt sie aus den für ihr Überleben wichtigen Gebieten und führt im schlimmsten Fall zu Verletzungen oder sogar zum Tod. Für Wale und Delfine ist das Hören so wichtig wie das Sehen für den Menschen – sie jagen, navigieren und kommunizieren mit Hilfe von Geräuschen.
Die weltweit größte Massenstrandung von Schnabelwalen fand 2018 zeitgleich mit militärischen Übungen an der irischen und schottischen Küste, einem wichtigen marinen Lebensraum, statt. Mehr als 100 Cuvier-Schnabelwale starben durch das Ereignis.
Im Jahr 2013 ergab eine wissenschaftliche Analyse der größten Delfinstrandung im Vereinigten Königreich vor der Küste Cornwalls, dass die wahrscheinlichste Ursache für den Tod der Delfine Marineübungen waren, die sich zu dieser Zeit in dem Gebiet ereigneten.
Militärische Aktivitäten ohne das erforderliche Maß an Sorgfaltspflicht durch Schallschutzmaßnahmen (z.B. doppelte Blasenschleier) oder das Fernbleiben aus Meeresschutzgebieten, sind in Zeiten des Artensterbens und Biodiversitätsverlustes ein handfester Umweltskandal.
Die geplante Übung der russischen Marine ist weit entfernt von den russischen Operationsbasen und normalen Übungsgebieten und lässt vermuten, dass das Gebiet aus politischen oder strategischen Gründen ausgewählt wurde. Der Verteidigungsminister der Republik Irland, Simon Coveney, erklärte, die russische Marineübung sei "nicht willkommen", aber das Land habe keine Möglichkeit, sie zu verhindern.
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