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Update: Massenanstrandung toter Schweinswale in den Niederlanden

Gestrandete, tote Schweinswale auf Ameland (C) Rob Knoeff / RTZ
Gestrandete, tote Schweinswale auf Ameland (C) Rob Knoeff / RTZ

Ende August wurden auf den niederländischen Wattenmeerinseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog unzählige tote Schweinswale angespült, WDC berichtete. Neben einer möglichen Virusinfektion standen vor allem militärische Aktivitäten im Fokus der Spekulationen über die Massenanstrandung. Für die Untersuchung von rund 20 Kadavern liegen nun erste Erkenntnisse vor.

Unter den Kadavern, die ein Team rund um Forscherin Lonneke IJsseldijk von der niederländischen Universität Utrecht untersuchte, befanden sich 16 teilweise trächtige Weibchen und sechs Männchen. Vermutlich trieben die toten Wale bereits über einen längeren Zeitraum auf dem Meer. Alle Kadaver wiesen einen ähnlichen Verwesungszustand auf, was darauf schließen lässt, dass die Schweinswale annährend gleichzeitig und durch dasselbe Ereignis gestorben sein müssen. Der stetige Nordwind Ende August spülte die toten Wale an Land und offenbarte damit das Massensterben.

Mit Hilfe eines "Driftmodells", mit dem sich Meeresströmungen rekonstruieren lassen und dem Grad der Verwesung der angestrandeten Walkörper, konnte das Forscher*innen-Team den ungefähren Ort und Zeitpunkt des Sterbeereignisses ausmachen. Dadurch konnten Einflüsse wie starke Winde, militärische Übungen bzw. Unterwassersprengungen oder andere menschliche Aktivitäten ausgeschlossen werden, die mutmaßlich zum Tod der Wale geführt haben könnten. Wahrscheinlicher erscheint hingegen, dass die Schweinswale durch eine toxische Algenblüte und/oder andere giftige Substanzen ums Leben gekommen sind. In allen Proben wurde das Bakterium Erysipelothrix rhusiopathiae gefunden, welches bei Schweinen den sogenannten "Rotlauf" hervorrufen und zum Tod führen kann. Außerdem wurden in einigen Kadavern Rückstände von Saxitoxinen (Nervengifte aus toxischen Algen) entdeckt, jedoch in unbestimmter Konzentration.

Die Wale befanden sich zwar in einem guten Gesundheitszustand, jedoch war auffällig, dass die Mägen der meisten Individuen leer waren. Die Untersuchungen werden nun fortgesetzt. Bisher wurde z.B. der mögliche Einfluss von Fischereiaktivitäten auf die Tiere noch nicht untersucht.

Toxische Algenblüten stehen häufig im Zusammenhang mit der Überdüngung der Meere. Insofern kann vermutet werden, dass die Wale ein Opfer des schlechten Umweltzustandes der Nordsee geworden sind, an dem der Mensch die Hauptverantwortung trägt.

Der Tod von über 200 Schweinswalen ist insbesondere deswegen besorgniserregend, da die Population in der Nordsee einen rückläufigen Trend zeigt. Insbesondere die Stellnetzfischerei, die bis heute sogar in Meeresschutzgebieten erlaubt ist, bedroht die kleinen Wale. Die kumulative Wirkung von Meeresverschmutzung, Überdüngung, Fischerei und Unterwasserlärm macht den einzigen auch in deutschen Gewässern heimischen Walen das Leben immer schwerer.

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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