Grüner Wal: WDC finanziert Forschungsprojekt in Alaska

Durch Spenden von Unterstützer*innen ist es WDC Deutschland möglich, ein wegweisendes Forschungsprojekt zu Buckelwalen in Alaska zu fördern. Ziel dieser Studie ist es, die Rolle der Wale beim Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf zu quantifizieren. Die Ergebnisse könnten entscheidende Argumente für die Bedeutung der Meeressäuger als Teil des Ökosystems Meer liefern und damit zu verstärkten Maßnahmen im Wal- und Meeresschutz führen.
Wale sind unsere Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise: Mit ihren Ausscheidungen düngen sie kleinste Algen (Phytoplankton) in der oberen Meeresschicht und fördern so die Sauerstoffproduktion – denn genau wie Bäume an Land, wandelt auch das Phytoplankton im Meer Kohlenstoffdioxid (CO2) in Sauerstoff um. Durch ihr Tauchverhalten fördern Wale den Nährstoffaustausch zwischen den Meeresschichten (die sogenannte "Walpumpe") und unterstützen damit u.a. gesunde Fischpopulationen. Zeitlebens speichern Wale außerdem große Mengen an Kohlenstoff in ihren Körperzellen, die auch über ihren Tod hinaus in zersetzenden Organismen und dem Sediment am Meeresgrund gebunden bleiben – gespeicherter Kohlenstoff kann sich folglich nicht mehr zu CO2 verbinden.
Wenn wir das Klima auf dem "blauen Planeten" schützen wollen, brauchen wir also gesunde Meere und Meeresbewohner. Doch um Wale und Delfine effektiv schützen zu können, müssen wir erst mehr über sie und ihre Rolle im Ökosystem erfahren.
"Das Verständnis für den Grünen Wal steht in der Forschung noch ganz Am Anfang. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit Hilfe unserer Unterstützer*innen die Möglichkeit haben, ein so wichtiges und spannendes Forschungsprojekt zu fördern", sagt Franziska Walter, Geschäftsführerin von WDC Deutschland. "WDC gehört zu den Organisationen, die weltweit führend an der Bedeutung von Walen für das Öko- und Klimasystem forschen und den Diskurs bei Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft fördern. Mit dieser Studie können wir uns noch gezielter für den Schutz von Walen und Delfinen einsetzen".
Konkret soll die Studie die Rolle von Buckelwalen im Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf in Südost-Alaska untersuchen. Die zentralen Fragen lauten:
- Aus welchen Wasserschichten stammen die im Wal-Kot enthaltenen Nährstoffe? Damit lässt sich bewerten, ob und wie stark die Wale die Düngung der oberen Wasserschichten antreiben.
- Wie hoch ist die Konzentration von Nährstoffen in den Ausscheidungen der Wale, im Vergleich zum Meerwasser?
- Sind die von den Walen ausgeschiedenen Nährstoffe für das Phytoplankton einfach verwertbar, sodass ihre Wachstumsrate (= die Primärproduktion) gesteigert wird?
- Probennahme von Meerwasser
- Bestimmung von Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers
- Buckelwal taucht auf (NMFS permit 19703)
- Sammlung von treibendem Wal-Kot
- Buckelwal beim Fressen (NMFS permit 19703)
Mehr über die einzelnen Funktionen, die Wale im Ökosystem Meer übernehmen, erfahren Sie auch in unserem neuen Erklärvideo:
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