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Grauwal-Auge © Christopher Swann
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© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

Meine unvergessliche Begegnung mit den Walen, für deren Schutz wir uns einsetzen

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WDC in Japan – Teil 2: Digitale Wale

Willkommen zum nächsten Kapitel meiner unglaublichen Reise durch Japan. Wie in meinem letzten Blog versprochen,...

Schützen wir Wale, schützen wir auch uns selbst

Carl Sagan nannte unseren Planeten einen "blassblauen Punkt", als er die ersten Bilder sah, die die Raumsonde Voyager 1 aus einer Entfernung von rund 6 Milliarden Kilometern aufgenommen hatte. Die Erde erscheint blau, weil sie zu fast drei Vierteln von Wasser bedeckt ist.

Der Ozean ist das unser größtes Naturkapital und die größte Kohlenstoffsenke unseres Planeten: es entzieht der Atmosphäre Kohlenstoff und speichert ihn. Das Meer ist der Lebensraum für rund 80 Prozent allen Lebens auf der Erde. Ohne das Meer könnte unser Planet nicht existieren. Kohlenstoffsenken an Land werden durch die menschliche Zerstörung immer ineffektiver, z.B. der Amazonas-Regenwald, der inzwischen nicht mehr als Kohlenstoffsenke sondern nur noch als Netto-Kohlenstoffemittent zählt. Es war deshalb noch nie wichtiger, das Meer zu schützen, als jetzt.

Doch warum in aller Welt werden die Ozeane von Regierungen, Gesetzgeber*innen und Investor*innen so sehr vernachlässigt? Was können wir tun, um sicherzustellen, dass das Meer von den Entscheidungsträger*innen mehr Beachtung, Anerkennung und Schutz erfährt?

Seit über 30 Jahren setzen wir uns bei WDC für den Schutz von Walen und Delfinen ein.  Wir wissen, dass sie einer existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Ihr Lebensraum wird so stark verändert, dass Wale und Delfine dazu gezwungen sind, immer weiter zu wandern, um neue Orte zu finden, an denen sie sich ernähren, fortpflanzen und ihre Jungen aufziehen können.  Es ist ein weiteres, schreckliches Kapitel in dem seit drei Jahrhunderten andauernden Krieg der Menschheit gegen die Wale, aber diesmal ist etwas anders – denn es stellt sich heraus, dass Wale unsere Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise sind und wir sie zu unserem eigenen Schutz dringend brauchen.

Wenn von naturbasierten Klimalösungen die Rede ist, meint man in der Regel das "Grünzeug" – die Bäume und Mangrovensümpfe, den Seetang und das Seegras – und übersieht dabei die entscheidende Rolle der Tierwelt, insbesondere der "Megafauna".  Wale sind groß, wirklich groß, und die Rolle, die sie im ozeanischen System spielen, ist überragend. Durch die Art und Weise, wie sie durch die Ozeane wandern und in die Tiefe tauchen, bringen sie lebenswichtige Nährstoffe wie Eisen, Phosphor und Stickstoff in Umlauf, die die Produktivität des Phytoplanktons ankurbeln. Das Phytoplankton entzieht  wiederum Kohlendioxid aus der Atmosphäre und wandelt es in Sauerstoff um.

Wale bringen Nährstoffe in Umlauf und tragen zur Erhaltung eines gesunden Meeresökosystems bei © Christopher Swann

Nach einer Schätzung könnten die Wal dazu beitragen, dass jedes Jahr 1,7 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre im Meer gespeichert wird – das entspricht dem jährlichen Abbau von 389 Kohlekraftwerken. Doch das ginge nur, wenn sich ihre Populationen vom industriellen Walfang erholen können. Wale sind im Übrigen nicht nur in der Lage, zu Lebzeiten Kohlenstoff in ihren Körperzellen zu binden. Wenn sie sterben, wird die enorme Menge an Kohlenstoff (durchschnittlich 33 Tonnen), die in ihren riesigen Körpern eingeschlossen ist, in die Tiefen des Ozeans getragen, wo sie für Hunderttausende von Jahren gespeichert werden kann.

Wir können den Wal-Populationen helfen sich zu erholen:  Das Walfang-Moratorium – das vielleicht erfolgreichste internationale Schutzabkommen aller Zeiten – hat Arten wie den Blauwal und den Buckelwal vom Rande des Aussterbens zurückgebracht.  Aber wir müssen noch weiter gehen:  Ein Ende des Walfangs durch Norwegen, Japan und Island sowie die Beseitigung von Gefahren wie der Beifang in Fischereigeräten, Schiffskollisionen und Umweltverschmutzung würde es den Walen ermöglichen, sich zu erholen. So würden wir nicht nur den einzelnen Walen und Delfinen helfen – sondern auch uns selbst.

WDC ist Teil einer globalen Initiative, die darauf abzielt, unsere Sicht auf das Meer und das außergewöhnliche Leben, das es beherbergt, zu verändern – von einer Ressource, die bewirtschaftet wird, hin zu einem lebenden System: einer "Versicherung" gegen unser eigenes Aussterben.

Wir bauen eine Koalition von Partnern aus Wissenschaft, NGOs, Regierungen und Unternehmen auf, um neue Unterstützung für Wal- und Ozean-basierte Klimalösungen zu gewinnen. Wir fördern neue Forschungsarbeiten, die die Beweisgrundlage für die Ökosystemleistungen der Wale stärken. Außerdem entwickeln wir gemeinsam neue Finanzmodelle, die den Schutz der Wale und der Meere unterstützen; und wir werben bei internationalen politischen Entscheidungsträger*innen um Unterstützung für dringende Maßnahmen im Meeresschutz.

Wale sind ein großer und sichtbarer Teil eines komplexen Ökosystems, das die Grundlage allen Lebens auf der Erde bildet.  Wir können die Klimakrise nicht lösen, ohne das Meer zu schützen, und wir können das Meer nicht schützen, ohne auch die Wale zu retten.

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WALSCHUTZ = KLIMASCHUTZ

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Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.

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