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Getöteter Zwergwal in Norwegen (C) Michael Tenten / IMMCS
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Norwegisches Walfleisch geht buchstäblich vor die Hunde

Abgepacktes Walfleisch (C) Rob Lott

Angesichts der schwindenden Nachfrage als "Delikatesse" verkaufen Norwegens Walfänger*innen Walfleisch nun als  Hundefutter – oder entsorgen es im Meer.

Wenige Wochen nachdem bekannt wurde, dass in Norwegen dieses Jahr fast 600 Zwergwale geschlachtet wurden, zeigt sich nun, dass die Händler*innen Schwierigkeiten haben, das Walfleisch zu verkaufen – und es schließlich als Hundefutter endet.

Im August hatte Hopen Fisk, ein Unternehmen mit Sitz auf den Lofoten, sechs Tonnen Walfleisch an ein Tourismusunternehmen geliefert, das Touren mit Schlittenhunden durch Spitzbergen anbietet. Die norwegische Umweltbehörde genehmigte diese Lieferung an "Green Dog Svalbard".

"Während die Welt verzweifelt darüber berät, wie das Artensterben und der Klimakollaps verhindert werden können, erlaubt Norwegen die Schlachtung von Walen für Hundefutter. Dass das Fleisch teilweise sogar einfach weggeschmissen wird, setzt diesem Irrsinn die Krone auf", sagt Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin bei Whale and Dolphin Conservation (WDC). "Wale sind unersetzlich wichtig für die Gesundheit der Ozeane – sie sind unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Ihre mutwillige Schlachtung ohne Sinn und Verstand ist eine Geste der Achtlosigkeit gegenüber den kleinen Inselstaaten und Ländern, die schon jetzt massiv vom Klimawandel betroffen sind."

Kürzlich bestätigte der Manager von Hopen Fisk die Lieferungen von Walfleisch als Hundefutter auch gegenüber norwegischen Medien. Der Norwegische Nachrichtendienst NRK berichtete, dass nur ein Drittel der fast 600 Tonnen Walfleisch, die ab der Jagdsaison 2021 schätzungsweise produziert wurden, an Lebensmittelgeschäfte in Norwegen verkauft wurden. Darüber hinaus gaben norwegische Walfänger*innen gegenüber NRK an, dass es gängige Praxis ist, nicht verwendete Walprodukte (Fleisch, Speck, Knochen usw.) im Meer zu entsorgen.

Auch ein weiteres Walfangunternehmen, Myklebust Hvalprodukter, verkauft auf seiner Website sowohl Walöl als auch Walfleisch als Hundefutter.

"Norwegens Walfangindustrie und Regierungschefs, behaupten weiterhin, dass die Inlandsnachfrage nach Walprodukten steigt", sagt Susan Millward, Direktorin beim Animal Welfare Institute (AWI).

Eine neue representative Studie zeigt genau das Gegenteil: Nur zwei Prozent der befragten Norweger*innen essen noch häufig Walfleisch. Vor allem die jungen Generationen lehnen Walfleischprodukte hingegen ab und sprechen sich für den Schutz der Meeressäuger aus.

"Seit Jahren versucht die norwegische Regierung, den Walfang profitabel zu machen, indem sie Subventionen für seine Förderung gewährt. Dass Zwergwale als Hundefutter enden, zeigt das Scheitern dieser Strategie", äußert sich Dr. Siri Martinsen, Tierärztin bei Norwegens größter Tierschutzorganisation NOAH.

Weitere Informationen

Seit Anfang 2019 hat Norwegen laut norwegischen Exportstatistiken fast 515 Tonnen Walfleisch nach Japan und 3,4 Tonnen auf die Färöer-Inseln verkauft. Nur eine Woche nach der Massentötung von mehr als 1.400 atlantischen Weißseitendelfinen am 12. September auf den Färöer-Inseln, genehmigten die norwegischen CITES-Behörden einen Antrag des Walfangunternehmens Lofothval für den Transport von knapp einer Tonne Zwergwalfleisch zu den Färöern. 1986 verhängte die Internationale Walfang Kommission (IWC) ein weltweites Verbot für den kommerziellen Walfang, doch Norwegen widersprach formell und nahm 11 Jahre später den Walfang wieder auf. Seitdem hat das Land mehr als 14.000 Zwergwale getötet.

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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