Schockierende Aufnahmen: Orca Kiska schlägt den Kopf gegen die Wand
Kürzlich ereigneten sich im Marineland in Ontario schockierende Szenen: Kiska, der einsamste Wal der Welt, wurde dabei gefilmt, wie sie mit dem Kopf gegen die Wand ihres Beckens schlug.
Kiska ist ein isländischer Orca, der mit gerade einmal drei Jahren seiner Familie weggenommen und zu einem Leben in einem Betonbecken verdammt wurde. Die Orcadame wird jetzt bereits seit über 40 Jahren in Gefangenschaft gehalten. Die letzten zehn Jahre verbrachte sie dabei ganz alleine, ohne Artgenossen – womit ihr jegliche sozialen Aspekte, die sie in freier Wildbahn ausleben könnte, fehlen. Die verstörenden Bilder, die sich in den sozialen Medien verbreitet haben, zeigen, welche psychischen Folgen solch ein Leben in Gefangenschaft mit sich trägt.
Orcas sind, wie alle Wal- und Delfinarten, denkbar ungeeignet für ein Leben in Gefangenschaft. Kein Becken dieser Welt kann diesen perfekt an ihren Lebensraum angepassten, hochintelligenten und sozial komplexen Tieren die Bedingungen bieten, die sie zum Leben brauchen.
Dringender als je zuvor sollte Kiska in ein küstennahes Refugium umgesiedelt werden, wo sie den Rest ihrer Tage in einer natürlicheren Umgebung und hoffentlich in Gesellschaft anderer Orcas, die der Unterhaltungsindustrie ausgedient haben, verbringen kann.
WDC im Interview
Unsere Referentin für Delfinarien, Tamara Narganes Homfeldt, sprach im BR "Gut zu wissen"-Podcast über Orca Kiska und den nie endenden Lockdown, den Wale und Delfine in Gefangenschaft erleiden müssen. (Min 00.00 bis 06.22)
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Kiska tut mir, wie auch die anderen Orcas, Belugas und Delfine in Folter Gefangenschaft, sehr leid.
Ist nicht möglich sie aus diesen Qualen zu befreien?
Bei Keiko hat es doch auch geklappt.
Genauso Lolita. Beide Weibchen verdienen es Artgenossen um sich zu haben und alle Wale brauchen ihre Freiheit.
Ja, es wurden schon einige Orcas/ Delfine etc. befreit, wie zb auch Luna, die leider nach einiger Zeit gestorben ist.
Das war leider auch nicht einfach, es hat auch lange gedauert…aber Marineland meinte, dass sie zwar keine Wale mehr Züchten/fangen, aber Kiska noch dort bleibt, weil sie in der Freien Wildbahn nicht zurecht kommen würde (was ich für absoluten Unsinn halte)…ich hoffe aber trotzdem, dass sie sie doch frei lassen, die kleine Maus hat das echt nicht verdient :((
Dann können Sie sich vermutlich auch vorstellen, wie ein Mensch, der nach über 40 Jahren Gefangenschaft in die Gesellschaft entlassen wird, sich heute zurechtfindet. Ich sehe bei mir immer wieder Leute, die an Automaten verzweifeln, die Bahnkarte nicht ziehen können, die Straße nicht überqueren können, die Treppe nicht schaffen etc. Das Überleben in freier Wildbahn ist für diese Tiere reine Glücksache. Die Tiere sind es nicht gewohnt, selbst ihr Futter zu fangen, müssen ihre Familie finden, sind dabei völlig auf sich allein gestellt und wissen nichts, da meist als Babys eingefangen worden. Keiko ist über ein Jahr lang betreut worden, und es funktionierte mehr schlecht als recht. Wie schnell Entwöhnung funktioniert und die Macht der Gewohnheit eintritt, erinnert an einen Orca, der sein Rudel verloren hatte und stattdessen immer wieder in für ihn gefährliche Gewässer schwamm, weil er mit den Kindern an der Küste spielen wollte. Für mich der Grund, daß ich mir immer gewünscht habe, daß dieses Auswilderungsprojekt in Nova Scotia klappen wird. Dann haben die Tiere den Freigang, den sie brauchen, und können im Zweifel zurück.