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Walfang in Europa: Das Schlachten geht weiter

(C) Michael Tenten / IMMCS
(C) Michael Tenten / IMMCS

Es ist das Anheizen des Artensterbens – mit Ankündigung. Am 1. April starten Norwegens Walfänger in die Schlachtsaison, bis zu 1.278 Zwergwale dürfen sie dabei töten. Aufgrund geringer Nachfrage und Absatzschwierigkeiten lag die tatsächliche Fangzahl in den letzten Jahren immer darunter, 2020 etwa wurden insgesamt 503 Wale harpuniert. Um die Industrie zu unterstützen, hat die norwegische Regierung die Regularien für die Waljagd in den letzten Jahren immer weiter gelockert, in der Hoffnung, so die Produktion und den Verkauf von Walprodukten anzuregen.

"Drei große Krisen bestimmen momentan das Leben auf unserem Planeten: Artensterben, Klimakrise und die Corona-Pandemie. Trotzdem hält Norwegen unbeirrt an einer Industrie fest, die den Verlust von Biodiversität und das Anheizen des Klimas direkt befeuert", äußert sich Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin gegen Walfang bei WDC. "Es ist wissenschaftlich belegt, wie wichtig gesunde Walpopulationen für den Erhalt der Artenvielfalt im Ozean sind. Zudem sind sie unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Norwegen nach wie vor den Walfang unterstützt. Auch sind Zwergwale eine wandernde Tierart, sie gehören zu unserem gemeinsamen Naturerbe und sollten nicht aus dem finanziellen Interesse einer einzigen Nation heraus gejagt werden", so Astrid Fuchs weiter.

Ein norwegischer Bericht, der 2018 eigentlich den Fortschritt bei den Jagdmethoden zeigen sollte, dokumentierte, dass fast 20 Prozent der von Explosivharpunen getroffenen Wale mehrere Minuten leiden, bevor sie schließlich qualvoll sterben. Die Daten belegen, dass für eine große Anzahl von 271 harpunierten Zwergwalen der Tod nicht sofort eintrat. Die durchschnittliche Zeit bis zum Tod betrug für 49 dieser Wale 6 Minuten. Ein Wal musste, nachdem er verwundet wurde, erneut beschossen werden und starb erst nach einem Todeskampf von 25 Minuten.

(C) Michael Tenten / IMMCS

Wale sind Klimaschützer: Ihre Körper dienen als riesige CO2-Speicher und sind nach ihrem Tod eine wertvolle Nahrungsquelle für das Leben in der Tiefsee. Dies hat einen Einfluss auf das Klima: Denn gebundener Kohlenstoff kann nicht als CO2 in unsere Atmosphäre gelangen. Wale regen aber auch die Sauerstoffproduktion im Meer an, indem sie kleinste Algen in der oberen Meeresschicht (Phytoplankton) mit ihren Ausscheidungen düngen. Durch ihr Schwimmverhalten vermischen sie außerdem das Wasser und fördern dadurch den Nährstoffaustausch zwischen den Meeresschichten. Wale tragen damit ganz entscheidend zu einem gesunden Ökosystem bei.

"Wir brauchen mehr Wale in den Weltmeeren, nicht noch weniger. Allein im 20 Jahrhundert wurden mehr als 3 Millionen Großwale durch den industriellen Walfang ausgelöscht. Heute sind sie zahlreichen menschgemachten Gefahren wie Beifang, Schiffskollisionen und Umweltverschmutzung ausgesetzt. Wir müssen an einem internationalen Schutzplan für alle Wal- und Delfinarten arbeiten. Norwegen sollte sich diesen Schutzbemühungen anschließen und die Harpunen endlich in ein Museum hängen", schließt Astrid Fuchs.

 

Zwergwale sind das Hauptziel der norwegischen Walfänger*innen, dabei sterben auch viele schwangere Weibchen. Da sie eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer spielen, müssen wir sie dringend vor der grausamen Praktik in Norwegen schützen. (C) WDC, Islandjems Jemma Craig / shutterstock.com

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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