Norwegen hält am Walfang fest
Norwegen hat angekündigt, dass auch in diesem Jahr wieder bis zu 1.278 Wale durch die Walfangindustrie getötet werden dürfen. Die Quote hat sich zu 2020 nicht verändert.
Norwegens Regierung erlaubt unter einem Widerspruch gegen das weltweite Verbot des kommerziellen Walfangs seinen Walfänger*innen weiterhin die Jagd auf Zwergwale. Im letzten Jahr wurden über 500 Wale getötet. Die Regierung hat außerdem mehrere Walfangbestimmungen gelockert, damit mehr Boote an der Jagd teilnehmen können.
"Artensterben und Klimkakrise sind die bestimmenden Themen unserer Zeit. Die Corona-Pandemie ist direkt auf diese menschgemachten Katastrophen zurückzuführen. Trotzdem hält die norwegische Regierung an einer inhumanen Industrie fest, die im 21. Jahrhundert nichts verloren hat", sagt Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin bei WDC Deutschland. "Aktuelle Forschungen belegen, dass Wale unsere Partner im Kampf gegen den Klimawandel sind. Wir sollten mit vereinten Kräften daran arbeiten, sie zu schützen – anstatt sie zum Abschuss freizugeben."
Trotz sinkender Nachfrage nach Walfleisch und einem Rückgang der Fangflotten hält das Land weiter an der brutalen Praktik fest: Die Regierung hat die Walfangindustrie des Landes subventioniert und den Verzehr von Walfleisch stark gefördert. Es wurden beträchtliche staatliche Zuschüsse gewährt, um den Verzehr von Walfleisch bei "Food Festivals" und in Schulen zu fördern. Andere Strategien beinhalteten den Versuch, überschüssiges Walfleisch an Obdachlose abzugeben.
Eine 2019 durchgeführte Umfrage zum Konsum regionaler Kost, die von WDC mitfinanziert wurde, zeigte, dass nur vier Prozent der Norweger*innen regelmäßig Walfleisch essen, während zwei Drittel es entweder gar nicht oder nur "vor langer Zeit" gegessen haben. Insbesondere die junge Generation (75 Prozent der 18- bis 29-Jährigen) zeigt kein Interesse an dem Fleisch.
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