WDC startet Beifang-Kampagne in Großbritannien

WDC Deutschland lancierte im November die Kampagne "Stellnetze raus aus Schutzgebieten!", die langfristige Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Schweinswale in der Ostsee fordert. Im Vereinigten Königreich startete nun auch die WDC-Beifang-Kampagne "Goodbye Bycatch", um auf den Tod unzähliger Delfine und Schweinswale in Fischernetzen rund um Großbritannien aufmerksam zu machen und die Regierungen zum Handeln aufruft.
Beifang ist ein weltweites Problem: Mehr als 300.000 Schweinswale, Delfine und Wale sterben jedes Jahr einen qualvollen und langsamen Erstickungstod in Fangeräten der Fischerei. Selbst wenn es den Tieren gelingt sich aus den Netzen zu befreien, erleiden sie oft tiefe Wunden oder innere Verletzungen die tödlich enden können. Da dieser unbeabsichtigte Tod in Fischernetzen – sogar in ausgewiesenen Schutzgebieten – die Hauptbedrohung für viele Meerestiere darstellt, stehen viele Wal- und Delfin-Populationen kurz vor dem Aussterben. Das ist nicht nur äußerst problematisch für das Ökosystem Meer, es gehen auch immer mehr lokale „Naturschätze“ verloren. So ist der Schweinswal beispielsweise der einzige, bei uns beheimatete Wal – in der zentralen Ostsee gibt es jedoch nur noch rund 500 Individuen.
"Auch in den Gewässern Großbritanniens leiden und sterben jedes Jahr schätzungsweise 1.000 Schweinswale, Hunderte von Delfinen und Dutzende von Walen in Fischernetzen", erklärt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC Deutschland. "Es ist daher enorm wichtig, unsere Stärke als international agierende Organisation auszuspielen und den Beifang von allen Seiten anzugehen. Während sich unsere deutsche Kampagne an das Bundeslandwirtschaftsministerium und die EU richtet, wirken wir mit der Kampagne im Vereinigten Königreich nach dem Brexit auch dort ein und fordern bessere Fischereiregulierungen von den einzelnen Regierungen. Die Kampagnen ergänzen sich also sehr gut."
Die "Goodbye Bycatch"-Kampagne ist in mehrere Phasen gegliedert: Im ersten Schritt geht es darum, die einzelnen Fischereiminister*innen mit möglichst vielen Protest-Emails zu konfrontieren und sie aufzufordern Maßnahmen gegen Beifang zu ergreifen. Auch die Beteiligung aus Deutschland ist möglich.
Mitmachen
Wie Sie uns bei der deutschen Kampagne "Stellnetze raus aus Schutzgebieten!" unterstützen können, erfahren Sie hier:
Unterstützen Sie unsere Arbeit!
Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.